Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
wirklich beeindruckend war. Anschließend gingen wir in ein Café, das berühmt sein musste, denn es war verdammt voll.
Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite war ein großer Platz, also gingen wir anschließend dort hin und sahen uns ein paar Geschäfte an. Es war erstaunlich, wie viele Leute unterwegs waren.
Ich sah ein paar wirklich süße Typen und ein paar schwule Paare, die Händchen hielten. Eines davon küsste sich sogar auf der Straße.
Wir waren nur ein paar Blocks von der Bourbon Street entfernt, also gingen wir dort hin. Wir fanden eine Karaokebar, die auch ziemlich voll war. Der DJ war ziemlich lustig und er veränderte die Texte der Lieder ständig mit schmutzigen Wörtern, was mir am Anfang peinlich war, weil meine Mom und Beth dabei waren.
Als ich beide lachen sah, war es mir aber egal.
Dort war ein Paar, das miteinander tanzte. Es wirkte fast so, als hätten sie direkt auf der Tanzfläche Sex und ich konnte sehen, dass der Typ einen Ständer hatte. Der DJ fragte sie ein paar Mal, ob er nicht für ein Hotelzimmer für die beiden sammeln sollte. Nach einer Weile verließen sie allerdings die Bar, vielleicht wirklich, um sich ein Zimmer zu nehmen.
Wir tanzten eine Weile mit Mom, Cherie und Beth, dann bestellte ich ein paar Drinks für die Jungs.
Der Kellner fragte mich nicht nach meinem Alter und wollte auch keinen Ausweis sehen. Er brachte uns einfach nur die Drinks.
Für Brian bestellte ich das Gleiche wie für die anderen und er hatte kein Problem damit. David versuchte dann, mich zum Karaoke-Singen zu überreden.
»Niemals!«, protestierte ich.
»Komm schon, Baby. Du bist sicher großartig. Bitte«, bettelte er.
»Er hat nicht die Eier dafür«, sagte Justin.
Wir zogen uns ständig gegenseitig auf, aber es klang nicht danach, dass Justin das scherzhaft meinte. Es klang irgendwie gemein. Ich ging also auf die Bühne und sang einen Song.
Ich konnte Mom sehen und sie hatte irgendwie einen stolzen Ausdruck im Gesicht. Genauso wie Beth, die neben ihr saß. Viele Leute applaudierten sogar, als ich von der Bühne ging.
Justin klatschte nicht, er sah eher irgendwie wütend aus.
»Warum hast du eine Scheißlaune, Jus?«, fragte ich ihn. »Hast du denn keinen Spaß?«
Er wurde sehr still und bewegte sich kaum. Er senkte nur seinen Kopf.
Ich nahm seine Hand und Justin sah mich an. Er hatte Tränen in den Augen. Aus irgendeinem Grund ging es ihm nicht gut, aber ich wusste nicht warum.
»Lass uns raus gehen und eine rauchen«, schlug ich vor.
»Du kannst hier drinnen rauchen«, sagte David. »Die anderen Leute rauchen auch.«
»Wir sind in ein paar Minuten wieder da, Baby«, sagte ich.
Dann beugte ich mich zu ihm hinüber und flüsterte ihm ins Ohr, dass ich mit Justin reden musste.
»Okay«, sagte er und nickte.
Justin und ich gingen einen halben Block die Straße hinunter und zündeten uns eine Zigarette an.
»Das bist nicht du, Bubba«, sagte ich zu ihm. »Was zum Teufel ist mir dir los?«
»Das ist einfach zu viel für mich«, sagte er.
»Was meinst du?«
»Alles. Die Reise, das Haus, all der tolle Kram und die Leute, die alle so nett zu mir sind. Das alles eben.«
»Du hast Schiss davor, dass das alles nicht real ist, oder? Dass sich alles vor deinen Augen in Luft auflösen könnte?«
»So etwas in der Art«, gab Justin zu.
»Und du glaubst, dass du es nicht verdient hast und dass wir dich nicht mehr lieben würden, wenn du dich wie ein Arschloch aufführst?«
Justin nickte.
»Ich verrate dir mal etwas: es gibt nichts, was du tun kannst, damit wir dich nicht mehr lieben, Bubba.«
»Weißt du, was ich letztes Jahr am Weihnachtstag gemacht habe?«
»Nein, was?«, fragte ich.
»Ich hatte sechs Schwänze in meinem Arsch. Der erste Typ war der, der mich verletzt hat. Von dem hatte ich den Riss in meinem Arsch. Der war so verdammt besoffen, dass ich überrascht war, dass er überhaupt einen hoch bekommen hat. Als ich dem Typen, der meinen Arsch verkauft hat, sagte, dass ich an dem Tag nicht mehr arbeiten wollte, hat er mir einfach eine in die Fresse gehauen und gesagt, dass ich erwachsen werden soll. Ich habe zwei Mal das Bewusstsein verloren. Das zweite Mal war mit dem sechsten Kerl. Die Schmerzen waren einfach unbeschreiblich. Ich bin erst am nächsten Tag wieder aufgewacht, mit einem Haufen Papiertüchern in meinem Arsch.«
»Aber das ist jetzt alles vorbei. Du bist jetzt bei uns.«
»Ich weiß das und ich fühle mich wie ein Stück Scheiße, weil ich so eine
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