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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Tank.«
    »Ja. Ich hätte nichts dagegen, mir mal die Zeit mit ihm zu vertreiben. Glaubst du, dass er auf ältere Frauen steht?«
    Junge Frauen, alte Frauen, Haustiere. »Schwer zu sagen bei Tank.«
    »Deine Mutter ist einkaufen, und die Mädchen sind irgendwo draußen spielen«, sagte Grandma. »Valerie sitzt in der Küche. Sie isst uns noch das Dach überm Kopf weg.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Sie sieht aus, als würde sie jeden Moment platzen.«
    Ich ging in die Küche und setzte mich Valerie gegenüber. Sie stocherte lustlos in einem Teller mit Makkaroni und Hühnchensalat herum.
    »Was ist los?«, fragte ich sie.
    »Weiß nicht. Ich habe keinen Hunger. Ich glaube, ich stecke in einer Krise. Mein Leben ist ein einziger Trott.«
    »Du kriegst ein Kind. Das muss doch aufregend sein.«
    Valerie sah hinunter auf ihren Bauch. »Ja.« Zärtlich strich sie über die Babybeule. »Ich bin auch aufgeregt deswegen. Es ist nur so, dass alles andere so ungewiss ist. Ich wohne hier mit Mom und Dad und Grandma, und wenn das Baby da ist, sind wir zu viert in dem kleinen Schlafzimmer. Ich komme mir so ausgelaugt vor, als gäbe es keine Valerie mehr. Früher war ich immer die Perfekte. Ich war der Inbegriff von körperlichem Wohlbefinden und geistiger Wachheit. Weißt du noch? Ich hatte die Ruhe weg. Ich war die Heilige Valerie. Und als ich nach Kalifornien gezogen bin, habe ich mich angepasst. Und aus der ruhigen Valerie wurde die nassforsche Valerie. Ich war süß«, sagte sie. »Ich war richtig schnuckelig. Ich habe Geburtstagstorten gebacken und Schweinefilets gebraten. Meinem bescheuerten Mann habe ich einen Grillapparat gekauft, und mir habe ich die Zähne richten lassen.«
    »Du hast tolle Zähne, Val.«
    »Ich bin ganz durcheinander.«
    »Wegen Albert?«
    Valerie stützte das Kinn auf die Hand, den Ellbogen auf den Tisch. »Findest du ihn langweilig?«
    »Dazu hat er zu viel Witz. Er kommt mir vor wie ein Schoßhund. Knuffig und ein bisschen trottelig. Er will, dass man ihn gern hat.« Albert konnte einen schon nerven, so war es nicht, aber das ist was anderes als langweilig, oder?
    »Ich habe das Gefühl, ich brauche einen Helden. Ich will gerettet werden.«
    »Das kommt, weil du fast zwei Zentner wiegst. Du kommst ja nicht mal mehr allein aus einem Sessel hoch. Wenn das Baby erst mal da ist, wird alles anders.« Ich blöde alte Heuchlerin. Ich fühlte mich genauso wie Valerie. Ich wollte auch errettet werden. Ich hatte es satt, ständig die Mutige zu spielen und doch nur halb kompetent zu sein. Mit dem Unterschied, dass ich mich nicht traute, es laut auszusprechen. Das mit dem Errettetwerden ist ein Naturinstinkt, vermute ich mal, aber irgendwie kam mir das schräg vor. Abgesehen davon, dass es eine schreckliche Last ist, die man da einem Mann aufbürdet.
    »Findest du, dass Albert was Heldisches an sich hat?«, wollte Valerie von mir wissen.
    »Aussehen tut er jedenfalls nicht wie ein Held. Aber er hat dir einen Job gegeben, als du einen brauchtest, und er hat zu dir gehalten. Wenn das nicht heldenhaft ist. Bei Feuer würde er in das brennende Haus laufen, um dich zu retten.« Ob er sie aus dem Haus herauskriegen würde, stand auf einem anderen Blatt. Wahrscheinlich würden sie beide eines qualvollen Todes sterben. »Ich glaube, es ist genau das Richtige, dass du nicht heiratest, Valerie. Ich mag Albert gerne, aber es wäre blöd, ihn zu heiraten, nur weil Mom dafür ist oder weil du ein zweites Einkommen brauchst. Du solltest deinen Mann lieben, und du solltest dir sicher sein, dass er der Richtige ist, für dich selbst und für die Mädchen.«
    »Manchmal ist es schwer zu erkennen, was Liebe ist und was bloß eine Magenverstimmung«, sagte Valerie.
    Ich ließ Valerie mit ihren Makkaroni und ihrem Salat allein und fuhr ins Büro.
    Connie schaute hinter ihrem Computer hervor, als ich eintrat.
    »Na?«, fragte ich sie. »Bist du nun verheiratet oder nicht?«
    »Nein. Es hat sich als ein Ulkfoto herausgestellt. Ich bin mit der Zehnuhrmaschine aus Las Vegas zurückgekommen.«
    »Und die Schäden im Zimmer?«
    »Ging alles auf Vinnie. Dem ist beinahe die Halsschlagader geplatzt, als er davon hörte. Aber dann haben uns die Reporter die Bude eingerannt, und Vinnie war abgelenkt. Die Hotelrechnung war erst mal zweitrangig. Du hast Vinnie aus der Scheiße rausgeritten. Jetzt steht er sogar ziemlich gut da. Die Visumskaution hat gewirkt. Der Typ ist geflohen, und wir haben ihn gefunden.«
    »Eigentlich war es die Polizei von Las

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