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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht verlaufe. Du kannst dir nicht vorstellen wie stolz ich darauf war. Außerdem gilt das nicht, weil ich damals noch ein Kind war.«

    »Daran hat sich nicht viel geändert.«  »Wie kannst du es wagen...«
    Den Rest der Fahrt verbrachten die beiden damit, sich gegenseitig aufzuziehen, woran vor allem Raphael seinen Spaß hatte. Als sie auf die Auffahrt von Norford Hall bogen, senkte sich eine erwartungsvolle Stille über das Geschwisterpaar.
    Als Rafe einen Blick auf sein prunkvolles Elternhaus warf, wurde ihm warm ums Herz. Sein Zuhause, wo seine Familie und viele Bedienstete lebten, mit denen er aufgewachsen war, und die ihm ebenso vertraut waren wie seine Eltern und seine Schwester... ein Gefühl, das er mit Amanda teilte.
    * * *
    Seit geschlagenen zwei Tagen verkroch Ophelia sich in ihrem Zimmer - aus Angst, in Tränen auszubrechen, wenn jemand sie schief ansah. Mal hatte sie das Gefühl, der Schmerz in ihrer Brust werde sie dahinraffen, dann wieder packte sie die Lust, irgendjemand mit eigenen Händen zu erdrosseln. Zwischendurch war sie wütend auf sich selbst, weil sie so leichtgläubig gewesen war. Sie hatte doch wirklich geglaubt, Rafe wolle ihr helfen. Dabei hatte er die ganze Zeit nur diese dämliche Wette im Kopf gehabt. Und, wie er sie am besten ins Bett bekäme. Sein anfängliches Desinteresse war wahrscheinlich Teil seines ausgeklügelten Plans gewesen. Und sie dumme Kuh war prompt seine Verwegenheit hereingefallen. Wieder und wieder zog das Bild, wie sich die beiden Männer auf ihre Kosten amüsierten, vor ihrem inneren Auge vorbei.
    So sehr Sadie sich auch Mühe gab, sie schaffte es nicht, dass Ophelia sich ihr anvertraute. Zum ersten Mal biss sie auf Granit. Selbst ihrer Mutter gegenüber wollte Ophelia sich nicht öffnen. Da sie jedoch wusste, dass Mary nicht so leicht aufgeben würde, entschied sie sich, sie beim nächsten Mal hereinzubitten.
    »Fühlst du dich ein wenig besser?«, fragte Mary besorgt, als sie den Kopf durch den Türspalt steckte.
    »Schon in Ordnung, Mama, du musst nicht meinetwegen auf Zehenspitzen herumschleichen. Mir geht es wieder gut.«
    Das war eine faustdicke Lüge, aber Ophelia wollte nicht, dass ihre Mutter ihretwegen vor Sorge verging. Doch der bekümmerte Ausdruck auf Marys Gesicht verschwand auch dann nicht, als sie in den Raum trat.
    »Möchtest du jetzt darüber sprechen?«
    »Lieber nicht. Ich habe einfach nur eine Reihe von Dingen für bare Münze genommen, die sich dann als falsch herausgestellt haben.«
    »Meinst du denn, du bist jetzt darüber hinweg?«
    »Ja. Ich hätte das, worum es geht, nicht so hoch hängen dürfen, das ist alles. Im Nachhinein war es nicht so wichtig.«
    Ophelia rang sich ein Lächeln ab, drehte aber flink den Kopf zur Seite, als sie spürte, dass ihre Maske zu bröckeln begann. »Es wundert mich, dass Vater noch nicht hereingeplatzt ist«, fuhr Ophelia fort. »Schließlich habe ich zwei wertvolle Tage verstreichen lassen, in denen ich auf Männerfang hätte gehen können. Würde mich nicht wundern, wenn er verstimmter wäre denn je.«
    »Ich tue es nur ungern, aber ich muss dir leider widersprechen. Er strotzt geradezu vor guter Laune.« Mary legte die Stirn in Falten. »Er hat mir nicht einmal eine Szene gemacht, weil ich ohne sein Wissen mit dir auf den Ball gegangen bin. Das einem Streich verdoppelt. Ich nehme an, dass er wieder ein ähnlich lukratives Geschäft unter Dach und Fach gebracht hat.«
    »Erzählt er dir denn nie von seinen Geschäften?«
    »Wo denkst du hin? Er ist der Meinung, dass alles, was mit Geld zu tun hat, meine geistigen Fähigkeiten übersteigt.«
    Ophelia lachte. Es war das erste Mal seit dem Ball der Wilcotts dass ihr danach war. »Ich bin mir sicher, du könntest ihm noch das ein oder andere beibringen.«
    »Pst.« Mary lächelte sie an. »Mir wäre es lieber, wenn er nichts von meinen Talenten erführe. Ich würde ihn lieber in seinem Irrglauben lassen.«
    Ophelia kämpfte mit sich, ob sie eine abwertende Bemerkung über ihren Vater machen oder es lieber lassen sollte. Aber wozu die Zierde? Schließlich wusste ihre Mutter am besten, dass Vater und Tochter ein angespanntes Verhältnis hatten. »Ach, weißt du, Mama, ich wünschte, du würdest ihm endlich reinen Wein einschenken, ihm sagen, dass du vor meiner Geburt eine Affäre hattest und er gar nicht mein leiblicher Vater ist.«
    Mary seufzte. »Darling, manchmal wünsche ich mir auch, ich würde es tun. Deinetwegen. Aber ich liebe ihn, das darfst du

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