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Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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und lauter. Aber es ist ein Etwas in ihm, ein Relikt, das sich weigert zu sterben.«
    Die Schattenmaahks verschoben die Geräte, schafften das eine fort, ersetzten es durch ein anderes und aktivierten es. Sie wollen dem auf den Grund gehen, erkannte er. Sie wollen wissen, was sich in mir zu sterben weigert.
    Sollte er es ihnen sagen?
    Da hörte er wieder das Pochen, überfallartig und dröhnend, wie eine im Laufschritt herbeimarschierende Kolonne. Und diesmal konnte er die Richtung wahrnehmen.
    »Schließ die Tür!«, schrie er Pral zu.
    Der Maahk reagierte blitzartig. Er schlug die Tür zu und die Fugen lösten sich auf in der Wand.
    Rhodan bemerkte, dass seine Hände vor Anspannung zitterten. »Hast du es auch gehört?«
    »Hier«, sagte Pral und machte eine weit ausholende Bewegung, »gehen die Laute nicht von Gegenständen aus. Wir hören, was wir verstehen, und sehen, was wir verstehen. Also ist allem, was wir hören, sehen, wahrnehmen, ein Teil von unserem Selbst beigemischt. Wir tönen es und färben es, wir konturieren es. Ich kann deswegen auf deine Frage nicht so antworten, wie ich möchte. Denn mir bist du nicht beigemischt.«
    Rhodan lachte. »Kannst du mir auf andere Fragen antworten? Die Schattenmaahks wie seid ihr entstanden?«
    Dass die Evolution der Schattenmaahks längst begonnen hatte, wussten die Terraner seit dem Jahr 426 NGZ seit mehr als einem Jahrtausend also.
    Damals war, wenn Rhodan sich recht erinnerte, ein gewisser Luger Serkrantz Zeuge eines Auftritts von Schattenmaahks auf Lookout-Station geworden.
    Über das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Maahks und Schattenmaahks lagen der Liga keine Informationen vor.
    Wann und warum es zum Konflikt zwischen den beiden Volksgruppen gekommen und weshalb der Konflikt eskaliert war, wusste Rhodan ebenso wenig.
    »Und wieso verfolgen euch eure ursprünglichen Artgenossen so unerbittlich?«
    »Dazu kann ich nichts sagen.«
    Rhodan nickte. In gewisser Weise konnte er diese Haltung verstehen nicht nur, weil ES ihm erst vor Kurzem eine einschlägige Lektion erteilt hatte: Was man nicht weiß, kann man nicht verraten. Ahnungslosigkeit die höchste Stufe der Geheimhaltung.
    »Kannst du mir wenigstens etwas über die Struktur des Vatrox-Netzes sagen? Was bedeuten beispielsweise die hellen Punkte darin?«, fragte er.
    Diesmal antwortete der Maahk. »Ich denke, ich weiß, was du meinst. Das sind die sechs Hibernationswelten der Frequenz-Monarchie in Hathorjan, auf denen die Vatrox wiedergeboren werden.«
    Rhodan nickte. Immerhin. »Ich habe Objekte gesehen, die ausgebrannten Sonnen ähneln«, sagte er und beschrieb sie ausführlich.
    »Das sind die Handelssterne. Sie haben einst zum Teil aus Psi-Materie bestanden. Jetzt sind sie ausgeglüht und verzehrt.«
    Ausglühen mochten sie, weil Zeit verging. Aber verzehren wäre eine Tätigkeit. »Verzehrt von wem?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich vermute, von VATROX-VAMU.«
    Rhodan überlegte. Hatte ES nicht davon gesprochen, dass die FrequenzMonarchie einen mächtigen Feind habe, mächtig genug, ihr das PARALOXARSENAL zu entwenden?
    Mächtig genug auch, die Handelssterne zu sabotieren?
    »Und dieser schwarze, stellare Wirbel, in den es mich beinahe gerissen hätte?
    Eine Dunkelwolke oder ihr Schatten in den Zonen?«
    »Ein dunkler Wirbel sicher, aber kein natürliches stellares Gebilde.«
    Täuschte er sich, oder sprach Pral emotionaler über dieses Phänomen, distanzloser? Ging ihn dieser Wirbel näher als die Hibernationswelten und die Handelssterne?
    »Du fürchtest diese Gebilde?«, riet er.
    Pral schaute ihn einige Sekunden lang wortlos an. Dann sagte er: »Verglichen mit der reichen Anwesenheit von körperverhafteten Alt-Maahks gibt es sehr wenige von uns. Wir wären nichts als ein Spurenelement der Zukunft im Gesamtvolk. Aber die Majorität will unsere Evolution unterbinden. Sie haben eine Waffe geschaffen, die verhindert, dass sich unser Geist vom Körper löst.«
    »Die schwarzen Wirbel.«
    »Sie nennen es Krathvira«, sagte Pral.
    Das Wort war offenbar eine Bezeichnung in Kraahmak. Rhodan beherrschte die Sprache der Maahks leidlich. Ihre Grammatik war für Außenstehende ein Mysterium mit ihrem verwinkelten Satzbau und dem Übermaß fein abgestufter Kausalitätssignaturen.
    Aber hier ging es um schlichte Vokabeln. Er brauchte nicht lang, um sich die Bedeutung zu erschließen:
    Offenbar war das Wort eine Zusammensetzung aus Zerkrath und Gercksvira.
    Zerkrath ließ sich mit die sanfte Stimme der Toten

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