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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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schwarze Masse, die an einer Wand lehnte. Steroidasaurus wachte noch immer über mich.
    Nachdem wir die Leute von der Anmeldung beruhigt hatten, dass wir die Kosten übernehmen würden, schickte ich Kloughn nach oben zu Valerie und ging hinüber zu Cal.
    »Es ist nicht nötig, dass Sie bleiben«, sagte ich. »Ich bin noch ziemlich lange hier beschäftigt, und wenn ich hier nicht mehr gebraucht werde, fahre ich nach Hause zu Morelli. Ich glaube nicht, dass ich irgendwie in Gefahr bin.«
    Cal rührte sich nicht, sagte nichts.
    Ich schlich mich aus dem Raum der Notaufnahme und rief Ranger an und brachte ihn auf den neuesten Stand.
    »Deswegen habe ich mir gedacht, dass es doch eigentlich unsinnig ist, wenn Cal die Nacht über hier bleibt, solange ich bei Valerie bin.«
    »Die Sicherheitsschleusen in Krankenhäusern sondern leider keine Killer aus«, sagte Ranger. »Behalte Cal ruhig da.«
    »Er verbreitet Angst.«
    »Stimmt«, sagte Ranger. »Das kann er gut.«
    Ich legte auf, kehrte ins Foyer der Notaufnahme zurück und ging nach oben zu Valerie. Cal blieb mir dicht auf den Fersen.
    Valerie, in einem Krankenhaushemd, unter einer Decke, lag auf einer Bahre, der Bauch, eine wahre Kuppel, wölbte sich über ihr. Am Kopfende standen mein Vater und meine Mutter. Albert hielt ihre Hand. Julie knüpfte ihr ein Armband mit ihren Personendaten ans Handgelenk.
    »Ach, du Schreck«, sagte Valerie. »
Uhng!
« Und sie ließ Wasser.
    Explosionsartig, eine Fontäne, eine Flutwelle. Stauseemengen. Das Wasser war überall … ergoss sich aber hauptsächlich über Cal. Cal hatte am Fußende der Bahre gestanden und war nun an den Hosenbeinen klitschnass.
    Julie spähte kurz um die Ecke und tastete den Muttermund ab. »Oh, oh«, sagte sie, »da steckt ja schon ein Füßchen. Das wird wohl eine Steißgeburt.«
    In dem Moment wurde Cal ohnmächtig.
Krawumm!
Wie eine Redwood-Tanne kippte er um. Fensterglas klirrte, Wände wackelten.
    Alle versammelten sich um Cal.
    »He!«, protestierte Valerie. »Ich kriege gerade ein Kind.«
    Julie kümmerte sich wieder um Valerie.
    »Junge oder Mädchen?«, fragte Valerie.
    »Das weiß ich nicht«, sagte Julie. »Große Füße hat es jedenfalls. Und ein Schoßhündchen ist es auch nicht.«
    Ein Arzt erschien und übernahm die Regie, schob Valerie über den Flur. Kloughn und meine Mutter folgten den beiden. Mein Vater spazierte in einen Raum mit einem Fernseher, in dem gerade ein Spiel übertragen wurde. Und ich beobachtete, wie einige Schwestern dabei waren, meinem Beschützer Cal Ammoniakkapseln in den Mund zu stecken.
    Cal schlug die Augen auf, aber geistig schien er nicht anwesend zu sein.
    »Er hat sich beim Fallen schlimm den Kopf aufgeschlagen«, sagte eine der Schwestern. »Besser, wir untersuchen ihn.«
    Wie gut, dass es nur der Kopf war, dachte ich. Es wäre kein schlimmer Verlust, wenn er sich den Schädel gebrochen hätte.
    Zu sechst mussten sie Cal auf eine Bahre hieven, und dann verschwanden sie in die entgegengesetzte Richtung, in die sie mit Valerie abgezogen waren.
    Eine der Schwestern fragte mich, ob ich ihn kennen würde. Ich sagte, er hieße Cal, mehr wüsste ich auch nicht. Die Benutzung von Handys war in dem Teil des Krankenhauses untersagt, deswegen ging ich nach draußen, um Ranger anzurufen.
    »Übrigens, Cal …«, sagte ich. »Er ist außer Gefecht.«
    »Früher hast du immer nur meine Autos kaputtgekriegt«, sagte Ranger.
    »Tja, das waren die guten alten Zeiten.«
    »Ist es schlimm?«
    »Valerie hat ihr Wasser auf ihm abgeschlagen, und er ist ohnmächtig geworden. Ist beim Hinfallen ein paarmal mit dem Kopf auf dem Boden aufgeprallt. Ein Segen, dass es im Krankenhaus passiert ist. Er sah ziemlich neben der Kappe aus, deswegen haben sie ihn gleich dabehalten und machen jetzt einige Tests mit ihm.«
    »Im St. Francis-Krankenhaus?«
    »Ja.«
    Aufgelegt.
    Mein Chorknabenverbrauch war nicht mehr feierlich. Tank lag vermutlich auch irgendwo in einem Krankenhaus. Ich wäre ja gerne mal vorbeigekommen, um Hallo zu sagen, aber ich kannte ihn nur als Tank. Wahrscheinlich stand sein Name gar nicht auf der Patientenliste.
    Das Handy klingelte, als ich noch draußen stand. Morelli. »Und?«
    »Ich bin gerade mit Valerie im Krankenhaus«, klärte ich ihn auf. »Keine besonderen Vorkommnisse, außer einer Geburt und einer Gehirnerschütterung.«
    »Was? Kein Feuer? Keine Explosion? Keine Schießerei?«
    »Alles friedlich so weit. Aber es ist ja noch früh am Tag.«
    »Man zerstört ja nur

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