Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
musste.
»Wir können das jetzt machen oder wir können ein paar Rennen warten, ob wir dann noch mehr einlösen können.«
»Ich würde es jetzt gerne machen«, sagte Brian.
Ich nahm die Jungs mit zur Kasse, der Rest blieb auf der Haupttribüne.
Der Rest des Nachmittags verlief ähnlich. Nach dem siebten Rennen hatten wir allerdings genug und fuhren nach Hause zurück. Dort angekommen setzten wir uns im Wohnzimmer zusammen, tranken Kaffee, aßen eine Kleinigkeit und plauderten über den Tag.
»Ich habe diese süße Gruppe schwuler Typen gesehen«, sagte Rick.
»Warum hast du uns das nicht gesagt?«, wollte Alex wissen.
»Ich dachte, ihr hättet sie auch gesehen«, antwortete Rick mit ernster Miene. »Die waren echt heiß.«
Die anderen Erwachsenen grinsten.
»Rick, so etwas musst du uns sagen«, beschwerte sich Alex. »Scheinbar habt ihr sie alle gesehen, nur wir nicht.«
Mom konnte sich nicht mehr zurück halten und lachte laut.
»Warum lachst du, Grandma?«, fragte Brian.
»Ich lachte, weil er euch gemeint hat, Jungs.«
Alex sah Rick an.
»Verschwinde«, sagte er ernst und wir mussten alle lachen.
Nach einer Weile zogen wir uns alle zurück, um uns ein bisschen auszuruhen oder anderen Beschäftigungen nachzugehen. Rick und ich legten uns eine Weile ins Bett, redeten über den Tag und liebten uns zärtlich. Anschließend schliefen wir noch ein bisschen.
Für den Abend hatte Dad einen Tisch im Commander’s Palace reserviert. Es gab viele gute Restaurants in New Orleans und als wir noch klein waren, gingen wir auch ziemlich oft essen. Das Commander’s Palace war eines unserer Lieblingsrestaurants, in das wir immer zu besonderen Anlässen gingen. Dieses Weihnachten war zweifellos eine dieser besonderen Anlässe.
Meine Mutter und Cherie waren entzückt, als sie die Jungs in ihren Anzügen sahen. Alex hatte seine Kamera und ich weiß nicht wie viele Speicherkarten dabei, damit er alles fotografieren konnte, was ihm in den Sinn kam. Er hatte schon am Vorabend und auch auf der Rennbahn viele Bilder gemacht und er fotografierte auch jetzt jeden ein paar Mal im Anzug. Rita bat ihn, die Kamera nicht mit ins Restaurant zu nehmen und Alex gehorchte auch. Wir stiegen in die Autos und fuhren los.
Das Restaurant liegt auf der anderen Straßenseite des Lafayette Cemetery . Jeff erzählte uns, dass Clay ihm einmal ein Buch zu lesen gegeben hatte, das auf diesem Friedhof begann.
»Clay hat gesagt, dass er diesen Friedhof besuchen würde, wenn er jemals nach New Orleans kommen würde«, sagte er.
»Da ist er«, sagte ich. »Leider ist er nachts allerdings geschlossen.«
»Das ist schon okay. Ich glaube sowieso nicht, dass ein Friedhof - vor allem so einer - nachts besonders viel Spaß macht.«
Wir alle lachten höflich.
»Der Friedhof sieht sehr alt aus«, warf Brian ein.
»Das ist er auch, Kumpel«, sagte ich. »Vielleicht können wir bei Tageslicht noch einmal her kommen, damit man mehr sehen kann. Das wolltest du ja sowieso machen.«
Da unsere Gruppe ziemlich groß war, bekamen wir einen privaten Raum im oberen Stock des Restaurants. Das Essen war ausgesprochen gut und der Service absolut makellos. Nach dem Essen tranken wir noch einen Kaffee und plauderten über dies und das. Auf dem Weg nach draußen nahm Mom mich beiseite.
»Jeff wirkt schrecklich deprimiert.«
»Ich weiß«, sagte ich. »Rick und ich haben auch schon ein paar Mal darüber gesprochen. Ich wünschte, wir könnten etwas tun, damit es ihm besser geht.«
»Es ist zweifelsfrei ein Teil seines Trauerprozesses, aber es gibt etwas, das ich tun kann.«
Sie wühlte einen Augenblick in ihrer Handtasche herum und zog dann einen Rezeptblock hervor. Sie schrieb hastig etwas darauf, dann gab sie mir das Rezept.
»Was ist das?«, fragte ich.
»Ein schnell wirkender Stimmungsaufheller. Er sollte vier Mal täglich eine Tablette davon nehmen. Auf lange Zeit und in höherer Dosis kann man davon süchtig werden, aber wenn er sich daran hält, sollte das nicht der Fall sein. Falls das nicht funktioniert oder die Depressionen trotzdem anhalten, sollte er darüber nachdeken, einen Psychiater aufzusuchen.«
»Danke, Mom«, sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
»Haltet unterwegs an und löst das Rezept auf dem Heimweg ein.«
»Ja, Ma‘am«, antwortete ich. »Und nochmal danke. Du bist die Beste.«
»Ich kann nicht mit ansehen, wie jemand leidet - schon gar nicht, wenn es mein eigener Enkel ist.«
Ich fuhr unseren Wagen und hielt
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