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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Werbesprüche schwebten in der Luft um sie herum, und dreidimensionale Projektionen von Babys waren inzwischen zu sehen. Es waren scheinbar Hunderte von niedlichen kleinen Kindern, die in jeder Größe, Farbe und in jedem menschlichen Phänotyp auf sie herablächelten. Ramie lächelte über die körperlosen Kinder und sagte: »Ich möchte bloß wissen, ob sie alle so süß sind wie diese da. Haben sie eigentlich keine, die unfreundlich sind, oder welche, die brüllen?«
    Gildoran lächelte. »Auf jeden Fall nicht in der Reklame.« Ein neutraler Servomech bat sie herein und sagte mit einer sanften, kultivierten Stimme: »Willkommen, verehrte Wesen und zukünftige Eltern. Würden Sie bitte in diesem Bereich warten? Eines von unseren Handelswesen wird sich in Kürze um Sie kümmern. In der Zwischenzeit könnten Sie sich diese Broschüren ansehen, in denen wir Sie über neueste Leistungen aufklären.« Die biegsamen Metallarme des Servos reichten ihnen einige Blätter, und der Servo glitt davon. Gildoran sah sich eines davon an:
    HEUTE bietet Ihnen Ihre beliebteste BRUTSTATION eine VÖLLIG NEUE LEISTUNG an! Haben Sie es satt, sechs Monate lang auf das Kind Ihrer Bestellung zu warten? Frauen, Sie können neun Monaten verpaßter Vergnügen, lästigen Geburten und selbstmörderischen und gefährlichen Depressionen nach der Geburt aus dem Weg gehen! Sie haben sich entschlossen, lieber nicht zu adoptieren. Was machen Sie also jetzt? JETZT können Sie sich zu einem einfachen, problemlosen und schmerzfreien Besuch entschließen und uns Ihren von einer bis vier Wochen alten Fötus überlassen. Für eine bescheidene Gebühr haben Sie die Garantie, daß der Schock der Geburt, Schäden durch sie oder Mißbildungen nicht auftreten werden. Falls Ihr Kind aus irgendeinem Grund nicht absolut perfekt sein sollte, übernehmen wir das Ausbrüten eines anderen Kindes von Ihnen UMSONST!
    Kleiner gedruckt hieß es:
    DNS-Chirurgie, garantierte Talente oder Wahl des Geschlechts für eine kleine zusätzliche Gebühr. Bitte fragen Sie nach Sonderangeboten aus nicht abgeholten oder zurückgegebenen Brütungen.
    Ramie blätterte die gleiche Broschüre durch. »Das nützt uns nichts. Wir brauchen Geborene, keine Gebrüteten, und mit einem vollen Monat biologischer Aufzucht.«
    Gildoran nickte. »Rae hat mir die Bedingungen genannt. Ramie, erkundige dich mal nach musikalischem Talent. Wenn wir Tallen wirklich verloren haben …« Er sprach nicht weiter, und er brauchte es auch nicht. Giltallen war der beste Musiker auf der Samtfalter gewesen – mit Ausnahme von Rae selbst. Er sah sich im Warteraum um, der ebenfalls mit Reklameprojektionen gefüllt war, die in der Luft schwebten und niedliche lächelnde Kinder zeigten.
    Ein kleiner, gedrungener Mann kam geschäftig hereingetänzelt. »Seien Sie gegrüßt, zukünftige Eltern! Was kann ich heute für Sie tun – oh, Späher. Ich nehme an, Sie benötigen eine größere Menge?«
    Gildoran fragte nach musikalischen Talenten, und das Gesicht des kleinen Mannes leuchtete auf.
    »Na so was, rein zufällig habe ich genau das, was Sie brauchen. Die Mutter war eine erstklassige Harfenspielerin, die ihr Studium auf Capella Neun bei Ligettini damit finanziert hat, daß sie mir fünf Kinder überlassen hat – jedes Jahr eines. Sie hat immer das ganze Jahr studiert, ist hierhergekommen, hat sie geboren und sie den vollen Monat biologisch ernährt – es handelt sich hier um absolut erstklassige Ware – und sich anschließend wieder mit dem Sperma von bedeutend musikalischen Genies befruchten lassen, die alle den Potenzfaktor neun hatten. Dann ist sie wieder abgereist und hat während ihrer Schwangerschaft weiter studiert. Sie waren alle außer dem einen hier schon vorher verkauft, und manche sind schon vier Jahre im voraus bestellt worden. Das letzte Paar aber wollte so gern ein Mädchen, und sie hat einen Jungen geboren. Sie kommen von einem dieser Planeten mit religiösen Fanatikern, und bei ihnen ist operative Geschlechtsumwandlung verboten. Eigentlich zerreißt es einem das Herz, aber auf der anderen Seite kann ich Ihnen dieses absolut einmalige Angebot machen …« Er nannte eine Stellar-Summe, die Gildoran nicht allzu unverschämt erschien. Er sah Ramie an.
    »Wollen wir das nicht nehmen?« sagte sie. »Rae hätte soviel Freude daran.«
    Der kleine Mann blätterte in einer Akte, und sein Gesicht verzog sich bedauernd. »Das tut mir leid, verehrte Wesen«, sagte er zerknirscht. »Dies hier wird nur mit

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