Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
fragte Diamond.
    »Wobei die Berach Puofanii euch beistehen könnten. Denn Beiwerk alles Vergänglichen zu sein streben die Berach Puofanii an, entsagen aber allem Gegenwerk.«
    »Ich suche meinen Mann«, sagte Diamond leise. »Oder wenigstens seine Leiche.«
    »Lass ihn mich sehen«, bat das Wesen ebenso leise
    »Tu, was du willst.«
    Das Wesen war mit zwei, drei stärkeren Flügelschlägen ganz nah bei ihrem Gesicht. Es legte ihr die Flügel um den Helm des SERUNS.
    »Abwehrmaßnahmen?«, fragte der Anzug.
    »Nein«, entschied sie.
    Die grünen Chlorschwaden blieben durch die Flügelhäute sichtbar. Mondra Diamond roch etwas wie einen Hauch von Honig und Eisen. Etwas berührte ihr Denken. Es war kein telepathischer Zugriff. Dagegen hätte sie sich instinktiv gesperrt. Es war etwas wie ein leiser Ruf, dem man nicht anders als antworten konnte. Sie fühlte, wie ihr Geist gesprächig wurde.
    Tschubai blickte sie fragend an. Sie hob abwehrend die Hand. Lass ihn. Es ist alles in Ordnung.
    Die Flügel lösten sich wieder. Das Geschöpf brachte einige Armlänge Abstand zwischen sich und Diamond.
    »Die Berach Puofanii bitten euch um eine kurze Atemfolge Geduld.« Das Geschöpf flog zu einem der Gebilde, legte seinen Kopf an die goldene Wand, flog zum nächsten, zum übernächsten.
    »Hoffentlich vergeuden wir keine Zeit«, sagte Tschubai. Er wandte sich an Grek 363 und Perbo Lamonca. »Wer sind diese Berach Puofanii?«
    Der Maahk hatte nie von ihnen gehört.
    »Sie sind nur eine Legende«, sagte Grek 363. »Soweit wir wissen, gibt es sie gar nicht.«
    Diamond lachte und wollte sagen: Und was ist das hier dann? Aber tatsächlich, fiel ihr ein, hatte das Geschöpf mit keinem Wort behauptet, selbst ein Berach Puofanii zu sein.
    Kurze Zeit später kam das Geschöpf zurück. »Den Berach Puofanii scheint, als hätte der von dir Gesuchte die Krypta nicht passiert«, sagte er.
    Diamond seufzte. Es wäre ja auch zu schön gewesen. Vergeudete Zeit.
    »Aber es hat eine leichte, metareale Touchierung gegeben«, sagte das Geschöpf.
    »Eine was?«, fragte Diamond.
    »Eine Spur.«
    »Könntest du könnten die Berach Puofanii uns sagen, wohin diese Spur führt? Und ob mein Mann noch lebt?«
    »Die Berach Puofanii bedauern«, sagte das Geschöpf mit einer jetzt fast unerträglich schönen, melodischen Stimme, »aber die Frage nach Leben oder Tod ist aus der Spur nicht zu beantworten. Was war, leuchtet über die Grenzen beider Definitionen hinaus«
    Diamond schüttelte langsam den Kopf. Alle Spuren verlaufen ins Nichts. »Und wohin diese Spur führt, wüssten die Berach Puofanii auch nicht zu sagen?«
    »Doch«, sagte das Geschöpf. »Wünscht ihr eine Projektion der Spur?«
    »Wenn du sie mir vermitteln könntest«, sagte Tschubai, »wären wir dir sehr dankbar.«
    »Gerne«, sagte das Geschöpf. »Denn Hilfe ist das Siegel der Vergänglichkeit.«
    *
    Der Facettenäugige flatterte auf Tschubai zu und umfing dessen Helmsektion mit seinen transparenten Schwingen.
    Nur für einen Moment. Dann löste er sich und flog ohne Gruß in die Tiefen der Halle davon.
    »Was war?«, fragte Diamond.
    Tschubai räusperte sich. »Das war ziemlich merkwürdig. Es war wie auch immer: Ja, es war gut.«
    »Du hast Perry gefunden?«, fragte Diamond.
    »Nein. Aber diese Kreatur hat mir etwas anderes gezeigt. Eine größere Menge fühlender Maahks. Schattenmaahks.«
    »Und du weißt, wo sie sich aufhalten?«
    »Aber sicher.« Tschubai streckte seine Hände aus.
    »Warte!«, bat Diamond. Sie überlegte. In früheren Zeiten hatte es als Faustregel gegolten, dass Teleporter zwei Begleitpersonen mitnehmen konnten auf einen Sprung. Da viele von ihnen jedoch in der Lage waren, sogar einen Haluter wie Icho Tolot zu transportieren, der mehrere Menschen aufwog, hatte sie keine Bedenken gehabt, Tschubai sich selbst, Ramoz und ihre beiden Begleiter zuzumuten.
    Wenn Tschubai aber mit all diesen Passagieren in der Nähe Rhodans auftauchen und wenn sich die Notwendigkeit ergeben sollte, Rhodan rasch zu bergen, rasch ins Schiff zu teleportieren, wollte sie kein Risiko eingehen, wollte weder das Konzept überfordern noch jemanden zurücklassen müssen.
    »Kannst du 363 und Perbo und«, sie warf einen Blick auf den in die Schutzfolie eingehüllten Luchsartigen, »und Ramoz vorher zurückbringen zu MIKRU-JON?«
    Tschubai zögerte einen Augenblick. »Sicher.«
    »Tu es«, sagte sie. Sie würde hier warten. Von hier aus hatte das Geschöpf Tschubai instruiert. Von hier aus sollte

Weitere Kostenlose Bücher