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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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und lief mir einfach hinterher. Und da passierte es. Der arme Ladenbesitzer wurde vollkommen panisch. Es gab nämlich keinen anderen Weg aus dem Raum, müssen Sie wissen.«
    Esmeralda hielt sich den Bauch vor lauter Lachen. »Und wie hat sich die Situation dann aufgelöst?«
    »Da uns niemand zur Hilfe eilen konnte, haben der Ladeninhaber und ich mit vereinten Kräften versucht, meine Mutter wieder in den Gang zu schieben.«
    »Und das hat funktioniert?«
    »Leider nicht.«
    »Was ist dann geschehen?«
    »Meine Mutter musste zum Glück kräftig aufstoßen.«
    »Grundgütiger«, entfuhr es Esmeralda, und sie wischte sich eine Träne weg. »Hatte sie so viel Luft im Bauch?«
    Jetzt fiel Ophelia in ihr Lachen ein. »Vor unserem Abstecher in den Hutladen waren wir essen.«
    Für Raphael war Ophelias Gelächter eine Wohltat. Es zauberte ein Leuchten in ihre blauen Augen und ließ ihre Züge weicher wirken. Als sich eine Strähne ihres hellblonden Haars löste, hätte Raphael gewettet, dass sie aufspringen würde, um sich auf die Suche nach dem nächsten Spiegel zu machen. Aber nichts dergleichen geschah. Sie strich sich die Strähne einfach aus dem Gesicht, als wäre nichts geschehen.
    Auch wenn Raphael eine freundliche Miene aufsetzte, es fuchste ihn, dass sein Hausgast ihm keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Auf der anderen Seite wurde er sich bewusst, dass er sie noch so gelöst erlebt hatte wie jetzt in seinem Esszimmer. Aber das lag vermutlich daran, dass er die Eiskönigin noch nie herzhaft hatte lachen hören. Genau genommen durfte er sie nach den Erlebnissen heute nicht länger Eiskönigin nennen...
    Und da waren sie wieder, diese nagenden Zweifel. Raphael wurde das Gefühl nicht los, dass er eine Seite an Ophelia gesehen hatte, die anderen verborgen blieb. Derselbe Gedanke war ihm bereits gekommen, als sie ihn im Salon zum Lachen gebracht hatte. Und als sie zugegeben hatte, dass sie für ihr Leben gern durch unberührten Schnee spazierte, hatte ihr verlegenes Lächeln ihn fast umgeworfen. Aus welchem Grund hielt sie die lebhafte, amüsante Frau, die in ihr schlummerte, so sehr unter Verschluss?
    Wie erhofft, traf einer von Esmeraldas Dienern am späten Nachmittag mit dem Antwortschreiben von Sabrina ein. Da Sabrina vermutlich bereits mitten in den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit mit Duncan steckte, rechnete Raphael es ihr hoch an, dass sie ihm umgehend geantwortet hatte. Endlich hatte er Ophelias Vergehen schriftlich vor sich liegen.
    Raphael wartete jedoch bis nach dem Abendessen, um sie damit zu konfrontieren - eine Entscheidung, die nur mäßig klug war. Seine schlechte Laune drückte derbe auf die Stimmung am Tisch. Vorbei war es mit der Leichtigkeit, die noch am Mittag geherrscht hatte. Bei der erstbesten Gelegenheit verzog Esmeralda sich nach oben. Als Ophelia es ihr gleichtun wollte, hielt Raphael sie zurück.
    »Wie wäre es mit einem Schlummertrunk im Salon?«, schlug er vor, als sie sich erhob und sich empfehlen wollte.
    »Das halte ich für keine gute Idee«, antwortete Ophelia. »Es war ein langer Tag.«
    »Mit Verlaub, aber es war alles andere als ein langer Tag. Tun Sie mir den Gefallen und leisten Sie mir Gesellschaft. Da Sie genug Zeit hatten, sich einzugewöhnen, sollten wir allmählich damit beginnen, Sie...«
    »Was?«, unterbrach sie ihn mit defensiver Stimme. »Auseinanderzunehmen?«
    »Ich ziehe es vor, wenn wir davon sprächen, dass wir Ihre Beweggründe untersuchen.« Er hielt ihr den Arm hin und fragte: »Sollen wir?«
    Mit gestrafften Schultern lief Ophelia vor Raphael her und betrat den Salon, dessen Tür bereits geöffnet war. Nicht weniger steif nahm sie auf dem ersten Sofa Platz, das ihr im Wege stand. Raphael stellte sich vor den Sekretär, in dem er bei seinem letzten Besuch diverse alkoholische Getränke verstaut hatte. Er füllte zwei Schwenker mit einem Fingerbreit Brandy, setzte sich neben Ophelia und bot ihr eines der Gläser an. Doch Ophelia lehnte mit einer wegwerfenden Handbewegung ab.
    »Wie Sie meinen«, sagte Raphael achselzuckend und leerte sein Glas. »Ich habe ohnehin das Gefühl, ich brauche die Stärkung mehr als Sie.«
    Ophelias Antwort bestand aus einem tiefen Brummen.
    »Wissen Sie«, hob er nachdenklich an, »wenn Sie diese defensive Haltung annehmen, kommen wir nicht sonderlich weit. Ich dachte, Sie würden lieber gestern als morgen wieder nach London zurückkehren.«
    »Das tue ich auch. Aber diese Farce war Ihre und nicht meine Idee. Wir sollten sie so

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