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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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der Jagd Lampen und Stühle umgestoßen. Wir hätten ihn eingesackt, zu guter Letzt, aber es wäre die reine Komiker-Nummer gewesen.
    »Verlaufen alle deine Festnahmen so?«, fragte ich Tank.
    »Nein«, sagte er. »Nicht alle Täter versuchen zu fliehen.«
    Es war später Nachmittag, als wir die Polizeiwache verließen. Wegan saß wieder hinter Gittern. Morgen würde er dem Richter vorgeführt werden, der würde wieder eine Kaution festsetzen, diesmal eine höhere. Vinnie würde einen Anruf von Wegan bekommen, mit der Bitte um eine Kaution, und gegen eine entsprechende Summe würde Wegan wieder freigelassen werden. So lief das.
    Wir machten Halt bei Cluck in a Bucket, um unsere Mittagspause nachzuholen, und gondelten dann weiter nach Burg, um noch mal bei Butchy unser Glück zu versuchen. Wir parkten gegenüber und sahen hoch zu Butchys Fenster. Der Fernseher dröhnte bis zu uns auf die Straße, Butchy war zu Hause. Wir überquerten die Straße und bezogen Stellung auf der kleinen Treppe, die als Ersatzveranda diente.
    »Kennst du den Kerl?«, fragte Tank.
    »Ja.«
    »Glaubst du, dass er auf uns schießen wird?«
    »Hängt davon ab, wie viel er getrunken hat.«
    Tank zog seine Waffe, und ich schellte. Keine Reaktion. Ich schellte noch mal. Immer noch keine Reaktion.
    »Der kommt nicht runter«, sagte Tank.
    Ich rief Butchy auf meinem Handy an.
    »Ja?«, sagte Butchy.
    »Hier ist Stephanie Plum«, sagte ich. »Ich stehe unten mit meinem Partner, wir müssen dich sprechen.«
    »Na dann sprich doch.«
    »Du hast deinen Gerichtstermin verpasst. Du musst einen neuen vereinbaren.«
    »Na und?«
    »Es muss sofort sein. Komm runter und mach die Tür auf.«
    »Leck mich«, sagte Butchy.
    »Gerne«, sagte ich. »Du musst nur runterkommen und die Tür aufmachen.«
    »Hau ab«, sagte Butchy. »Ich habe heute keine Lust, ins Gefängnis zu gehen. Komm in vier Wochen wieder. Vielleicht habe ich nächsten Monat Lust, ins Gefängnis zu gehen.«
    Ich sagte Tank, er solle ein paar Schritte zurücktreten, auf den Bürgersteig, damit Butchy ihn sehen konnte.
    »Guck mal aus deinem Fenster, Butchy«, sagte ich. »Siehst du den Schrank da unten auf dem Bürgersteig?«
    »Ja.«
    »Das ist mein Partner. Wenn du nicht aufmachst, tritt er dir die Tür ein. Dann geht er hoch und tritt dir in den Arsch und macht dich platt, wie es sich für eine Ratte wie dich gehört.«
    »Ich habe eine Knarre.«
    »Ist die auch so groß wie Tanks?«
    Tank hatte eine 44er Magnum.
    »Ich schwöre dir«, sagte Butchy, »ich blas dir das Gehirn weg, wenn du hier reinkommst.« Dann legte er auf.
    »Er kommt nicht runter«, sagte ich zu Tank. »Und er behauptet, er sei bewaffnet.«
    Tank ging zur Haustür, zielte mit dem Stiefel auf eine Stelle gleich links neben der Klinke, und die Tür flog auf.
    »Warte hier«, sagte Tank.
    Ich hatte meine Pistole ebenfalls gezogen. »Kommt nicht in Frage. Das ist mein Zugriff.«
    Tank drehte sich um und sah mich an. »Wenn dir was passiert, muss ich es vor Ranger verantworten. Ehrlich gesagt, lasse ich mir lieber eine Kugel von diesem Knallkopf verpassen.«
    Na gut, das sah ich ein. »Ich warte hier«, sagte ich.
    »Ich komme jetzt die Treppe hoch«, rief Tank Butchy zu.
    »Wenn ich oben bin, dann liegen Sie unbewaffnet, mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, und die Hände halten Sie so, dass ich sie sehen kann.«
    Ich schaute hoch und sah als Erstes Butchys Arsch, der halb aus dem Fenster über mir hing. Butchy wartete ab, bis Tank oben angelangt war, dann würde er ganz aus dem Fenster steigen, auf das kleine Vordach über der Treppe, von da aus runter auf den Boden springen.
    Damit er mich nicht entdeckte, duckte ich mich in den Hauseingang. Ich hielt den Atem an und wartete gespannt auf das Geräusch, wenn er auf das Vordach trat. Tank gelangte an die oberste Treppenstufe, Butchys Füße scharrten auf dem Vordach, und ich sprang aus meiner Deckung hervor. Ich hielt meine Pistole mit beiden Händen und rief:
    »Stehen bleiben, oder ich schieße.«
    »Ich habe ihn, Tank«, brüllte ich. »Er ist auf dem Vordach.«
    Tank rannte die Treppe hinunter, zu mir, auf das kleine Rasenstück im Vorgarten. Als Tank gerade auf der letzten Stufe war, sprang Butchy, aus der Hocke hochschnellend, von dem Vordach herunter, landete auf dem Boden und begrub Tank unter sich.
    Ich eilte zu den beiden, packte, solange Butchy noch ganz außer Puste war, seine Arme, drehte sie nach hinten und legte ihm Handschellen an. Ein ordentlicher Stupser

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