Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
langsamer und geh mit mir, okay?«, sagte ich ernst.
»Oh, Scheiße! Schon wieder ein Vier-Augen-Gespräch mit Kevin.«
Die anderen gingen ein Stück vor und ich legte Justin einen Arm um die Schulter.
»Justin«, sagte ich und machte dann eine Pause. »Das war wirklich lustig. Du hast uns heute Morgen schon eine Menge Spaß bereitet«, sagte ich so ernst ich konnte. »Das kann nur eins bedeuten, Bubba.«
»Ich habe nicht geraucht, Kevin«, sagte er schnell. »Ich habe gestern vier Zigaretten geraucht, aber das war auch alles. Sag so etwas nicht, okay? Ich habe nicht gekifft.«
Er war völlig aufgewühlt. Genau, wie ich erhofft hatte.
»Ich habe nichts vom Kiffen gesagt und das ist auch nicht, was ich meinte.«
»So wie ich mich benehme kann es nur eins bedeuten, hast du gesagt. Was bedeutet es, huh?«, wollte er wissen.
Mittlerweile standen wir direkt vor der Kirche und wollten gerade hinein gehen. Ich sah Justin ernst an.
»Das bedeutet, dass du flach gelegt wurdest«, sagte ich und lachte.
»Du Arschloch!«, rief er und lachte so sehr, dass er kaum reden konnte.
»Nicht so laut«, sagte ich. »Wir gehen gerade in eine Kirche.«
Rick und die anderen, die vor uns waren, blieben stehen und drehten sich um. Sie alle grinsten, als sie uns lachen und herum albern sahen.
»Du hast mich sowas von reingelegt«, sagte Justin und umarmte mich fest.
»Was ist los?«, fragte Rick, als wir zu den anderen aufgeschlossen hatten.
»Das geht dich nichts an«, sagte Justin. »Lass uns einfach für Kevin beten.«
Der Rest unserer Gruppe, der mit Dad gefahren war, saß bereits in einer Reihe. Es war leider nicht genug Platz, also setzten wir uns in die Reihe dahinter. Es dauerte nicht lange, bis der Gottesdienst begann. Als der Bischof mit der Predigt begann, war offensichtlich, dass er ein kleines bisschen tuntig war. Okay, vielleicht mehr als ein kleines bisschen.
»Dieser Kerl spielt für unser Team«, flüsterte Justin. Die Jungs lächelten, aber die sieben Erwachsenen in der Reihe vor uns fingen an zu lachen. Es war nicht laut, aber es gelang ihnen nicht, sich zusammenzureißen. Meine Mom musste sogar aufstehen und zum Ausgang der Kirche gehen, um sich wieder zu beruhigen.
»Was hab ich gesagt?«, fragte Justin unschuldig.
»Du weißt, was du gesagt hast. Jetzt halt die Klappe und hör ihm zu«, sagte Rick.
Der Rest des Gottesdienstes verlief ohne Zwischenfälle. Nachdem wir im Café gefrühstückt und über den Gottesdienst geplaudert hatten, liefen wir zum Aquarium. Dort blieben wir eineinhalb Stunden, bevor wir dann mit dem Boot zum Zoo fuhren. Dort verbrachten wir weitere dreieinhalb Stunden. Es war bereits 16:30 Uhr, als wir zu den Autos zurück kamen, um nach Hause zu fahren. Will und Cherie, die uns vor der Kirche getroffen hatten, fuhren direkt nach Hause, um sich für das Musical umzuziehen.
Die Vorstellung begann um 20 Uhr und wir hatten alle einen wundervollen Abend mit Andrew Lloyd Webbers ›Cats‹ . Die Jungs waren ausgesprochen begeistert und Alex wollte sich gleich am nächsten Tag die CD mit der Musik des Musicals kaufen.
Kapitel 5: Jeff
Das Herbstsemester war die schrecklichste Zeit meines Lebens. Als Clay noch lebte, war ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Nachdem er gestorben war, war ich der traurigste.
In einem Moment hatte ich ein Leben, mit einem Mann, den ich über alles liebte - sogar mehr als mich selbst. Im nächsten hatte ich nichts mehr.
Ich war am Boden zerstört.
Jedes Mal, wenn ich von einer Vorlesung nach Hause kam, erwartete ich, Clay zu sehen - oder zumindest ein Zeichen von ihm.
Aber da war nichts mehr.
Mr. und Mrs. Goodwin waren unglaublich gut zu mir, vor allem aber Mr. Goodwin. Er setzte mich auf seine Gehaltsliste - selbst wenn ich nicht arbeitete - und gab mir Clays Auto.
Außerdem rief er ein Stipendium in Clays Gedenken ins Leben und machte mich zu seinem ersten Empfänger.
Aber auch sie trauerten. Mrs. Goodwin hatte Clays Tod genauso hart getroffen wie mich, wenn nicht sogar noch härter.
Kevin Miller und Rick Harper müssen zwei der besten Menschen auf diesem Planeten sein. Sie haben mich einfach so bei sich aufgenommen.
Ich kannte sie praktisch nicht und sie mich auch nicht. Ich hatte sie ein oder zwei Mal getroffen, als ich mit Clay nach Hause gefahren war. Einmal waren wir bei ihnen, wo Clay und Alex einen großen Disput hatten, weil Alex von einem Typen in einem Café erfahren musste, dass sein Bruder schwul war. Sie vertrugen sich aber
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