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Reise durch die Sonnenwelt

Reise durch die Sonnenwelt

Titel: Reise durch die Sonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Warm-Land bringen.«
    Lieutenant Prokop’s Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Unmöglichkeit einer unter solchen Umständen unternommenen Schlittschuhreise leuchtete endlich Allen deutlich ein. Es lag auf der Hand, daß Kapitän Servadac und Graf Timascheff, denen auf dem ungeheuren Eisfelde kein schützendes Obdach winkte, zusammenbrechen würden, um nie wieder aufzustehen, wenn sie nur ein Schneesturm überfiel und unter seinen Flockenwirbeln begrub.
    Nur Hector Servadac, den ein übertriebenes Gefühl von Edelmuth und der Gedanke an die Erfüllung einer Pflicht verblendete, verschloß sich noch jeder Einsicht. Er widersetzte sich trotzig den kühlen Vernunftgründen des Lieutenant Prokop. Sein getreuer Ben-unterstützte ihn eher noch darin, indem er sich bereit erklärte, mit dem Kapitän sofort seine Marschroute zu unterzeichnen, im Fall Graf Timascheff zögern sollte, mit abzureisen.
    »Nun, Herr Graf? fragte Hector Servadac.
    – Ich bin zu Allem, was Sie beschließen, bereit, Kapitän.
    – Wir können Unseresgleichen unmöglich ohne Lebensmittel, ohne Obdach lassen!
    – Nein, das dürfen wir nicht!« bestätigte Graf Timascheff.
    Dann wendete er sich gegen Prokop.
    »Giebt es kein anderes Mittel, Formentera zu erreichen, als das, welches Du verwirfst, sagte er, so werden wir uns doch dieses einzigen bedienen, Prokop, und Gott wird uns seinen Beistand leihen!«
    In seine Gedanken vertieft, gab der Lieutenant auf diese Aeußerung des Grafen keine Antwort.
    »O, hätten wir jetzt nur einen Schlitten! rief da Ben-Zouf.
    – Ein Schlitten wäre wohl leicht genug herzustellen, antwortete Graf Timascheff, woher aber nehmen wir Hunde oder Rennthiere zu seiner Bespannung?
    – Haben wir nicht unsere beiden Pferde, die man mit geeigneten Hufen für das Eis versehen könnte? rief Ben-Zouf.
    – Sie würden diese strenge Kälte nicht aushalten und unterwegs stürzen, erwiderte der Graf.
    – Einerlei, fiel Hector Servadac ein. Hier gilt kein Zaudern. Laßt uns einen Schlitten bauen …
    – Der wäre schon vorhanden, bemerkte Lieutenant Prokop.
    – Desto besser, so bespannen wir ihn …
    – Nein, Kapitän. Wir besitzen einen weit verläßlicheren und schneller fördernden Motor als Ihre Pferde, welche den Strapazen einer solchen Fahrt nicht widerstehen würden.
    – Und das wäre? … fragte Graf Timascheff.
    – Nun, der Wind!« belehrte ihn Lieutenant Prokop.
    Ja gewiß, der Wind! Die Amerikaner verstehen schon seit Langem, ihn für ihre Segelschlitten mit großem Vortheil zu benutzen. In den endlosen Prairien der Union wetteifern diese Vehikel mit den Eilzügen der Eisenbahnen und erreichen manchmal eine Schnelligkeit von fünfzig Metern in der Secunde oder hundertachtzig Kilometer (24 geogr. Meilen) in der Stunde. Eben jetzt wehte der Wind aus Süden recht frisch. Er konnte einem solchen Fahrzeuge wohl eine Schnelligkeit von sechs bis neun Meilen in der Stunde verleihen. Es erschien also möglich, in der Zeit zwischen zwei Sonnenaufgängen auf der Gallia die Balearen, oder richtiger das einzige Eiland zu erreichen welches der allgemeinen Zerstörung entgangen war.
    Der Motor also stand zum Arbeiten bereit. Gut, Prokop hatte aber gesagt, auch der Schlitten sei zur Abfahrt fertig. Und wahrlich, war nicht der gegen zwölf Fuß lange und fünf bis sechs Personen fassende You-You (ein kleines Reserveboot) der Dobryna ein ganz ausgezeichneter Segelschlitten?
    Genügte es nicht, diesem zwei falsche eiserne Kiele anzusetzen, welche ebenso die Seitenwände stützten, wie sie als Schlittschuheisen für das Fahrzeug dienten? Wie viel Zeit brauchte der Mechaniker der Goëlette wohl, um diese beiden Kufen herzurichten? Höchstens wenige Stunden. Mußte das leichte Boot über das vollkommen ebene Eisfeld, das kein Hinderniß, keine Erhöhung, keine in schiefe Lage gedrängten Schollen zeigte, mit dem Wind im Rücken nicht unvergleichlich schnell dahinfliegen? Dabei konnte man den You-You auch noch mit einem Bretterdache versehen und dieses mit starkem Leinen bedecken. So versprach es nicht nur Die zu schützen, die es bei der Hinfahrt steuerten, sondern auch Diejenigen, welche es bei der Rückfahrt mitbringen sollte. Ausgerüstet mit Pelzen, verschiedenen Nahrungsmitteln und Herzstärkungen, sowie mit einem kleinen, tragbaren, mittelst Spiritus zu heizenden Ofen müßte es die günstigsten Bedingungen vereinigen, um jenes Eiland zu erreichen und die überlebenden Bewohner Formenteras hierher zu führen.
    Etwas Besseres

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