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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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keine Programme für Raumschifflandungen.
    Ramie, die gerade schichtfrei hatte, hatte Rita und Gilmarina mit auf die Brücke gebracht, damit sie bei der Landung zusehen konnten, weil sie so etwas vielleicht für Jahre nicht mehr zu sehen bekommen würden. Es fiel ihm auf, wie sehr Gilmarina Ramie ähnlich sah, wo jetzt ihre Haut und ihre Haare völlig weiß gebleicht waren. Sie hatten beide die gleichen dunklen Augen mit der Mongolenfalte, die ihnen ein langes, schräges Aussehen verlieh, das gleiche glatte, runde Gesicht, den zarten Körperbau und die gleichen schlanken Hände. Ramie kam an Gildorans Seite und sagte: »Weißt du noch, was der gute alte Gilharrad von Planeten gesagt hat – daß die besten Welten durch PSI und Ahnungen gefunden werden? Ich weiß nicht, warum, aber bei dem hier habe ich ein gutes Gefühl. Ich glaube, hier werden wir finden, was wir brauchen.«
    Er lächelte der jungen Frau zu und sagte: »Hoffentlich hast du recht. Wir sind auf jeden Fall willkommen. Was den Rest anbetrifft, so müssen wir abwarten.«

 
2
     
    Als sie gelandet waren, öffneten sie die Türen, stellten eine Treppe auf und sahen sich um. Sie entdeckten, daß man sie zu einem Landeplatz in einer großen flachen Ebene dirigiert hatte, die in der Entfernung von einem Ring von Bergen umgeben war. Sie waren nicht hoch, bestanden aus roten Felsen und hatten flache Gipfel. Die Sonne strahlte in einem blendenden Blauweiß, und überall war üppiger Pflanzenwuchs zu sehen.
    »Ich hatte eine Wüste erwartet«, sagte Gildoran, und Merrit antwortete: »Ausgeschlossen. Der enorme Anteil von ultravioletten Strahlen bei blauweißen Sonnen bewirkt starkes Pflanzenwachstum.«
    Das erinnerte Gildoran an etwas, an etwas Fremdes, das sehr lange zurücklag. Der letzte Planet, den er gesehen hatte, war Höllenwelt gewesen, und das konnte es auf keinen Fall sein. Die Bevölkerung von Laszlo war, wie bei allen Welten, die an das Transmitter-Netz angeschlossen waren, äußerst heterogen und enthielt alle Typen, Größen und Farben, aber der vorherrschende Typ, und daher wahrscheinlich der ursprüngliche Typ der Kolonisatoren, entstammte einer einzigen Rasse. Er war groß, außergewöhnlich dunkelhäutig, und mehrheitlich waren selbst die Frauen weit über einen Meter achtzig groß …
     
    Lassellis Welt! Laszlo.
     
    War der Name nur Zufall?
    Aus irgendeinem Grund hielt er das für unwahrscheinlich. Umgeben von dem fürstlichen Empfang, den die Bewohner von Laszlo der Samtfalter und ihrer Mannschaft bereiteten, schien das nicht wichtig zu sein. Wenn Lassellis Welt und Laszlo die gleichen waren, dann hatte sich zumindest das politische Klima geändert, und hier waren sie in Sicherheit. Sicherheit? Die Bewohner von Laszlo konnten nicht genug für sie tun!
    In den ersten Tagen machte niemand von ihnen viel anderes, als sich auszuruhen. Die lange Reise mit der unterbesetzten Mannschaft hatte sie alle mitgenommen. Gildoran spürte oft eine unerklärliche Müdigkeit, und die Belastung durch die Gravitation war größer, als er dies in Erinnerung hatte. Die Schwerkraft im Schiff, die gerade stark genug war, um ihnen die Orientierung zu erlauben und Schwindelgefühle zu verhindern, war eine völlig andere Sache.
    Einige Tage später kam Gilrae in sein Quartier und sagte: »Jemand muß einen Ausflug zur Basis machen und herausbekommen, was mit dem Rest der Späherflotte los ist. Ich habe nicht den Mut dazu, jemand anders damit zu beauftragen. Gehst du mit mir hin, Gildoran?«
    »Nimmst du den Transmitter?«
    Rae sagte schnippisch: »Also die Samtfalter nehme ich jedenfalls nicht.«
    »In Ordnung, ich komme.« Es war lange her, seit Gildoran den Transmitter benutzt hatte. Seit dieser merkwürdigen Reise mit Ramie nicht mehr – wie lange war das her? Wie alt war Gilmarina jetzt? Nach biologischer Berechnung zwölf Jahre, aber sie hatte im Tank ein Jahr verloren. Ihre Spielkameraden in der Kinderstation waren dreizehn. Es war also dreizehn Jahre her, daß er einen Fuß auf einen Planeten gesetzt hatte, abgesehen von jenen unheilvollen Tagen auf Höllenwelt und den nervenzerfetzenden Stunden seines Auftrags auf Sturm.
    Als sie über den riesigen, offenen Landeplatz gingen, spürte er auf seinem Rücken die herrliche Wärme der großen Sonne.
     
    Es ist ein gutes Gefühl, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Das Gefühl dieser Sonne. Ich frage mich, wie wir das so lange im Weltraum ohne Sonne oder Wind oder das Gefühl von Schwerkraft unter

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