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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ich einen Elvis-Imitator geheiratet habe«, beichtete Connie und stemmte sich hoch auf die Beine. »Ich gehe in die Heia. Weckt mich, wenn ihr Singh geschnappt habt. Ich erledige den Papierkram mit den örtlichen Behörden.«
    Lula sah der torkelnden Connie hinterher. »Ohne ihren Lippenstift hätte ich sie beinahe nicht erkannt«, sagte sie.
    »Sie setzte sich an meinen Tisch, und zuerst wusste ich gar nicht, wer das ist.«
    »Wir müssen heute unbedingt Singh zu fassen kriegen«, sagte ich zu Lula. »Bist du bereit?«
    »Und ob ich bereit bin. Ich nehme gerade erst Anlauf. Ich bin wie dieser rosa Energizer-Rabbit auf der Telefonkarte. Wie sollen wir vorgehen?«
    »Singh hat sich auf einen Job in einem kleinen Kasino in der Stadt beworben. Mein Kontaktmann heißt Lou Califonte. Er ist der Geschäftsführer des Kasinos. Cone hat mir gesagt, ich soll Califonte um neun Uhr anrufen. Ich hoffe nur, dass wir Singh dazu überreden können, ins Kasino zu kommen. Es wäre leichter, ihn da festzunehmen.«
    »Sag Singh, er soll heute Abend kommen, dann habe ich den Tag über Zeit zum Shoppen. Ich will mir die lebenden Statuen im Caesar’s Palace ansehen, und wir müssen unbedingt noch bleiben, den Brunnen im Bellagio dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Das wäre doch fatal, wenn wir wegführen, ohne den Brunnen gesehen zu haben.«
    Nichts gegen Shoppen, aber mir geisterten andere Dinge im Kopf herum. Fotos von Toten. Carl Rosen, der vermisst wurde. Rote Rosen und weiße Nelken. Außerdem hatte ich noch nie jemanden in einem anderen Bundesstaat als New Jersey festgenommen, und ich rechnete mit Tanks Hilfe.
    Ich verschlang ein zweites Würstchen und wählte Rangers Nummer auf meinem Handy.
    »Hast du was von Tank gehört?«, fragte ich ihn.
    »Tank ist hier. Als die Sicherheitsleute ihn durchließen, hat er keinen Flug mehr gekriegt. Die nächste Maschine, für die wir ihn buchen konnten, geht heute um vier Uhr.«
    »Wahrscheinlich brauchen wir Tanks Hilfe gar nicht. Connie hat mir einen Flug ab Las Vegas für halb acht besorgt. Ich denke nicht, dass es Probleme geben wird. Connie beschafft mir auch die nötigen Unterlagen für die Festnahme und Überführung von Singh, und sie hat sich mit der örtlichen Polizei abgesprochen.« Wenn ich nur halb so selbstsicher gewesen wäre, wie ich mich anhörte, hätte ich noch gut dagestanden. »Leider steckt die Hardware in Lulas Gepäck, und die Fluggesellschaft hat beide Koffer versemmelt.«
    »Ich lasse alles, was ihr braucht, vor Mittag auf euer Zimmer liefern.«
    »Hat Tank dir von den Fotos erzählt?«
    »Ja. Mit Morelli habe ich auch gesprochen. Er klang nicht gerade erfreut.«
    »Ist Carl Rosen eigentlich wieder aufgetaucht?«
    »Über Carl Rosen will ich lieber kein Wort verlieren, Babe.«
    Ich stieß einen Seufzer aus und legte auf. Selbst jetzt noch, um sieben Uhr morgens, hing Zigarettenrauch in der Kasinoluft. Ich blinzelte mit den Augen im Dunst und fragte mich, ob sie zu Hause die neuen Fotos mit Rosen in Verbindung brachten. Ich rief Morelli an. Als niemand dranging, fiel mir ein, dass es an der Ostküste ja bereits zehn Uhr war, und ich versuchte, ihn auf seinem Handy zu erreichen.
    »Ja bitte«, sagte Morelli. Der Vormittag war erst halb überstanden, aber Morelli klang schon genervt.
    »Rate mal, wer dran ist.«
    Schweigen.
    Ich zog eine Schnute, Lula verstand.
    »Der Junge soll sich abkühlen«, sagte sie, Rührei schaufelnd. »Wir ackern hier wie die Pferde. Wir haben einen Auftrag.«
    »Ich hab’s genau gehört«, sagte Morelli. »Sag Lula, da stünde noch eine Verhaftung an, aus der Zeit, als sie noch auf den Strich ging.«
    »Was ist mit den Fotos und Carl Rosen?«
    »Die Fotos werden gerade ausgewertet, aber auf den ersten Blick sieht es so aus, als könnten sie dazu passen. Wir haben Rosen gestern spätabends gefunden. Jemand hat ihn an der Kreuzung Laurel Drive und River Road auf die Straße geworfen. In seiner Hose steckte eine weiße Nelke, und du kennst ja die Fotos, ich brauche dir also nicht zu beschreiben, wie sein Kopf aussah.«
    »Habt ihr schon jemanden in Verdacht?«
    »Ein paar. Aber wir haben niemanden festgenommen, wenn du das meinst.«
    Ich konnte nicht sagen, dass ich mich auf die Rückkehr nach Trenton freute. In Las Vegas, weit weg von Carl Rosen und dem Nelkenheini, fühlte ich mich sicherer. Ich wäre gerne hier geblieben, hätte mich an den Pool gesetzt, wäre shoppen gegangen und hätte Vinnie gesagt, die Festnahme wäre etwas

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