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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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Unterlippe. „Ach so, ja ...“, gibt Tom sehr geistreich von sich und ist wieder kurze Zeit still, räuspert sich dann aber und fängt an zu sprechen. „Ja, also ... Barry, du ... Ach fuck, ich weiß nicht, wie ich das am besten sage ... Du bist mein Freund, der in mich verliebt ist, ja? Du bist mein Verlobter, der mich heiraten will und für immer an meiner Seite bleiben will, ja?!“, sagt er und schaut mich kurz auffordernd an. Verwirrt ziehe ich eine Augenbraue nach oben. Ich verstehe nicht wirklich und das scheint auch Tom zu merken. „Versuch es wenigstens, ja? Das ist wichtig! Meine Großeltern sind ein bisschen anders als meine Eltern, wie du sicher schon bemerkt hast! Sie sind ein bisschen ... altmodisch oder so, keine Ahnung. Aber sie sind eben auch sehr ... naja ... Sie legen viel, sehr viel Wert auf Benehmen, auf gute Führungsqualitäten, auf gute Arbeit und alles. Bei ihnen muss alles perfekt sein, verstehst du?“, hakt er am Schluss nach und sieht kurz zu mir rüber, worauf ich nicke. „Gut und eben deswegen musst du auch versuchen, so gut wie möglich deine Rolle zu spielen. Wenn sie denken, dass was nicht stimmt, dann ... ja keine Ahnung. Dann ist das halt nicht so gut. Du sollst mich nicht gleich abknutschen, wenn wir nachher wieder Nachhause kommen, aber eben auch mal selber die Initiative ergreifen, sonst werden sie misstrauisch. Aber es ist auch wichtig, dass du nicht nur den liebevollen Gatten spielst, sondern eben auch den guten Boss. Das heißt, dass du nicht schüchtern sein darfst oder so. Du solltest es zwar eher unterlassen zu meinen Eltern und meinen Großeltern arrogant oder hochnäsig zu sein, aber meinen Leuten gegenüber kannst du ruhig ein bisschen herrisch sein, so wie ... so wie da, wo du abhauen wolltest“, erklärt Tom und kichert am Schluss sogar kurz, was mich beleidigt schnauben lässt. „So wie du dort warst, war es wirklich perfekt. Zeig ihnen, dass du weißt, dass du einen höheren Rang hast, als meine Leute, zeig ihnen, dass du weißt, dass du Macht hast und zeig ihnen, dass du kein kleiner Angsthase bist, der alles mit sich machen lässt“, redet er weiter und parkt vor dem Restaurant, in dem wir unsere Hochzeit wohl oder übel feiern werden. „Ja okay, ich geb mir Mühe!“, brumme ich und verschränke immer noch beleidigt meine Arme. Wie ich damals war, als ich abhauen wollte ... und da lacht der auch noch? Schön für ihn, dass er es lustig findet! Und Angsthase, der sich alles gefallen lässt? Tom sollte langsam wissen, dass ich SO sicher nicht bin! Ich lasse mir nicht alles gefallen, das hat doch sogar er schon zu spüren bekommen. Aber gut, wenn er es so will, dann will er es halt so. Eine andere Wahl hab ich ja eh nicht. „Nicht schmollen, Schatz!“, lächelt er mich an und kommt mir gefährlich nahe. Am liebsten würde ich zurückweichen und einfach aussteigen, aber ich werde mich wohl noch mehr dran gewöhnen müssen. Ein Pärchen küsst sich nun mal, wenn nicht, dann sollte man zu recht Misstrauen bekommen. Dennoch ungeduldig warte ich auf den Kuss, will, dass er so schnell wie möglich wieder vorbei ist. Warm fühlen Toms Lippen sich an, als sie sich auf meine legen und sanft anfangen, sie zu massieren. Nach kurzer Zeit spüre ich auch seine Zunge, die sachte über meine Lippen streicht und regelrecht darum fleht, Einlass zu bekommen. Und ich erfülle ihr den Wunsch, öffne meine Lippen und begrüße sie mit meiner Zunge, die zwar eher zaghaft ist, aber immerhin etwas macht.

    Kurz spielen wir miteinander und dummerweise entweicht mir dieses Mal ein ehrlich gemeintes Seufzen, als wir uns wieder trennen. Verdammt Barry, mach keinen Scheiß! „Gut, dann lass uns mal reingehen!“, lächelt Tom mich an und steigt aus dem Auto. Ich tu es ihm gleich und schlage die Tür hinter mir zu, worauf Tom den Wagen per Fernsender und Zentralverriegelung schließt. Immer noch lächelnd greift er nach meiner Hand und geht dann händchenhaltend mit mir in das Restaurant. „Kann ich Herrn Weber sprechen?“, fragt Tom die Tresenfrau, welche nickt und kurz nach hinten verschwindet. Kurze Zeit später kommt sie mit einem älteren Herrn nach vorn. „Guten Tag, Herr Tisper!“, begrüßt er erst Tom und dann mich, schüttelt meine Hand und sieht dann abwartend zu meinem Begleiter. „Guten Tag, Herr Weber, ich wollte fragen, ob alles klargeht, und wollte sehen, wie Sie es sich mit der Dekoration und der Aufstellung der Tische und Sitze gedacht haben?!“, informiert

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