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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Große und fing an, die Leute mit seinem Bauch zur Seite zu schieben. »Äh, entschuldigen Sie bitte«, sagte er, »der King kommt.« Dann knurrte er und schürzte die Lippen, genau wie früher der echte Elvis.
    Wir standen hinter ihm im Gedränge und folgten in seinem Windschatten. Wir waren so aufgeregt, weil wir jeden Moment Tom Jones zu sehen bekommen würden, so dass wir es in Kauf nahmen, dafür ein paar Leuten auf die Füße zu treten. Gus eroberte uns einen Platz an der Seite, in der Nähe der Bühne. Das Licht im Raum war schummrig, nur die Bühne war in helles rotes Licht getaucht. Eine Band spielte, wir bestellten was zu trinken, und der Star wurde angekündigt.
    Kaum hatte Tom Jones die Bühne betreten, flippte Lula total aus. Sie hatte nur Augen für Tom Jones. »He, Tom, Honey, guck mal hier rüber«, schrie sie. »Hier rüber, zu Lula.«
    Alle Frauen um uns herum schleuderten ihre Zimmerschlüssel und ihre Höschen auf die Bühne. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Lula Tom Jones einen heißen rosa Tanga zuwarf. Es war der allergrößte Tanga, den ich je gesehen hatte, ein King-Kong-Tanga. Der Tanga traf Tom Jones mitten ins Gesicht.
Flatsch!
    »Ach, du liebe Scheiße«, sagte Connie.
    Tom Jones taumelte, riss sich den Tanga vom Gesicht, sah ihn sich an und vergaß vor Schreck den Text zu seinem Lied. Die Musik spielte weiter, und Tom Jones stand nur da und starrte ungläubig den Tanga an.
    »Ich könnte ihm auch noch meinen BH zuwerfen«, sagte Lula.
    »Nein!«, riefen Connie und ich im Chor, aus Sorge, dass Tom Jones bei dem Anblick von Lulas Körbchen einen Herzinfarkt bekommen würde. »Bitte nicht! Das wäre der Overkill.«
    Tom Jones erwachte aus seinem Koma, stopfte den Tanga in seine Smokingtasche und setzte das Konzert fort.
    »So gut sieht Tom Jones ja gar nicht aus«, meinte Connie zu mir. »Irgendwie anders als sonst. Als hätte er sich das Gesicht liften lassen und die OP wäre schief gegangen.«
    »Dick ist er geworden«, sagte ich. »Und singen kann er auch nicht mehr.«
    »Das ist Gotteslästerung, so was über Tom Jones zu behaupten«, sagte Lula. »Auf Tom Jones lasse ich nichts kommen.«
    Wayne beugte sich hinüber zu Lula. »Das ist nicht der echte Tom Jones. Ich dachte, das wüssten Sie. Das ist ein Tom-Jones-Imitator. Die Tom-Jones-Imitatoren halten auch gerade ihre Jahresversammlung hier ab.«
    »Was?«, schrie Lula. »Ich habe meine Unterhose einem Hochstapler gegeben?«
    »Er ist allerdings erste Klasse«, sagte Gus. »Er hat die meisten Bewegungen von Tom Jones ziemlich gut drauf.«
    »Ich will meine Unterhose wiederhaben«, brüllte Lula Richtung Bühne. »Ich verschenke keine tadellosen Unterhosen an Hochstapler wie Sie. Sie haben sich meine Unterhose unter Vortäuschung falscher Tatsachen erschlichen. Dabei können Sie nicht mal singen! Die beiden Elvis-Imitatoren hier können bestimmt besser singen als Sie.«
    Der Mann auf der Bühne hörte auf zu singen, schirmte seine Augen mit der Hand gegen das Scheinwerferlicht ab und blinzelte zu uns herüber. »Elvis-Imitatoren? Sind etwa welche von diesen abgewichsten Elvis-Imitatoren in meiner Show?«
    »Oje«, sagte Wayne. »Elvis-Imitatoren und Tom-Jones-Imitatoren können sich nicht ausstehen.«
    Ein Raunen ging durch die Menge.
Elvis-Imitatoren,
murmelten die Zuhörer.
Die haben ja Nerven.
    »Schnappt sie euch«, rief jemand. »Schnappt euch diese dreckigen billigen Elvis-Imitatoren.«
    Jemand ging auf den kleinen Wayne los, doch Lula trat dazwischen. »Momentchen!«, sagte sie. »Wir sind mit den beiden zusammen hier. Die beiden haben nichts verbrochen. Sie haben uns hier reingelotst.«
    »Schnappt euch die Elvis-Imitatoren und ihre
Pissnelken!
«
,
schrie jemand. »Die Elvis-Imitatoren haben auch noch ihre
Pissnelken
mitgebracht.«
    Der Saal war gerammelt voll, und wir wurden angerempelt und gestoßen. Ein Cher-Imitator mit Bart und Schnauzer hatte sich Connie ausgeguckt. Connie trat ihm in die Eier, und der Mann klappte zusammen wie ein nasser Mehlsack. Danach war die Hölle los.
    Lula begab sich auf die Bühne und lieferte sich um ihre Unterhose einen Ringkampf mit Tom Jones, Connie und ich kletterten hinterher, um Lula bei der Rückeroberung des Tangas beizustehen. Wir wurden mit Nüsschen und japanischen Reiscrackern beworfen, an den Eingängen zog bereits der Wachschutz auf und versuchte, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen. Lula riss Tom Jones den Tanga aus der Hand, und wir rannten hinter die Bühne.
    »Wo geht es

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