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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sensationell, wo wir ankommen, aber wir sind da, und wir bleiben. Und während wir uns abrackern, lösen sich die Probleme manchmal von selbst, manchmal verlieren die Probleme an Dringlichkeit, und manchmal verursachen sie kleine Verstimmungen im Magen.
    Meistens lösen wir unsere Probleme mit Kuchen.
    Ich hatte Hunger, und liebend gerne hätte ich den Zimmerservice bestellt, aber ich hatte Angst, dass man Buuh entdecken könnte. Zimmerservice ist eine wunderbare Einrichtung. An erster Stelle der wunderbaren Dinge steht Kuchen, an zweiter steht Sex, und gleich danach kommt Zimmerservice. Zimmerservice ist eine bessere Einrichtung als die eigene Mutter. Man bestellt, was man will, und es wird einem gebracht, aufs Zimmer, ohne Schuldgefühle, ohne Bedingungen. Wahnsinn.
    »Ich gehe raus, mir was zu essen holen«, sagte ich. »Und ich werde noch mal nach Susan Lu schauen. Ob sie auch wirklich zur Arbeit gefahren ist.«
    »Ich komme mit«, sagte Lula.
    Connie war auch gleich auf den Beinen. »Nicht ohne mich.«
    Die drei Musketiere.
    Wir stellten Buuh ein Glas Wasser hin und ermahnten ihn, brav zu sein. Dann hängten wir das
Bitte-nicht-stören-
Schild an die Tür, schlossen ab und gingen.
    Connies Information zufolge schuftete Susan Lu im Caesar’s Palace. Die Entfernung zwischen Luxor und Caesar’s Palace war gerade so auf der Kippe, zu nahe, um ein Taxi zu nehmen, zu weit, um in der Hitze zu Fuß hinzutraben.
    Wir traten auf die Straße und wurden von der Hochofenluft erschlagen. Connie nahm uns die Entscheidung ab.
    »Ich gehe keinen Schritt zu Fuß«, sagte sie. »Und jeder, der mich dazu zwingen will, muss mit dem Schlimmsten rechnen.«
    Das Caesar’s hat alles, was ein Kasino zu bieten hat … es ist laut, verraucht, kunterbunt, und es wimmelt von Menschen, die ihr Geld nur so zum Fenster hinauswerfen. Und als reichte das nicht, bietet es auch noch ein eigenes Shoppingcenter. Die Kellnerinnen, die die Spieltische bedienten, trugen knappe togaähnliche Uniformen. Einigen Frauen standen sie besser als anderen. Susan Lu würde in dieser Kostümierung nicht gerade zum Umwerfen aussehen. Wir schlenderten einmal durch den Raum, konnten sie aber nicht entdecken.
    »Das wird nicht klappen«, sagte Lula. »Hier laufen zu viele Frauen in diesem Gewand herum, und dann sind da noch die Cocktaillounges und die Restaurants.«
    »Ich weiß nicht, wie ich euch das beibringen soll«, hob Connie an, »aber ich glaube, wir werden verfolgt. Seht ihr den Mann in Schwarz da drüben, neben der Statue von Caesar?«
    Lula und ich drehten uns um.
    »Nicht hingucken!«, zischte Connie.
    Lula und ich sahen weg.
    »Ihr müsst das heimlich anstellen«, sagte Connie.
    Lula und ich warfen einen verstohlenen Blick in die Richtung.
    »Den kenne ich nicht«, sagte ich.
    Connie sah ihn schräg von der Seite an. »Der war auch im Luxor, als wir durch das Foyer gingen.«
    »Wahrscheinlich nur ein Zufall«, sagte ich.
    Er war fast zwei Meter groß, durchschnittlich gebaut, trug einen schwarzen Anzug, schwarzes Hemd und eine schwarze Seidenkrawatte. Sein Haar war dunkel und nach hinten gekämmt.
    »Der fährt bestimmt ein lila Auto, und auf dem Armaturenbrett steht so eine Bobble-Head-Puppe«, sagte Lula.
    »Wenn der kein Zuhälter ist. Zuhälter rieche ich zehn Meilen gegen den Wind. Fragt sich nur, warum wir von einem Zuhälter verfolgt werden.«
    Connie und ich sahen Lula an.
    »Was ist?«, sagte sie.
    Lula trug ein hautenges rosa Stretch-T-Shirt, auf das quer über ihren Busen in Silberpailletten das Wort
sexy
genäht war. Das Shirt hatte einen tiefen Ausschnitt und zeigte eine Gletscherspalte Brustansatz und steckte in einem farblich passenden Spandex-Minirock.
    »Auf meinem T-Shirt steht wenigstens nicht
Sackratten
«
,
sagte Lula.
    Ich sah mir mein Oberteil an. »Das ist von einem Baseballteam in Lakewood. Joe hat es mir gekauft.«
    »Hunh«, sagte Lula.
    Ich fand nicht, dass der Kerl in Schwarz wie ein Zuhälter aussah. Ich fand eher, der sah aus wie einer, der regelmäßig
GQ
kaufte und die Modevorschriften ernst nahm. Wahrscheinlich kam er aus L. A. und arbeitete beim Postversand der Flugsicherung.
    »Wir gehen einfach durch den Raum und suchen uns einen Tisch, wo Blackjack gespielt wird«, schlug Connie vor.
    »Dann sehen wir ja, ob er hinter uns her kommt.«
    »Gut, aber ich kann kein Blackjack spielen. Ich stelle mich daneben und gucke zu.«
    »Lächerlich«, sagte Connie. »Jedes Kind kann Blackjack spielen. Man braucht nur bis

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