Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)
keine Aufgabe?“, spreche ich weiter und sehe wie zwei der Jungs auf mich zu kommen. „Wir haben im Moment nichts zu tun, erst in fünf Stunden!“, sagt mir einer von beiden, von dem ich nicht mal den Namen weiß. Wie auch? Das sind so viele Typen, die Tom hat und ich hab ja auch kaum was mit denen zu tun, von daher kann ich die mehr oder weniger, alle nicht beim Namen nennen kennen. „Braucht jemand von euch noch einen Mann, oder zwei?“, frage ich an den beiden vorbei in die Runde. „Wir könnten noch jemanden gebrauchen!“, antwortet mir prompt einer, der schon voll in seiner Kleidung steckt und fertig zu sein scheint. Wenn ich mich nicht irre, ist das die Kleidung von den Dealern.
Gott, ich hoffe es ...
„Du brauchst zum Dealen noch jemanden? Wie viele seid ihr denn?“, frage ich nach und bekomme eine „Drei!“ als Antwort. „Drei? Einer zum Wegschaffen und zwei zum Aufpassen, oder? Das reicht, ich verschwende unsere Männer doch nicht!“, brumme ich mit verschränkten Armen und hab gerade wirklich zu tun, standhaft in der Rolle zu bleiben. Ich bin kein Mensch, der gerne andere schikaniert und auch keiner, der gerne Befehle erteilt, erst recht nicht solchen Kerlen, die mir mit Leichtigkeit jeden Knochen einzeln brechen könnten. „Aber in Altona ist zurzeit verstärkte Kontrolle, weil immer mehr von den Huren und den Strichern Drogen verbreiten und es dadurch zu mehreren Vorfällen kam!“, erklärt mir der Typ, der nun auch etwas näher auf uns zu kommt. Kurz überlege ich, schüttle dann aber meinen Kopf. „Wir sind aber eine Mafia, eine sehr gute Mafia und keine Stricher oder Huren, die zu dumm sind, um abzuhauen und sich deswegen erwischen lassen! Und wir sind auch sicher nicht so auffällig wie die! Macht eure Arbeit einfach so, wie ihr es gelernt habt, dann braucht ihr auch nicht mehr Leute!“, schnaufe ich leicht säuerlich, was zeigen soll, dass sie es nicht zu weit treiben sollen. Natürlich ist es nur gespielt, ich hätte mit Vergnügen noch alle beide mitgegeben, aber was soll ich machen? Ich weiß, dass die Leute „rar“ sind und nur bei wirklich riskanten Dingen auch mal ein paar mehr mit können. Zur Sicherheit halt. „So, noch irgendwer, der jemanden brauchen könnte?“, frage ich nach und bekomme von allen ein Kopfschütteln, sodass ich mich wieder an die beiden freien Jungs wende. „Gut, dann werdet ihr mal über das Anwesen gehen, schauen, dass alles klar ist, gucken, dass alles sauber ist, mal danach sehen, ob alles ganz und sicher ist! Schaut ruhig auch um das Anwesen herum, unerwünschte Gäste oder Spione können wir nicht gebrauchen, und wenn ihr damit fertig seid, werdet ihr mal die ganzen Vorräte durchschauen! Ihr guckt, ob bei allem genug Munition da ist und ob genug Waffen da sind, wenn nicht, dann schreibt ihr auf, was wir brauchen könnten. Außerdem prüft ihr alles auf seine Funktionalität und so, ihr wisst ja!“, weise ich also wieder an und erhalte ein straffes Nicken von beiden. „Gut, dann macht eure Arbeit gut und gebt euch Mühe!“, sage ich noch und verlasse dann den Raum, gefolgt von Toms Großvater. „Gut gemacht, ich muss zugeben, dass ich dir das nicht zu getraut hätte, sympathischer bist du mir deswegen aber nicht, also bilde dir darauf nichts ein!“, murrt er und geht mir wieder voraus. Ich probiere ein kaltes Nicken zustande zu bringen, was mir anscheinend sogar gelingt und Toms Großvater weiter erzählt. „So, dein Benehmen, beziehungsweise deine Manieren werde ich jetzt bei Tisch testen, Mittagessen ist ja so weit, wenn du das hinter dir hast und du es gut machst, dann darfst du Tom heiraten!“, brummt er und läuft weiter. Dann ... DARF ich Tom heiraten? Und … Und wenn nicht? Ein kleiner Hoffnungsschimmer blüht in mir auf und scheint sofort mein Gehirn schon fast zu verpesten mit seinem süßlichen Geruch. „Und was ist, wenn ich Ihren Ansprüchen nicht genüge und Tom nicht heiraten darf?“, hake ich also nach und schaue gespannt den weißhaarigen Mann an. Sofort lüpft er eine Augenbraue, räuspert sich dann und sagt kalt:
„Dann muss ich dich erschießen, Kleiner!“ „Ich ... werde gut sein!“, haste ich schnell auf seine Worte hin und schlucke schwer. Okay ... nichts mit Hoffnung ... Oh Gott, ich muss mir Mühe geben! Wenn ich ... wenn ich nicht gut genug bin, dann ... dann muss ich sterben und Tom ... der hat keinen mehr zum Heiraten und niemanden mehr, den er lieben kann und ... Scheiße, verdammt, das mit Tom ist
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