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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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er sein Foto gemacht hat, kommt der Köter ins Tierheim. Blödes Viech.«
    Ich gab der Frau meine Karte. »Richten Sie Samuel aus, dass er mich anrufen soll, wenn er kommt.«
    »Mache ich.«
    Lula, Connie und ich stiegen ins Auto, und ich fuhr aus der Einfahrt. Ich umrundete den Block und parkte dann zwei Häuser weiter hinter einem Transporter, um ungestört Susan Lus Hauseingang beobachten zu können.
    »Glaubst du, dass Singh gleich hier auftaucht?«, fragte Lula.
    »Nö.«
    »Ich auch nicht.«
    »Du stehst hier, weil du diese Frau beschatten willst.«
    »Genau.«
    »Du wartest, bis sie geht, und dann wirst du dir den Hund schnappen.«
    »Genau.«
    Connie saß auf dem Rücksitz und ging im Geist wahrscheinlich schon mal die Liste der Kautionsmakler vor Ort durch, wer von ihnen uns freikaufen würde, wenn sie uns wegen Einbruchs schnappten.
    Nach einer Viertelstunde unter der Wüstensonne, ohne Klimaanlage, fing das Auto an zu kochen. Lula war bei der Hitze gleich eingeschlafen. Sie hatte den Kopf zurückgelehnt, der Mund stand offen, und sie schnarchte laut.
    »Meine Fresse«, sagte Connie. »Ich habe noch nie so ein lautes Schnarchen gehört. Das ist ja, als wäre man mit einer Düsenmaschine im Auto eingesperrt.«
    Ich stupste Lula an. »Aufwachen! Du schnarchst.«
    »Unsinn«, sagte sie. »Ich schnarche nicht«, und schnarchte munter weiter.
    »Ich halte das nicht mehr aus«, sagte Connie. »Ich muss aussteigen.«
    Ich schloss mich ihr an, und wir spazierten die Straße entlang. Wir trugen Baseballmützen und Sonnenbrillen, aber wir hatten keine Sonnencreme aufgetragen, und ich spürte, wie die Sonne die nackte Haut auf meinem Arm versengte.
    »Gehen wir noch mal durch, was wir haben«, sagte Connie. »Lillian Paressi, Howie bei McDonald’s, Carl Rosen und wahrscheinlich auch Samuel Singh – alle stehen in Zusammenhang mit demselben Serientäter. Und jetzt hat dieser Mann es auf dich abgesehen.«
    »Ich weiß nicht, ob es bei Howie, Carl und Samuel auch so war, Lillian Paressi jedenfalls hat kurz vor ihrer Ermordung rote Rosen und weiße Nelken und eine Grußkarte bekommen.«
    »Die gleichen Blumen und die gleichen Karten, die du jetzt kriegst.«
    »Ja. Daraus schließe ich, dass er seine Opfer ein bisschen quälen will. Ihnen Angst machen will, bevor er zuschlägt. Das ist so eine Art Spiel für ihn.«
    »Weißt du genau, dass es ein Mann ist?«
    »Ich weiß überhaupt nichts. Anfangs hatte ich Bart Cone in Verdacht, aber die Polizei beschattet ihn rund um die Uhr. Wenn Singh tot sein sollte, und Cone ist noch in Trenton, dann können wir Cone von der Liste der Verdächtigen streichen.«
    Als wir zurück zum Auto kamen, schnarchte Lula immer noch, und auf dem Bürgersteig, vor der Beifahrertür, saßen geduldig zwei Hunde.
    »Ich weiß nicht, was ich abstoßender finden soll«, sagte Connie. »Dass du von einem Killer verfolgt wirst oder dass Lula mit einer Handtasche voller Koteletts durch die Gegend läuft.«
    Es war zwei Uhr. Ich rief Califonte an und fragte ihn, ob Singh da sei. Califonte verneinte. Ich nannte Califonte meine Handynummer und bat ihn, mir Bescheid zu geben, sollte Singh doch noch aufkreuzen.
    Connie und ich setzten uns wieder ins Auto und hielten uns die Ohren zu. Nach fünf Minuten war mein Shirt klatschnass, und Schweiß lief mir die Schläfen hinunter.
    »Klär mich noch mal auf, warum wir hier eigentlich sitzen und in der Sonne braten«, sagte Connie.
    »Wegen dem Hund.«
    »Hast du nicht einen besseren Grund?«
    »Der Hund hat was an sich, das bei mir einen Östrogenschub auslöst. Er ist klein und sieht hilflos aus. Schon diese süßen Knopfaugen! Die gucken einen so zutraulich an. Und das arme Ding soll ins Tierheim! Reicht das nicht? Ist das nicht schrecklich? Das darf nicht passieren!«
    »Du musst also den Hund retten.«
    »Er rechnet fest mit mir.«
    »Stephanie, die barmherzige Schwester.«
    »Ich kann dir auch ein Taxi rufen«, sagte ich. »Du kannst schon mal zurück zum Hotel fahren.«
    »Auf keinen Fall. Da müsste ich ja am Swimmingpool rumsitzen und mich bräunen, und halb nackte Kellner würden mir was zu trinken bringen. Und das soll Spaß machen – wenn ich auch hier rumsitzen und Lula zuhören kann?«
    Um kurz nach zwei Uhr verließ Susan Lu das Haus. Sie ging zur Bushaltestelle an der nächsten Straßenkreuzung, nach fünf Minuten kam der Bus, und sie stieg ein.
    »Gott sei Dank«, sagte Connie. »Jetzt hat das Schnarchen und das Schwitzen wenigstens ein

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