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Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Titel: Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Doctor, der immer hier und dorthin spähend umherging, das Glück, einen kleinen Ofen zu finden, den die Explosion fast unverletzt gelassen hatte, und dessen zusammengequetschtes Rohr unschwer wieder aufzubiegen war. Triumphirend schleppte ihn der Doctor herbei. Nach drei Stunden war das Eishaus im Ganzen fertig, der Ofen wurde darin aufgestellt; man füllte ihn mit Holzspänen, und bald knisterte das Feuer darin, eine behagliche Wärme verbreitend.
    Der Amerikaner wurde unter Dach und Fach gebracht und im Hintergrunde auf Decken gelagert. Die vier Engländer nahmen nahe dem Ofen Platz. Die letzten Lebensmittel aus dem Schlitten, etwas Zwieback und heißer Thee, erfrischten ihre Lebensgeister; Hatteras sprach nicht, und die Anderen respectirten sein Schweigen.
    Als die Mahlzeit vollendet war, winkte der Doctor Johnson, ihm nach außen zu folgen.
    »Jetzt, sagte er, wollen wir zunächst eine Inventur über den Rest unserer Habe aufstellen, denn wir müssen den Bestand unseres Besitzthums genau kennen. Alles ist umhergestreut, also wollen wir es sammeln, denn jeden Augenblick kann frischer Schnee fallen, und dann dürften wir wohl vergeblich nach irgend einem Ueberbleibsel aus dem Schiffe suchen.
    – So wollen wir also keinen Augenblick verlieren, versetzte Johnson, Lebensmittel und Holz sind für uns ja wohl das Wichtigste.
    – Nun gut, so wollen wir Beide dies sammeln, antwortete der Doctor, und den ganzen von der Explosion überstreuten Kreis absuchen; fangen wir in der Mitte an und machen immer größere Kreise bis zum Rande.«
    Sofort begaben sich die Beiden nach dem Eisbette, das der Forward eingenommen hatte, und jeder suchte sorgfältig bei dem zweifelhaften Lichte des Mondes nach den Trümmern des Schiffes. Es war eine wahre Jagd, auch hatte der Doctor dazu die Leidenschaft, ja dabei fast das Vergnügen eines Jägers, und das Herz schlug ihm lebhaft, wenn er eine halbwegs unversehrte Kiste entdeckte; aber die meisten waren leer, und nur ihre Trümmer bedeckten den Umkreis.
    Die Gewalt der Explosion mußte beträchtlich gewesen sein; eine große Menge Gegenstände war geradezu in Staub und Asche verwandelt; große Theile der Schiffsmaschine lagen da und dort, verbogen und zerbrochen; die Flügel fanden sich zwanzig Toisen weit weggeschleudert und tief in den harten Schnee eingesunken; die verbogenen Cylinder waren von ihrem Zapfen abgerissen; der in seiner ganzen Länge gespaltene Schornstein, an dessen oberem Theile noch Reste von Ketten hingen, lag zur Hälfte zerdrückt unter einem großen Eisstücke; Nägel, Haken, Segeltheile von den Masten, Eisentheile des Steuers, Platten vom Schiffsbeschlag, und alle Metalltheile der Brigg lagen zerstreut, wie aus Kartätschen geschossen, umher.
    Aber dieses Eisen, das einen ganzen Eskimostamm hätte glücklich machen können, hatte im Augenblick für die Verunglückten gar keinen Werth; auf Lebensmittel war ihr Verlangen gerichtet, und solche entdeckte der Doctor nur wenige.
    »Das läßt sich schlecht an, sprach er zu sich selbst; offenbar ist die Vorrathskammer, welche gleich neben der Pulverkammer lag, durch die Explosion total zerstört worden, und was nicht verbrannte, ist in tausend Stücke gegangen. Das ist schlimm, sehr schlimm, und wenn Johnson nicht mehr auffindet, als ich, sehe ich nicht wohl ein, was aus uns werden soll.«
    Dennoch entdeckte der Doctor, als er größere Kreise seiner Nachforschung unterzog, noch einige Reste Pemmican, etwa fünfzehn Pfund, und vier Krüge, welche, trotzdem sie weit weggeschleudert waren, doch durch den weichen Schnee, auf den sie zufällig gefallen, der Zerstörung entgangen waren und noch fünf bis sechs Pinten Branntwein enthielten.
    Weiter fand er noch zwei Päcke mit Meerrettich, der nach dem. Verluste alles Citronensaftes deshalb sehr erwünscht war, da er denselben bei der Bekämpfung des Scorbuts wohl ersetzen konnte.
    Nach zwei Stunden fanden sich der Doctor und Johnson wieder zusammen. Sie theilten einander mit, was sie gefunden hatten, doch leider war das bezüglich der Nahrungsmittel nur wenig: kaum einige Stücke eingesalzenes Fleisch, etwa fünfzig Pfund Pemmican, drei Säcke mit Zwieback, einen kleinen Rest Chocolade, Branntwein und etwa zwei Pfund Kaffee, welcher aber Bohne für Bohne hatte aufgelesen werden müssen.
    Keine Decken, Hängematten oder Kleidungsstücke waren aufgefunden worden, offenbar waren diese vom Feuer verzehrt.
    Alles in Allem hatten der Doctor und der Rüstmeister Lebensmittel für

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