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Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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er springen. »Komm schnell zurück.«

Die metarealen Zonen

    Grek 1 also. Der Schattenmaahk aus dem Polyport-Hof OROLOGION. Rhodan begriff unmittelbar die Konsequenzen. »Wir sind hier nicht im Inneren Jupiters, nicht wahr?«, fragte er den Wasserstoffatmer, der natürlich alles andere war als sein Butler.
    »Nein.«
    »Sind wir es je gewesen?«
    Wieder verneinte der Maahk.
    »Dann hätte ich gerne gewusst, wo wir sind. Und warum wir hier sind.«
    Grek 1 zögerte einen Moment. »Mein Name ist Pral«, sagte er schließlich.
    Rhodan überlegte. Sein Name? Seit wann tragen sie solche Namen? Er war es gewohnt, dass Maahks sich mit relativen Bezeichnungen vorstellten, mit Zahlen, die ihren Rang in einer meist nicht näher gekennzeichneten Hierarchie angaben. Der Befehlshaber eines Schiffes war sein Grek 1; trat das Schiff einem Verband bei, mochte der Kommandant hinsichtlich seiner Befehlsgewalt Grek 1 bleiben, firmierte hinsichtlich des Verbandes aber als Grek 5, Grek 10, Grek irgendetwas.
    Aber invariante Eigennamen wozu? Vielleicht, weil er zu mir ein Vertrauensverhältnis aufbauen will? Oder weil hier, wo wir jetzt sind, keine Hierarchien und Bezugssysteme mehr existieren?
    »Du bist bei der Explosion auf dem Transferdeck schwer verletzt worden«, sagte Pral.
    Rhodan betrachtete seine Hände. Keine Spur einer Verbrennung oder einer anderen Verletzung. Keine Wunde. Keine Narbe.
    Er würde eine solche Verletzung wohl kaum abgelegt haben wie einen Mantel.
    Er stutzte.
    Oder doch?
    Die Jacke aus dem merkwürdigen Stoff kam ihm in den Sinn, die er Pral bei ihrer ersten Begegnung übergeben hatte. Der Stoff aus kristallisierten Flammen. Aus Feuer und Splittern. »Wie schwer verletzt?«, fragte er, obwohl er die Antwort zu wissen glaubte.
    »Sehr schwer«, antwortete Pral und verstummte wieder.
    Er will, dass ich es selbst erkenne, dachte Rhodan. Er schloss die Augen. »Ich sollte mich fragen, wie ich diese Explosion habe überleben können«, sagte er.
    »Eine hilfreiche Frage«, sagte Pral.
    Rhodan wartete. Der Maahk reagierte nicht.
    »Ich könnte mich vielleicht auch fragen, ob ich sie tatsächlich überlebt habe«, sagte Rhodan.
    »Ja«, bestätigte Pral. »Frage dich das.«
    Rhodan sagte: »Ich habe sie also nicht überlebt.«
    Der Maahk schwieg.
    »Ich bin tot.«
    »Ja«, sagte der Maahk.
    *
    Pral hatte ihm erklärt, dass die Verletzungen, die ihm die Explosion beigebracht hatte, so schwerwiegend gewesen waren, dass keine Aussicht auf Rettung bestanden hätte.
    Jedenfalls nicht auf Rettung mit medizinisch-chirurgischen Mitteln.
    Doch es war seinesgleichen, also den Schattenmaahks, gelungen, ihn sein Selbst, sein Ich, seine mentale Substanz aus dem sterbenden Körper zu bergen und sämtliche Vorbereitungen für den paramechanischen Übergang zu treffen. »Ich habe versucht, dir den Übergang zu erleichtern. Für die meisten Lebewesen ist nämlich soweit ich es verstehe der Tod ein fundamentaler Einschnitt. Viele fürchten ihn.«
    Wie wahr, dachte Rhodan.
    »Deswegen haben wir dich in reflektorische Felder gehüllt, dir aber die Gestaltung der Bilder überlassen. Diese Felder und ihre Bildwelt sollten dein mögliches Erschrecken abfedern.«
    Rhodan versuchte, Prals Andeutungen zu verstehen. »Reflektorische Felder Felder, in denen ich mich reflektieren kann, sozusagen spiegeln?«
    »Natürlich«, sagte Pral. »Was sonst? So konnte ich verhindern, dass dein Bewusstsein sich deformiert und jede Definition verliert. Du konntest du selbst bleiben gefasst und gerahmt von den Schablonen, die du dir vorgestellt hast.«
    Das teils vertraute, teils aberwitzige Terrania eine Stadt, zusammengestückelt aus seinen Erinnerungsfragmenten. Sein Butler Pral, der ihm in der Gestalt eines Butlers hatte verstehen geben wollen, dass er ihm zu Diensten sein würde. Die reflektorischen Felder, die sich ihm als Spiegelsaal gezeigt hatten. Die Space-Jet mit Namen Hoffnung Hoffnung Omega denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Ein Universum aus Bildern und Symbolen. Alles, um mir den Übergang zu erleichtern.
    »Den Übergang wohin?«, fragte Rhodan.
    »In die Niemandswelt«, sagte Pral. »Ins Imperium der Toten.«
    »Und mein Körper?«, fragte Rhodan und schaute auf seine Hände. Sie schienen ihm so gegenwärtig, so handfest. Und waren nichts als Einbildungen, Schablonen, dachte er. Ich bin ein Phantom inmitten von Phantomen. »Mein wirklicher Körper?«
    »Du bist im Augenblick paramechanisch konserviert«, sagte Pral.
    Rhodan verstand nicht, ob

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