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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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lernen, mit unserem unendlichen Kummer zu leben.“ Sie drehten ihm wie auf ein Kommando hin den Rücken zu, hoben den Körper ihrer Toten auf und trugen ihn aus der Kuppel. Gildoran setzte sich im nächsten Labor mit der Funkzentrale in Verbindung und forderte ein Landungsboot an, das sie hinaufbringen sollte. Da er schon dabei war, teilte er vier oder fünf Mitglieder der ohnehin unterbesetzten Mannschaft dazu ein, die Kinderstation zu übernehmen. Er wußte irgendwie, wußte es sicher, ohne daß es ihm jemand sagen mußte, daß die Kinderstation eine sehr, sehr lange Zeit von den Puhbären nichts mehr sehen würde.
    Als er das Funkgerät endlich zur Seite legte, stützte er seinen schmerzenden Kopf in seine Hände. Was nun? Er hob den Kopf, um Gilmarti vor sich zu sehen. Er sagte müde: „Was gibt es denn jetzt?“
    „Die ersten Ergebnisse des Transmittertests“, sagte sie formal.
    Er zuckte die Achseln. „Nicht jetzt. Ich nehme an, alles ging ziemlich normal über die Bühne, oder?“
    „Nein“, sagte sie grimmig. „Oh, funktioniert hat es schon, aber die Ergebnisse lagen alle daneben. Bei den Gewichten fehlten einige Mikrogramm, und die Versuchstiere sind alle tot.“ Gildoran preßte sich die Hände gegen den Kopf, der ihm schier zerspringen wollte. Natürlich. Murphys Gesetz, das Gesetz, das älter als die Raumfahrt war – alles, was irgendwie schiefgehen kann, wird schiefgehen.
    Ein Transmitterversagen. Er hatte es noch nie erlebt, daß ein aufgebauter Transmitter versagte. Er hatte sie schon benutzt, seit er alt genug zum Laufen war, ohne darüber nachzudenken, wenn er auf einem Planeten war, der an das Netz angeschlossen war. Er wußte, daß bei einem Transmitterversagen seine Atome über den gesamten Kosmos verstreut wurden, aber sie versagten nicht. Auf der anderen Seite starben auch die Puhbären nie. Auf dieser Welt war nichts so, wie es sein sollte, und er sollte es am besten auch nicht mehr erwarten.
    „Hast du eine Ahnung, woher das kommt, Gilmarti?“
    „Wahrscheinlich funktionieren unsere Instrumente nicht richtig. Wir müssen das elektromagnetische Feld des Planeten noch einmal überprüfen – doppelt überprüfen. Strahlung ist es nicht – darauf haben wir geachtet; wenn es hier genug Strahlung geben sollte, um den Transmitter durcheinanderzubringen, wären wir schon alle tot. Sie funktionieren schließlich selbst in massiven kosmischen Strahlenfeldern.“
    Gildoran aber dachte an den versengten Pelz des Puhbären, den verbrannten und geschwärzten Schuh an Gilmarinas winzigem Fuß, an Gilmerrits zerstörte Hand. Strahlungsverbrennungen?
    Er sprach mit Gilmarti darüber, aber sie schüttelte den Kopf.
    „Strahlungsverbrennungen sehen nicht so aus, und sie verhalten sich anders“, sagte sie. „Ich habe jetzt nicht die Zeit dazu, dich über sie aufzuklären, Gildoran, das hast du schon in der Kinderstation gelernt.“
    „Du hast natürlich recht. Wenn es aber nicht Strahlung ist, was ist es dann? Im Namen des Kosmos, was ist auf diesem Planeten eigentlich los?“

    Die Frau sagte grimmig: „Sage du es mir, und dann wissen wir beide es. Du bist der Kapitän, und das ist deine Aufgabe.
    Meine ist es, einen Transmitter in Betrieb zu nehmen. Deine ist es, alles so hinzukriegen, damit ich meine Arbeit tun kann.“ Sie hat natürlich recht, aber was kann ich tun? Ich kann nicht sagen, daß jemand anders daran schuld ist. Letzten Endes kommt alles, was auf der Samtfalter passiert – oder auf jeder Welt, auf der wir gerade sind – zu mir zurück. Kein Wunder, daß wir jedes Jahr den Kapitän wechseln! Wer könnte es mit einer solchen Aufgabe länger aushalten? Kein Wunder, daß sich jeder so anstrengt, um davon ausgenommen zu werden.

    Er sagte: „Also, Gilmarti, alles, was ich tun kann, ist, dir freie Bahn zu geben, damit du jedes Gerät, das du brauchst, anfordern kannst, um das zu überprüfen. Heute aber nicht mehr. Du siehst aus wie tot. Ruh dich aus, und morgen früh fängst du noch einmal an. Raban auch. Der Transmitter kann warten.“
    „In Ordnung, Kapitän“, sagte sie, „obwohl – unterbesetzt wie unsere Mannschaft ist – es wichtig ist, so schnell wie möglich wieder Anschluß an das Netz zu bekommen, um Nachschub und Kinder zu holen.“
    Sie wollte gehen, aber er winkte sie für einen Augenblick zurück. Er sagte: „Gilmarti. Nur rein theoretisch – was ist, wenn wir diese Welt ganz und gar aufgeben müßten – uns gar nicht einschalten? Nimm doch einmal an, wir

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