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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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diesem Tisch gilt ein Minimum von fünfundzwanzig Dollar.«
    Ich schob ihm einen anderen Chip hin. Die Chips waren mit Zahlen versehen, aber ich war viel zu nervös, um den Sinn dieser Zahlen zu erkennen.
    Der Croupier gab mir eine Pique Zehn und eine Herz Zwei. Das ließ sich leicht addieren. Zwölf. Noch ein ziemlich großer Abstand bis einundzwanzig. Ich bat um eine weitere Karte. Daraufhin setzte Streit ein. Anscheinend war das
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in diesem Punkt nicht eindeutig. Der Croupier gab mir eine Caro Zehn. Mist. Schon wieder ein Bust.
    Ich wusste nicht genau, wie viele Punkte ich hatte, weil ich Probleme hatte, die bunten Chips zusammenzuzählen, aber viele waren es nicht, das stand fest. Für ein Spiel reichte es vielleicht noch.
    Als das neue Spiel begann, schob ich einfach einige Chips in meine Box. Der Croupier gab mir eine Pique Neun und eine Kreuz Drei. Ich biss mir auf die Unterlippe, unsicher, was ich jetzt machen sollte, da spürte ich, wie sich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich drehte mich um, es war der Mann in Schwarz.
    »Ich helfe Ihnen«, sagte er.
    Schriller Lärm erhob sich hinter mir. Ich hörte, wie Lula einen spitzen Schrei ausstieß. Der Mann in Schwarz japste und kippte nach hinten. Die Spieler standen vom Tisch auf und glotzten blöd, ich auch.
    Lula und der Mann in Schwarz wälzten sich auf dem Boden, Lula obenauf, den Hintern in die Höhe gereckt. Unter ihrem rosa Spandex war der Mann in Schwarz kaum zu sehen. Er lag zerquetscht unter Lulas Massen, nur seine Hände und Füße ragten hervor. Connie hielt einen Fuß auf seiner Hand.
    »Keine falsche Bewegung!«, brüllte sie den armen, zerdrückten Mann in Schwarz an.
    Soweit ich erkennen konnte, blieb ihm ohnehin nicht die geringste Bewegungsfreiheit. Man durfte zweifeln, dass er überhaupt noch Luft bekam.
    Umgehend erschienen Wachschutzleute, uniformierte und in Zivil, und zogen Lula mit Gewalt von dem Mann in Schwarz herunter.
    »Er hat nach seiner Pistole gefasst«, sagte Lula. »Er ist ein Killer.«
    Der Mann in Schwarz rührte sich nicht. Er lag noch immer rücklings auf dem Boden und rang nach Luft. »In meiner Jacketttasche ist ein Ausweis«, sagte er. »Und ich glaube, meine Wirbelsäule ist gebrochen.«
    »Können Sie Ihre Zehen bewegen?«, fragte einer der Wachschutzmänner.
    »Ja.«
    »Und Ihre Finger?«
    Er krümmte die Finger einer Hand. Auf der anderen hielt immer noch Connie ihren Fuß.
    »Aua!«, sagte der Mann in Schwarz zu Connie.
    Connie ließ los. »Entschuldigung«, sagte sie.
    Einer der Wachschutzmänner zog ihm den Ausweis aus der Tasche. »Erik Salvatora. Scheint so was wie ein Bodyguard zu sein.«
    »Ich bin zugelassener Privatdetektiv und Sicherheitsspezialist«, sagte Salvatora. »Ich arbeite für RangeMan LLC, und ich wurde beauftragt, Ms. Plum während ihres Aufenthaltes in der Stadt zu beschützen. Weiß Gott warum, wenn ihr schon die Dicke Bertha und Miss Knochenbrecher zur Seite stehen.«
    Ranger hatte den Mann geschickt. RangeMan war Rangers Firmenname.
    »He«, sagte Lula. »Passen Sie auf, zu wem Sie Dicke Bertha sagen. Solche politischen Unkorrektheiten erlaubt sich niemand mehr heutzutage, Sie süßer kleiner Knackarsch, Sie.«
    »Es handelt sich hier um ein furchtbares Missverständnis«, richtete ich mich an die Umstehenden. »Meine Freundinnen und ich haben nicht gewusst, dass er zu meinem Schutz engagiert wurde. Mein üblicher Bodyguard hat seinen Flug verpasst.«
    Jetzt fragten sich natürlich alle, wer ich sei, dass ich einen Bodyguard brauchte. Es störte mich nicht, denn ich wollte, dass endlich Schluss mit dem Theater war. Wir trugen alle Waffen, wahrscheinlich unerlaubterweise. Ich hatte keine Ahnung, wie die Waffengesetze in Nevada sind.
    »Es sah so aus, als hätte er nach seiner Pistole gefasst«, erklärte sich Lula erneut.
    Erik hatte Mühe aufzustehen. »Ich habe nach meinem Portmonee gefasst, weil ich Miss Plum neue Chips kaufen wollte. Ich sollte Distanz wahren, aber ich konnte es nicht länger mit ansehen, wie sie spielte. Sie ist die schlechteste Blackjack-Spielerin, die mir je untergekommen ist.«
    »Das tut mir wirklich Leid«, sagte ich. »Was können wir für Sie tun? Sollen wir Sie ins nächste Krankenhaus bringen?«
    »Nein! Mir ist nichts passiert. Wahrscheinlich ist nur die Kniescheibe verrutscht, und vielleicht sind ein, zwei Knochen an meiner Hand gebrochen.«
    »Sie brauchen nicht wiederkommen um sechs Uhr«, rief ich hinter ihm her. »Kann sein, dass ich gar nicht zum

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