Reisefuehrer Kroatische Kueste Dalmatien
Slowenien um Hoheitsgewässer in der Bucht von Piran, der nach heftigen gegenseitigen Angriffen schließlich von einem internationalen Schiedsgericht geschlichtet werden musste. Kroatien kann hoffen, in der EU-Erweiterungsrunde dabei zu sein.
KLAPA
In den klapa genannten A-cappella-Gesängen spiegeln sich Sehnsucht und Schwermut der dalmatinischen Seele. Klapa bezeichnet sowohl den Chor als auch den Gesang, der früher ausschließlich Männern vorbehalten war. Heute gibt es auch gemischte und reine Frauenchöre. Aufgeweicht wurde auch die Tradition, die Lieder ohne Begleitung von Instrumenten zu singen: Gitarren, und die mandolinenähnliche tamboritz a sind bei vielen klapa -Auftritten dabei. Gute Chöre entwickeln einen intensiven klanglichen Schmelz, der jeden Zuhörer in seinen Bann zieht. Es geht um Liebe, die Schönheit Dalmatiens, den Stolz aufs Vaterland. Die klapa hat seit der Unabhängigkeit Kroatiens eine Renaissance erlebt und auch die kroatische Popmusik erobert. Wenn etwa die Klapa Intrade mit dem Pop-Barden Tomislav Bralić auftritt, sind ihre Konzerte binnen kürzester Zeit ausverkauft.
FLORA
Spröder Karst in allen Farbnuancen von Schneeweiß bis Anthrazitgrau beherrscht das Landschaftsbild der kroatischen Küste. Es sind die genügsamen Pflanzen, die in diesem wasserarmen, unwirtlichen Felsengerippe ihre Blütenpracht entfalten und die schroffen Felsen beleben. Im Frühjahr ist das der gelbe Ginsterstrauch. Lavendel und Salbei überdecken die Geröllfelder im Sommer mit ihren violetten Blüten. Im Herbst leuchten die roten Früchte des Erdbeerbaums aus der Macchia.
Die überall verbreitete Macchia – auf wasserarmen Felsenböden im grellen Sonnenlicht wild wuchernde Sträucher von niedrigem Wuchs – hat sich den mediterranen Lebensbedingungen mit immergrünen Blättern angepasst. Schmetterlinge und Bienen lassen sich vom herben Duft des Rosmarins, Thymians und Oreganos anlocken. Schatten spenden Steineichen, Lorbeerbäume, Kiefern, Pinien und Zypressen.
Weingärten und Olivenhaine sind dagegen von Menschenhand angelegt. In Talmulden (polje) sammelt sich fruchtbarer Humusboden. Auf ihm gedeihen Zitronen und Orangen, Kiwis, Melonen und Pfirsiche, auch Zwiebeln, Bohnen, Tomaten, Gurken, Paprika und Artischocken.
LEUCHTTÜRME
An allen wichtigen Punkten entlang der Küste, auf den Inseln, vor Klippen und Untiefen markieren Seezeichen bei Tag und Nacht die Seewege. Viele der Mitte des 19. Jhs. unter österreich-ungarischer Herrschaft gebauten Leuchttürme stehen unter Denkmalschutz an landschaftlich attraktiven Plätzen. Seit einigen Jahren werden in Dalmatien in neun dieser inzwischen automatisch betriebenen Leuchttürme Apartments an Urlauber vermietet, beispielsweise an der Hafeneinfahrt von Makarska, auf den Inseln Dugi otok und Lastovo sowie weit draußen im Meer, auf Sušak und Palagruža. Auskunft: Kroatische Zentrale für Tourismus (Tel. 069 238 53 50), weitere Infos auch unter www.lighthouses-croatia.com
MEERESTIERE
Die Pflanzen- und Tierwelt des Meers ist vor der kroatischen Küste aufgrund der sehr guten Wasserqualität noch weitgehend intakt. Im Umfeld der stark zerfurchten Unterwasserfelsen leben zahlreiche Muscheln, Schwämme, Schnecken, Krebse, Hummer und Tintenfische. Gefischt werden u. a. Zahnbrassen, Meeräschen, Seebarsche, Sardellen und Makrelen. In der Ostadria kommen noch immer etwa 360 verschiedene Fischarten vor.
Auch Delfine werden regelmäßig vor der kroatischen Küste gesichtet. Die Umweltorganisation Blue World verzeichnete eine hohe Delphinkonzentration um die Insel Vis, wo sie Studien zur Erforschung und zum Schutz der Meeressäuger starten will ( www.blue-world.org ) .
Eine Bedrohung für den Fischreichtum stellt jedoch der Tourismus dar, denn der steigende Bedarf führt immer wieder zu Überfischung. So findet man heute kaum noch größere Thunfischschwärme in der Ostadria. Die Kroaten haben deshalb auf Fischzucht umgestellt und produzieren auf Aquafarmen jährlich etwa 10 000 t Fisch, die nicht nur an heimische Restaurants, sondern vor allem in den Export gehen.
KRAWATTE
Im Dreißigjährigen Krieg kam um das Jahr 1635 zur Unterstützung der Truppen von Ludwig XIII. auch ein kroatisches Regiment nach Paris. Die uniformierten 6000 Mann erregten überall große Aufmerksamkeit, denn sie trugen bunte, besonders geknotete Tücher um den Hals. An dieser Zierde, aus grobem Leinen für die einfachen Soldaten, aus feiner Baumwolle und Seide für die Offiziere,
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