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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zur Erforschung gegeben hat.“ Gildoran machte sich klar, daß er und Ramie und Gilmarin – der arme Gilmarin! –
    ihr ganzes Leben, solange er sich erinnern konnte, Rae belagert hatten und von ihr Antworten auf Fragen wissen wollten.
    Genau wie die Kleinen in der Kinderstation mir Fragen gestellt haben. Der Gedanke war ihm extrem unangenehm, und er wandte sich ab. War Gilrae für ihn nur ein internalisiertes Bild?
    Er sah sich die Frau genau an. Sie sah nicht älter aus als er selbst. Wenn die Späher erst einmal erwachsen waren, schienen sie sich nicht mehr zu verändern, bis sie wie Gilmarti und Gilharrad alt wurden! Rae war eine schöne Frau. Sollte er von ihr als einer Art von… von… von Mutterfigur wie ein Puhbär denken?
    Ramie ging noch immer um den Stein mit den Zeichen herum und schreckte dabei einen schlafenden Heuler auf, der mit einem Schrei flüchtete. Plötzlich stieß sie einen Schrei aus und fiel der Länge nach in den Sand. Gildoran rannte zu ihr.
    „Was ist los?“
    „Ich bin mit einem Fuß in ein Loch getreten“, sagte sie und rieb sich ihr Schienbein. Beim Aufstehen klammerte sie sich an seinen Arm und stützte sich darauf. „Nein, ich bin nicht verletzt… paß auf!“ rief sie, als auch Gildoran den Boden unter den Füßen verlor, der unter ihnen nachgab. Sie brachten sich hastig in Sicherheit, fielen noch einmal hin und krallten sich in dem Sand fest, der um sie herum trügerisch einstürzte. Gilrae kam zu ihnen, gab ihnen eine Hand und holte sie auf festeren Boden.
    „Wir müssen uns vorsehen“, sagte sie. „Das sind hier alles Sanddünen, kein fester Boden, und unter uns könnte es hohl sein. Schaut mal“, sagte sie und deutete auf die Stelle, an der der Boden unter ihnen nachgegeben hatte, „das könnte ein Keller gewesen sein, ein unterirdischer Raum, dessen Decke eingestürzt ist, und der dann vom Flugsand bedeckt wurde. Ich glaube nicht, daß es sehr klug wäre, in der alten Stadt selbst etwas einzurichten, bevor wir sie nicht genau untersucht haben, ob auch alles fest ist.“ Sie kniete sich hin und untersuchte Ramies Bein. „Bist du sicher, daß du nicht verletzt bist, Ramie? Dein Anzug ist gerissen.“
    „Ich glaube, die Haut ist noch intakt“, sagte Ramie. „Ich habe nur einen Schlag abbekommen. Vielleicht gibt das einen blauen Fleck.“ Sie schüttelte sich ein wenig in dem kalten Wind, und Gilrae sagte: „Wir sollten besser zum Landungsboot zurückgehen.
    Ruf sie mit dem Funkgerät an, Doran, und frag sie, ob sie von hier noch etwas brauchen: Sandproben, lose Steine…“ Gildoran holte sein Funkgerät aus der Tasche, aber als er versuchte, es zu benutzen, knisterte es nur. Stimmen waren nicht zu hören. Er schüttelte es wütend, versuchte es mit den Geräten von Gilramie und Rae, um sie schließlich empört wieder wegzustecken.
    „Nur statische Geräusche; der Sturm, nehme ich an. Und der Sand…“
    Gilrae nickte. „Der Sand ist voller Metallpartikel; seht nur einmal, wie er sticht. Wahrscheinlich wird es durch die magnetischen Bedingungen sehr oft unmöglich gemacht, das Funkgerät zu benutzen.“
    „Das wird aber lästig, wenn wir soweit sind und den Transmitter aufstellen wollen“, sagte Gildoran. Er dachte an die empfindlichen Kleinteile in den Joffrey-Spulen und daran, wie schwierig es werden würde, Magnetfelder zu stabilisieren und den Sand aus dem Mechanismus herauszuhalten.
    „Wir werden hier so etwas wie Behelfshäuser aufstellen müssen – einen Schutz gegen den Sand –, bevor ihr mit eurer Arbeit anfangt“, sagte Gilrae. „Wenn die Funkgeräte nicht funktionieren, müssen wir eine Art Signalsystem einrichten, bis wir die atmosphärischen Bedingungen mit Frequenzmodulation überwinden. Das dürfte nicht allzu schwer sein. Ich – autsch!“ Sie stolperte und fiel der Länge nach hin, und als sie sich wieder aufrichtete, starrten sie das an, was vor ihnen im Sand lag.
    Es war ein riesiger Kopf. Er erhob sich mindestens einen Meter aus dem Sand und saß auf massiven Schultern. Die Erosion durch Wind und Sand hatte zwar die Kanten abgerundet, konnte aber die Kraft der gewölbten Stirn, die schrägen Katzenaugen, die große Nase und den Mund nicht verdecken.
    Es war ein Gesicht voller Kraft, und die drei Späher starrten es halb hypnotisiert an. Ein uralter König oder Gott starrte von seinem Platz, tief im Sand vergraben, zu ihnen zurück.
    Ramie flüsterte: „Zumindest wissen wir jetzt, daß sie wie Menschen ausgesehen haben, was auch immer

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