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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrgot Berger
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Angestrengt suchten sie mit den Augen jeden Meter der Wiesen ab.
    »Grün, Grün, nichts als Grün«, stöhnte Conny nach einiger Zeit. »Ich dachte immer, es gibt nichts Schoners als Weiden. Aber dieses ewige Grün flimmert schon vor meinen Augen.« Sie nahm eine Hand vom Zügel und rieb sich damit übers Gesicht. »Ich glaube, ich würde Jule nicht sehen, selbst wenn sie direkt vor Kalle auftauchte.«
    Tatsächlich erstreckten sich endlose, flache Wiesen vor ihnen, die bis zum Horizont reichten und dahinter wahrscheinlich noch weitergingen. Ein paar waren leer, auf vielen grasten schwarz weiße Kühe, auf einigen Schafe oder Pferde. Als einzige Erhebung malten sich auf den eingezäunten Flächen hölzerne Unterstände ab. Ab und zu lag ein Streifen unebenes Brachland mit wuchernden Margeriten und Mohn dazwischen.
    Um die Mittagszeit beschloss Herr Jensen die Suche zu unterbrechen und zum Golfplatz zurückzureiten. »Vielleicht hat die Polizei Jule längst gefunden«, hoffte er, »oder Kubi.«
    »Oh nein, Herr Jensen.« Conny protestierte. »Nur noch ein Stückchen. Ich will nicht, dass die anderen sie finden.«
    »Conny, sei vernünftig.« Herr Jensen blieb bei seinem Entschluss. »Es hat doch keinen Sinn. Wir reiten lieber heute Nachmittag noch einmal in die andere Richtung.«
    Leise murrend schlugen Conny und Bastian hinter Herrn Jensen den Heimweg ein. Es war zum Verrücktwerden, dass man als Jugendlicher nichts allein entscheiden konnte.
    Doch dann plötzlich ...
    Ankum verharrte mitten im fleißigen Schritt, machte sich groß und hob den Kopf. Einen Moment blieb er wachsam stehen, dann wieherte er durchdringend. Wie auf Kommando folgten alle Ankums Blick zu der Weide, die ein ganzes Stück links von ihnen lag.
    »Sally?«, fragte Conny, ganz kribbelig vor Freude. »Was meinen Sie, Herr Jensen?«
    Er zuckte die Achseln, aber aufgeregt war er auch. »Schwer zu sagen. Manchmal wiehern sich fremde Pferde einfach nur zu, um sich zu begrüßen.«
    Ankum wollte nicht weiter. Er stemmte die Beine in den Boden und setzte erneut zum Wiehern an, und diesmal kam eine Antwort zurück.
    Bastian machte seinen Hals lang und kniff die Augen zusammen, um deutlicher sehen zu können.
    »Guckt mal, da drüben!« Aufgeregt zeigte er über die Wiesen. »Das dunkle Pferd. Das einzelne! Das steht doch nicht auf der Weide, sondern davor. Ich meine, auf dem Weg ...«
    Conny glaubte auch, dass das Pferd draußen vor dem Gatter stand. Kai Jensen konnte es nicht erkennen.
    »Das ist Sally. Ich wette, das ist sie!« Bastian verschluckte sich vor Aufregung. »Herr Jensen, dürfen wir gleich hier die Abkürzung nehmen? Und traben?« Ohne die Antwort abzuwarten, machte er eine Vorhandwendung mit Oie.
    »Ach bitte, Herr Jensen!«, drängte jetzt auch Conny. »Sie haben selbst gesagt, die Fjordies sind trittsicher.«
    Kalle spitzte die Ohren rechts und links von seiner Stehmähne. Oie scharrte mit den Hufen. Für eine kleine Abenteuertour waren die Fjordpferde immer zu haben. »Also gut.« Herr Jensen gab nach. Wenn Ankum wieherte, steckte bestimmt etwas dahinter. Auf den siebten Sinn seines Friesen verließ er sich eher als auf den eines Menschen.
    »Ich komme mit Ankum nach. Im Schritt. Für seine Beine sind diese Feldwege nichts. Aber dass ihr mir da drüben wartet . . .«, rief er noch, aber da trabten die beiden bereits zwischen den Margeriten davon.
    Das Pferd, das früher gewiehert hatte, steckte schon wieder den Hals zum Fressen unter dem Zaun hin-durch. Doch als die Reiter sich näherten, hob es den Kopf und beäugte die Ankömmlinge aufmerksam. Je näher Oie und Kalle dem braunen Pferd kamen, umso eiliger wurden die beiden.
    Eine Zeit lang stand das Pferd nur bewegungslos da. Doch auf einmal kam Leben in die Stute. Sie trabte an, geradewegs auf die anderen zu.
    Ja, es war Sally.
    Als sie sich trafen, steckten die Pferde, ohne zu zögern, ihre Nüstern zusammen und beschnupperten sich. Dann stampfte Sally heftig mit dem Vorderfuß auf, schnaubte viermal hintereinander und sofort ging das Beschnuppern weiter. Es fehlte nicht viel und die drei hätten sich abgeküsst. Aber das tun Pferde natürlich nicht...
    »Sally, bist du es wirklich?« Bastian konnte sich gar nicht beruhigen vor Freude. Er beugte sich aus dem Sattel zu ihr hinüber und tätschelte ihren Hals. »Mensch, Sally, wo ist Jule?«
    »Du, da liegen Eimer auf der Weide«, meldete Conny plötzlich. »Vor dem Unterstand.«
    So schnell war sie noch nie aus dem Sattel gekommen!

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