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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Flughafen fahre.«
    Er sah mich verdutzt an, als würde die Vorstellung, mich zum Flughafen zu bringen, momentan seine Fantasie übersteigen. »Alles klar«, sagte er und humpelte davon.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich zu den Wachmännern. »Wir gehen jetzt besser auch.«
    »Wir begleiten Sie zur Tür«, sagte einer der Uniformierten.
    Man brachte uns nach draußen, hinter uns schlossen sich die Türen des Caesar’s, und wir standen blinzelnd in der Sonne, warteten, bis sich unsere Augen an das Tageslicht gewöhnt hatten.
    »Reichlich peinlich das Ganze«, sagte Lula.
    Ich zückte mein Handy und rief Morelli an. »Melde mich zurück«, sagte ich zu ihm. »Gibt es was Neues?«
    »Gerade wollte ich mich bei dir melden«, sagte Morelli.
    »Ich kenne jemanden bei der Polizei in Las Vegas. Ich habe ihn angerufen, nachdem wir beide telefoniert hatten, und ich habe ihn gebeten, Ausschau nach Singh zu halten. Eben hat er zurückgerufen. Vor einer Stunde haben sie Singh in seinem Auto auf dem Flughafenparkplatz gefunden. Zwei Kopfschüsse aus nächster Entfernung. Wir überprüfen die Passagierlisten aller Flüge zwischen Las Vegas und LaGuardia, Newark und Philadelphia.«
    Es entstand eine Pause, und ich wusste nicht recht, was ich eigentlich empfand. In mir kämpften verschiedene Gefühle. Erleichterung, dass die Jagd auf Singh abgeschlossen war. Enttäuschung, dass ich ihn nicht hatte retten können. Und Genervtsein. Der ständige Druck, den der Killer ausübte, machte mich fertig.
    »Und die Brüder Cone?«, fragte ich.
    »Alle anwesend, mit Alibi.«
    »Schade. Es wäre aber auch zu einfach gewesen. Wenigstens kann ich jetzt aus Las Vegas abreisen. Außerdem bringe ich etwas mit, das uns vielleicht weiterhilft. Singhs Laptop.«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Hat Susan Lu ihn dir einfach so überlassen?«
    »Ich habe ihn draußen auf dem Bürgersteig gefunden.
    Wahrscheinlich war jemand bei ihr eingebrochen, und der Laptop ist runtergefallen und liegen geblieben. So habe ich ihn gefunden.«
    Keine Ahnung, was am anderen Ende der Leitung vor sich ging. Entweder lachte Morelli sich kaputt, oder er schlug sich den Kopf an der Schreibtischplatte wund. Ich tippte mal auf das Lachen.
    »Ich hole dich vom Flughafen ab«, sagte Morelli. »Mach mir keinen Ärger. Brauchst du Personenschutz, wenn du das Hotel verlässt?«
    »Nein. Der Personenschutz für heute reicht mir. Trotzdem vielen Dank.« Ich legte auf und gab die Information über Singh weiter. »Die Polizei von Las Vegas hat Singh vor einer Stunde am Flughafen gefunden. Zwei Schüsse in den Hinterkopf«, brachte ich Connie und Lula auf den neuesten Stand.
    »Ich hatte gehofft, dass sich alles als großer Bluff herausstellen würde«, sagte Lula. »Dass der Killer gar nicht hier wäre und dir die Blumen nur geschickt hätte, damit du nach Hause fährst. Du musst nicht denken, ich hätte Angst oder so …«
    Wir zerbrachen uns den Kopf, und wir versuchten tapfer, unsere Besorgnis nicht allzu deutlich zu zeigen.
    »Gehen wir lieber zurück zum Hotel«, sagte ich. »Wir müssen anfangen zu packen, wenn wir die Maschine noch kriegen wollen.«
    Die anderen waren einverstanden, wir winkten ein Taxi herbei und stiegen ein. Unterwegs rief ich Ranger an. Ich erzählte ihm das mit Singh, und dann noch das mit Erik Salvatora.
    »Mit dem habe ich schon gesprochen«, sagte Ranger. »Seiner Hand ist nichts passiert. Aber er meint, für seinen Rücken bräuchte er einen Chiropraktiker.« Ranger unterbrach sich, und als er weiterredete, hörte ich schon das Lachen aus seiner Stimme heraus. »Salvatora sagte, eine dicke Frau in einem rosa Spandex und mit silbernen Pailletten wäre auf ihn draufgefallen.«
    »Das war Lula. Und sie ist nicht auf ihn draufgefallen, sie hat sich über ihn hergemacht.«
    »Sie hat ganze Arbeit geleistet«, sagte Ranger. »Schade, dass ich es verpasst habe. Salvatoras Partner bringt dich zum Flughafen.«
    »Woran erkenne ich ihn?«
    »Er sieht aus wie Salvatora … der Typ von Mann auf alle Fälle.«
    Fünf Minuten später spazierten wir durch das Hotelfoyer zu den Aufzügen, und wir hielten die Augen auf. Wir wussten ja nicht, wie der Killer aussah. Unwahrscheinlich, dass er an einem öffentlichen Ort zuschlagen würde, aber garantieren konnte uns das keiner.
    Wir nahmen den Aufzug in den siebzehnten Stock, schritten bis zur Mitte des Flurs, wo unser Zimmer lag, und Connie schloss die Tür auf. Sie trat ein und tat einen erstickten Schrei. Lula

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