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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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Arbeit, als Tom wieder an das andere Ende des Raumes verschwindet, während die anderen, Bad und Küche durchschnüffeln und Fabio immer noch den Mann festhält.

    „Warum willst du mich jetzt bestrafen, Tom? Ich hab nur meinen Job gemacht! Ich kann doch nichts dafür! Es war mein Auftrag und dein Bruder war selber schuld! Er hätte halt geschickter sein müssen! Ich musste ihn erschießen, sonst wäre ich dran gewesen!“, knurrt der Gefangene auf einmal und lässt mich in meinen Bewegungen innehalten. Der hat Toms Bruder umgebracht? Ich verstehe mal wieder gar nichts, nur, dass Toms Bruder anscheinend nicht auf natürlichem Weg gestorben, sondern erschossen worden ist. Unbehaglich schaue ich zu Tom rüber, welcher diesen Laurent wütend ansieht, sich aber ruckartig wieder umdreht und weiter Schränke durchschnüffelt. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, mache einfach weiter das, um was Tom mich gebeten hat, und finde ein bisschen Goldschmuck, ein paar Dolche und diese komischen Ninjasterne, oder wie die heißen und ein paar fertiggedrehte Joints. Ich glaube zumindest, dass es welche sind. Als ich fertig bin, gehe ich zu Tom und gebe ihm die Sachen, die er zufrieden entgegen nimmt und in einen Sack schmeißt. Auch die anderen scheinen fertig zu sein und stehen schon wieder hier im Raum, was ich erst jetzt bemerke. „Ja, Laurent! Vielleicht war er wirklich selber dran schuld und ja, es war dein Auftrag, aber dir hätte klar sein müssen, dass ich das nicht so auf mir ruhen lasse! Na los, dann geh mal deinen letzten Gang!“, lacht Tom und zerrt den Typen am Ellenbogen ein Stück mit, sodass auch Fabio sich in Bewegung setzt und ihn mit sich zieht. „Wie naiv bist du, Tom? Du wirst nie verstehen, was wirklich abgeht! Du bist derer nicht würdig und das wirst du noch oft zu spüren bekommen! Und dein kleines Häschen hier wird untergehen wie ein Stein im Wasser!“, knurrt Laurent, während er den Außenflur mit gezerrt wird. Bei den letzten Worten nickt er zu mir und grinst danach hämisch. „Nein Laurent, der Einzige, der gleich wie ein Stein im Wasser untergehen wird, bist du! Und das darfst du wörtlich und bildlich nehmen! Die Elbe freut sich auf dich!“, grinst dieses Mal Tom und schubst ihn mit ins Auto, als wir unten angekommen sind. Unbehaglich setze ich mich wieder auf die letzte Bank, dieses Mal ohne aufgefordert zu werden. Ich bin froh, wenn das hier zu Ende ist. Tom setzt sich wieder neben mich und schaut bitterböse nach vorn, wo man nur den Hinterkopf von dem offensichtlichen Mörder von Toms Bruder sieht. „Tom? Also ist dein Bruder do …“, will ich gerade sagen, als Toms Kopf blitzschnell zu mir gedreht wird und er mich sauer ansieht. „Sag besser kein Wort, Barry!“, presst er zwischen den Lippen durch und grinst wieder zufrieden, als wir an einer kleinen Brücke halten, wo weit und breit keine Menschenseele zu sehen ist und nur Gras und Bäume sind. Nicht gerade der meistbesuchte Ort hier ...Dieses Mal ziehen zwei der Kerle Laurent mit sich und lehnen ihn gegen das Brückengeländer. Langsam steige ich aus dem Auto, schlinge meine Arme fröstelnd um meinen Körper, um ihn irgendwie ein wenig zu schützen. Mir ist nicht kalt, aber diese Situation, diese Stimmung hier, lässt mich fast erfrieren. „Bring mal das Klebeband!“, ruft auf einmal Fabio zu mir rüber und zeigt auf die Beifahrerseite. Sofort gehe ich hin, hole eine große Rolle Paketklebeband heraus und bringe sie ihm. Er macht ein Stück ab und klebt es dem protestierenden Typen auf den Mund, wickelt dann noch die halbe Rolle um die Handgelenke und die Knöchel, um jeweils beide Teile zu verbinden. Ich muss mir Tränen verkneifen. Auch wenn dieser Mann Toms Bruder umgebracht hat, ist es doch nicht gerechtfertigt ihn umzubringen, oder? Ich meine … Alle, die jetzt mit hier sind, abgesehen von mir, haben schon Menschen umgebracht ...

    Auf einmal kommt Tom mit einem großen, rechteckigen Stein an, der schon von einem Seil umschlungen ist, wie ein Geschenkpäckchen. Die beiden, die Laurent festhalten, drücken den Mann noch weiter vor, sodass er halb über das Geländer hängt und laut irgendwelche Dinge durch das Klebeband schreit, aber kein Wort verständlich ist. Tom bindet den Stein mit einem, etwa einen halben Meter langen Seil an ihm fest und hebt ihn dann mit etwas Mühe über das Geländer. „Sag tschüss, Laurent!“, lacht er hämisch und lässt den Stein los, als die anderen beiden den jungen Mann etwas hoch

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