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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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soll das? Glaubst du, ich könnte keine Geheimnisse bei mir behalten? Guck. Meine Lippen sind versiegelt.«
    »Du kannst keine Geheimnisse bei dir behalten. Nie«, sagte ich. »Du weißt gar nicht, was das ist, ein Geheimnis.«
    »Das stimmt nicht. Habe ich dir etwa das mit Joe und Terry Gilman verraten?«
    Einige Sekunden lang sagte niemand im Raum etwas. Wir standen mit offenen Mündern da und sahen uns nur an.
    »Ich habe nichts gesagt«, entschuldigte sich Lula.
    Wie von selbst zogen sich meine Augenbrauen zusammen. »Was ist mit Joe und Terry Gilman?«
    »Wenn du weiter die Stirn so runzelst, brauchst du noch eine Botoxspritze«, sagte Lula.
    »Meinst du das Mal, wo er aus dem Fenster gesprungen ist?«
    »Nein. Ich meine das Mal, wo er aus dem Motel gekommen ist und dicke tat mit seiner Terry.«
    »Wann war das?«
    »Das muss vor etwa zwei Wochen gewesen sein. Ich war gerade einkaufen in Quaker Bridge. Du weißt doch, an der Route 1 sind einige Motels, die meisten Stundenhotels. Ich habe gesehen, wie die beiden aus einem dieser abgewrackten Motels kamen. Es war das mit dem blauen Stuck und den Alles-Gute-Wünschen vorne im Fenster. Ich wäre beinahe von der Straße abgekommen.«
    »Weißt du genau, dass es Joe und Terry waren?«
    »Die waren bestimmt in einer polizeilichen Angelegenheit da«, sagte Lula. »Deswegen habe ich es dir nicht erzählt. Ich wusste, dass du nur diese Miene ziehen würdest, die du jetzt auch ziehst. Und du würdest dich nur aufplustern und aus einer Mücke einen Elefanten machen.«
    Mit den Fingerspitzen glättete ich die Falte auf meiner Stirn. »Ich plustere mich nicht auf. Plustere ich mich jetzt etwa auf?«
    »Na, und wie!«, sagte Lula.
    Wenigstens lenkte es mich von dem Blumenfreund ab. Ist es nicht erhebend, wenn man die Auswahl hat zwischen verschiedenen Ängsten und Sorgen?
    »Mach schon mal das Päckchen von Ranger auf«, sagte ich zu Lula. »Ich muss Morelli anrufen und ihm Bescheid geben wegen der neuen Blumen.«
    Eigentlich wollte ich gleich das mit den Blumen loswerden, aber die Verbindungen zwischen meinem Gehirn und dem Sprechwerkzeug überkreuzten sich, und ich platzte gleich mit Terry Gilman heraus. »Na«, eröffnete ich mein Gespräch mit Morelli, »hast du mal wieder Terry Gilman getroffen?«
    »Gestern, ja. Warum?«
    »Du bist doch ein Blödmann.«
    Ein paar Takte Schweigen, während der ich mir vorstellte, dass Morelli tausend Kreuze schlug, dafür, dass er mich nicht geheiratet hatte. »Deswegen rufst du mich an? Um mir zu sagen, dass ich ein Blödmann bin?«
    »Ich rufe dich an, um dir zu sagen, dass ich wieder einen Blumenstrauß bekommen habe. Rote Rosen und weiße Nelken.« Ich las ihm den Text auf der Karte vor. »Die Blumen sind vom Hotel aus geschickt worden, und man hat Carl Rosens Kreditkarte damit belastet. Vielleicht solltet ihr der Familie Rosen mal den Rat geben, Carls Kreditkarte zu sperren. Der Killer hat Carl Rosens Kreditkarte geklaut.«
    »Er hat seine helle Freude an so was«, sagte Morelli. »Das ist wie ein Schachspiel für ihn. Und er gewinnt. Er nimmt dir eine Figur nach der anderen weg.«
    »Diese spezielle war noch heute Morgen bei Susan Lu, und seitdem hat man nichts mehr von ihr gehört. Du hast Bart Cone nicht zufällig in Gewahrsam genommen, oder?«
    »Nein, aber er wird beschattet. Er ist nicht in Las Vegas, da bin ich mir fast sicher.«
    »Was ist mit seinen Brüdern?«
    »Gestern Nachmittag haben wir alle drei Cones verhört. Heute ist Samstag, da wird nicht gearbeitet, aber ich lasse feststellen, wo sie sich aufhalten.«
    »Ich fahre raus zu Susan Lu und rede mal mit ihr«, sagte ich zu Morelli. »Wenn ich was Neues weiß, rufe ich dich an.«
    »Mir wäre wohler, wenn du bis zum Abflug in deinem Hotelzimmer bleiben würdest. Soll sich die Polizei von Las Vegas um Susan Lu kümmern.«
    »Es geht schon. Ranger hat ein Care-Paket für mich abgeben lassen. Und ich habe ja Connie und Lula als Schutzengel.«
    »Ach, du Scheiße«, sagte Morelli.
    »Das ist ja wie Weihnachten«, sagte Lula, als sie das Paket von Ranger aufmachte. »Ich kriege gerne Geschenke. Guck mal, Pfefferspray. Für jeden eins. Und Handschellen. Nicht die billigen Scheißdinger. Das sind echt gute Qualitätshandschellen. Und Fußfesseln auch. Und einen knuffigen Achtunddreißiger Smith&Wesson-Revolver. Der dürfte wohl für dich sein, weil ich mit einer Glock schieße. Hier ist noch eine Schachtel mit Patronen für deine Achtunddreißiger.«
    Lula kramte in dem

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