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Reisefuehrer Amsterdam

Reisefuehrer Amsterdam

Titel: Reisefuehrer Amsterdam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anneke Bokern
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Fahrrad fort – in der überschaubaren, aber ständig von Staus verstopften und zugeparkten Stadt ist das fiets das beste Verkehrsmittel. Radfahrer dürfen so ziemlich alles, sogar zu zweit nebeneinander fahren und Passagiere auf dem Gepäckträger mitnehmen. Nur auf die Beleuchtung wird seit einigen Jahren geachtet: Abends gibt es regelmäßig Lichtkontrollen für Radfahrer auf Amsterdams Straßen. Die meisten Drahtesel befinden sich in erbärmlichem Zustand. Das ist jedoch Taktik: Sieht ein Rad zu teuer aus, wird es im Handumdrehen gestohlen.
GRACHTEN
    Amsterdam wird auch als „Venedig des Nordens” bezeichnet. Den Beinamen verdankt es den Grachten, die das Bild der Altstadt bestimmen. Früher dienten sie als Abwasserkanäle: Einmal täglich wurden die Schleusen geöffnet und das schmutzige Wasser in die Zuiderzee, das heutige IJsselmeer, gespült. Auch heute wird das Wasser mehrmals pro Woche ausgetauscht. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurden einige Grachten zugeschüttet, um den Verkehrsfluss in der Altstadt zu erleichtern. Einzig ihre Namen – Vijzelgracht, Lindengracht oder Palmgracht – zeugen noch davon, dass diese Straßen einmal Kanäle waren.
HAUSBOOTE
    Mal sehen sie sehr gepflegt aus, mal heruntergekommen; mal sind es umgebaute alte Lastkähne, mal schwimmende Bungalows. 2400 Wohnboote dümpeln vor allem auf Singel und Prinsengracht. In den 1950er-Jahren kamen zuerst Studenten auf die Idee, dass ausgemusterte Schiffe hervorragende Wohnungen abgeben. Heutzutage werden Hausboote vor allem von Liebhabern und Exzentrikern bewohnt. Die Stadt hat die treibenden Häuser jedoch stets nur widerwillig hingenommen: Inzwischen ist es beinahe unmöglich geworden, einen Liegeplatz für ein neues Hausboot zu bekommen.
HET IJ
    Hinter dem Hauptbahnhof liegt die große Wasserfläche des IJ (auszusprechen wie das deutsche Wort „Ei”) und bildet die nördliche Grenze der Innenstadt von Amsterdam. Riesige Kreuzfahrtschiffe laufen von der Nordsee über das IJ ins Terminal ein, Frachtschiffe schippern vom Rheinkanal kommend in Richtung Amsterdamer Hafen, und kleine Fußgängerfähren kreuzen ständig nach Amsterdam-Noord. Was das IJ genau ist, ist schwer zu beschreiben. Ein Fluss? Ein Meeresarm? Ein See? Nichts davon trifft es wirklich. Vor 1932, als der Abschlussdeich im Norden Hollands noch nicht gebaut war, war das östlich von Amsterdam gelegene IJsselmeer noch die Zuiderzee und damit Teil der Nordsee. Het IJ war damals ein Seitenarm der Zuiderzee, also eine Meeresbucht. Ursprünglich endete sie westlich von Amsterdam in den Dünen; ein direkter Zugang zur offenen Nordsee wurde erst 1876 mit dem Nordseekanal geschaffen. Gleichzeitig wurden im Osten Amsterdams ein Damm und die Oranjeschleusen gebaut, die das IJ vom IJsselmeer trennen. Heutzutage wird das IJ meist als Fluss bezeichnet. Sein Wasser ist noch leicht brackig, aber gilt offiziell nicht mehr als Salzwasser. Heringe und manch andere Meeresfische fühlen sich darin trotzdem pudelwohl.
Monarchie
    Die Niederlande sind eine konstitutionelle Monarchie. Das ist jedoch noch nicht allzu lange der Fall: Zwar herrscht bereits seit 1572 das Haus Oranien-Nassau über das Land, aber nach dem Freiheitskrieg gegen Spanien wurde Holland zunächst zur Republik. Etwa 200 Jahre lang besetzten die Oranier nur den Posten des Statthalters. Erst 1815, nach der Besatzung durch Napoleon, bestieg mit Wilhelm I. der erste König den Thron.
    Es mag verwundern, dass ausgerechnet die pragmatischen Niederländer sich heute noch den Luxus eines Königshauses leisten. Aber ebenso wie ihre 2004 verstorbene Mutter Juliana, die als besonders volksnah bekannt war, ist Königin Beatrix (geb. 1938), die 1980 den Thron bestieg, bei den Niederländern äußerst beliebt. Dass sie einen starken Willen hat, hatte sie schon 1966 bewiesen, als sie trotz heftiger Proteste den Deutschen Claus von Amsberg (1926–2002) heiratete. Thronfolger ist Prinz Willem-Alexander (geb. 1967), der in jungen Jahren wegen seiner Feierfreudigkeit als prins pils bekannt war. Das änderte sich jedoch, als er 2002 die bürgerliche Argentinierin Máxima Zorreguieta (geb. 1971) heiratete, die inzwischen beinahe so populär wie ihre Schwiegermutter ist. Wann immer das Thronfolgerpaar mit seinen drei blonden Töchtern Amalia (geb. 2003), Alexia (geb. 2005) und Ariane (geb. 2007) im Fernsehen erscheint, schießen die Einschaltquoten in die Höhe.
    Winke, winke: Hollands beliebte Königsfamilie bei der typisch royalen

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