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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Vegas, die Singh gefunden hat.«
    »Nach Vinnies Version nicht. Vinnie hat die Geschichte noch ausgeschmückt. Wir werden unsere Arbeit also behalten. Vinnie braucht keine Gebrauchtwagen in Scottsdale zu verkaufen. Alle sind glücklich und zufrieden.«
    Alle außer mir. Ich wurde von einem Irren verfolgt. Und möglicherweise trug ich indirekt Mitschuld an drei Morden.
    »Jetzt, wo wir Singh abschreiben können, können wir endlich unseren Überhang an Kautionsflüchtlingen abarbeiten«, sagte Connie. »Was hättest du denn gerne? Vergewaltigung, einen Ersttäter, häusliche Gewalt, Wiederholungstat, Überfall mit einer tödlichen Waffe, Drogenbesitz, alles da.«
    »Drogenbesitz? Was für Drogen?«
    »Ein Kilo Heroin.«
    »Was? Ein ganzes Kilo? Ein dicker Fisch. Das ist was für Ranger. Und der Überfall mit einer tödlichen Waffe? Was ist damit?«
    »Butchy Salazar und Ryan Mott haben sich wegen Candace Lalor in die Wolle gekriegt. Daraufhin hat Butchy Ryan mit seinem Jeep Cherokee überfahren. Dreimal.«
    »War Butchy betrunken?«
    »Ja.«
    »Gib mir Butchy.« Manchmal, wenn man ihn morgens erwischt, ist ein Trinker leichte Beute.
    Connie überreichte mir die Unterlagen. Ein Foto brauchte ich nicht. Ich kannte Butchy. Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Ich mochte ihn schon damals nicht. Und ich kann nicht sagen, dass er mir heute sympathischer wäre.
    »Den Vergewaltiger kriegst du gratis obendrauf. Es ist sein erstes Mal. Vielleicht hat er einfach nur vergessen, sich beim Gericht zu melden. Ich habe versucht, ihn zu erreichen, aber da meldet sich immer nur der Anrufbeantworter.«
    »Hast du es auf seiner Arbeitsstelle probiert?«
    »Er ist arbeitslos, wurde nach seiner Verhaftung gleich auf die Straße gesetzt.«
    Ich sah mich im Raum um. »Ist irgendwie komisch hier, wenn Lula nicht da ist.«
    »Still«, sagte Connie.
    »Leer.«
    »Wunderbar!«, brüllte Vinnie aus seinem Büro herüber.
    »Einfach wunderbar.«
    Ich schob den Gurt meiner Umhängetasche auf meiner Schulter ein Stück höher und eilte nach draußen. Auf dem Bürgersteig, vor meinem Auto, wachte Tank.
    »Ich habe ein paar NVGler«, sagte ich zu Tank. Gemeint waren damit die »Nicht vor Gericht Erschienenen«, meine Jagdbeute sozusagen. »Einer wohnt in Burg, der andere in Hamilton Township. Zuerst muss ich aber noch in meine Wohnung, um mir frische Wäsche und ein paar andere Sachen zu holen.«
    »Für die Zugriffe wäre es praktischer, wenn wir nur mit einem Auto fahren«, sagte Tank.
    Einverstanden. »Willst du lieber fahren oder Beifahrer spielen?«
    Tank lupfte die Augenbrauen einen knappen Millimeter. Er war geschockt, dass ich es überhaupt in Erwägung zog, mich ans Steuer zu setzen. Auf dem Beifahrersitz saß Tank nur, wenn Ranger den Wagen lenkte.
    »Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert«, sagte ich zu Tank. »Da übernehmen auch schon mal Frauen die Führung.«
    »Bei mir nur im Bett«, sagte Tank. »Nie im Auto.«
    Darauf wusste ich keine Antwort, aber ich fand, für eine Privatphilosophie ging das in Ordnung. Ich verschloss den Escape mit dem Funkschlüssel, stieg in Tanks Geländewagen, und wir machten uns auf den Weg zu meiner Wohnung.
    Wir durchliefen die übliche Routine. Tank betrat meine Wohnung als Erster und nahm eine Sicherheitsüberprüfung vor. Die Fotos auf dem Boden waren verschwunden. Da, wo die Polizei nach Fingerabdrücken gesucht hatte, waren Pulverrückstände zu sehen. Als Tank sein Okay gab, sammelte ich mein Zeug ein. Hauptsächlich brauchte ich die nötige »Hardware« aus meiner Wohnung. Ich nahm die Handschellen und das Pfefferspray aus meinem Nachttisch und ließ beides in meine Umhängetasche fallen. Als Nächstes holte ich meine 38er aus der Keksdose in der Küche und steckte sie in meine Wundertüte. Tank war sicher bis an die Zähne bewaffnet und hatte wahrscheinlich fünfzig Paar Handschellen im Kofferraum seines Trucks, aber ich wollte meine eigenen dabeihaben. Ich bin schließlich Profi, oder?
    Nachdem ich hinter mir abgeschlossen hatte, gingen wir zum Aufzug. Die zweihundertjährige Mrs. Bestier unternahm ihre übliche Spritztour mit dem Aufzug. »Abwärts«, sagte sie, drückte auf den Knopf und stützte sich auf ihre Gehhilfe. »Erdgeschoss. Damenhandtaschen, Designerschuhe.« Sie sah an Tank hoch. »Mein Gott, sind Sie aber groß«, stellte sie fest.
    Tank lächelte sie an. Der große braune Wolf verspricht der Großmutter, dass er sie nicht zum Mittagessen verschlingen wird. Die Türen

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