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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Museumsdorfes. In diesem Teil war es aber noch sehr schmal. Die beiden Mädchen gingen zum Ufer und sahen zufrieden, dass hier keine Gefahr drohte. Nach zeitraubendem Hin- und Herlaufen - sie suchten in der Getreidemühle, im Dorfkrug und in der Schmiede - fanden Conny und Luisa den Museumswart schließlich im alten Habichtshof, wo er am Fenster saß und hölzerne Backtröge ausbesserte. Er hörte sich die Hochwasser-Tragödie an und nickte dann bedächtig. »Da muss man ja wohl helfen.«
    Genau wie die Mädchen dachte er an den Unterstand, den er mit Brettern und Stangen behelfsmäßig herrichten konnte.
    »Stroh für die Einstreu und Futter muss mir aber Herr Jensen herüberbringen«, sagte der Museumswart und verstrich sorgfältig die Spachtelmasse in einem Riss. »Das haben wir nicht. Noch etwas ... «
    Er drehte sich zur Seite und zeigte aus dem niedrigen Sprossenfenster. »Eure Pferde dürfen keine Hufeisen tragen, wenn sie später auf diese Wiese sollen. Eisenabdrücke hält mein Gras nicht aus.«
    »Rocky und Nappo haben keine Hufeisen. Leo auch nicht«, sagte Conny schnell. »Aber... Popcorn?«
    Über Handy fragte sie bei Kai Jensen nach Popcorns Hufen. Erfolg auf der ganzen Linie - auch die kleine Schimmelstute trug keine Eisen!
    »Also abgemacht.« Der Mann wandte sich wieder seinen Holztrögen zu und schmunzelte. »Schön, mal wieder Pferde hier zu haben. Genau genommen ist ein Museumsdorf ohne Tiere nur die Hälfte wert. Habe ich nicht Recht?«

7. Kapitel
    Maulwurf in Seenot

    »Kofferpacken für die Pferde!«
    Kai Jensen legte beide Hände an den Mund und rief das Kommando durch die Stallgasse. Er versuchte der tragischen Lage noch eine lustige Seite abzugewinnen. Immerhin, er konnte kurz aufatmen, denn Notunterkünfte waren jetzt für alle Pferde gefunden. Conny und Luisa hatten soeben die gute Nachricht mitgebracht.
    Nun ging es um das Zubehör, das ebenfalls aus dem Stall herausgeschafft werden musste.
    »Was müssen wir denn in Sicherheit bringen?« Jule sah sich um.
    »Alles«, sagte Herr Jensen und machte mit den Armen eine umfassende Geste. »Alles, alles, alles. Was einmal nass wird, das schimmelt und du kannst es wegwerfen.«
    »Auch die Sättel einpacken? Und das Zaumzeug?« »Nein, viel zu sperrig. Die Sachen nehmen wir im Hän-ger mit. Aber Putzzeug für jedes Pferd einpacken. Und den Namen des Pferdes auf jeden Karton schreiben.« Im Vorraum des Heubodens stapelten sich Kartons und Kisten in allen Größen. Warum und wozu, war bisher jedem Reiter unklar gewesen. Kai Jensen neigte dazu, alles zu horten, was man eventuell noch gebrauchen konnte. Klar, dass die Mädchen manchmal darüber lästerten. Aber heute kam Herrn Jensens große Stunde. Die Stunde, in der sich sein Hamstertrieb auszahlte.
    In die Schuhschachteln wanderten Striegel, Kardätschen, Wurzelbürsten und Hufkratzer. Außerdem Lederol, Sattelseife, Huffett, Pinsel und Mähnengummis. Die größeren Kartons nahmen das Werkzeug auf und alle Flaschen, Tuben und Pulver des Apothekerschranks. Für das Fach »Sonstiges« brauchte man zwei Riesenkisten.
    Zuerst wollte Conny außer den Pappkartons auch den Katzen-Transportkorb vom Heuboden herunterholen. Aber dann ließ sie ihn doch stehen. Eine weise Entscheidung, wie sich später heraussteilen sollte. Pferdedecken und Reitkappen, Longen und Longierpeitschen, Putzkästen, Mistforken und Besen wurden aus dem Erdgeschoss auf den Dachboden getragen. Währenddessen schaufelte Kai Jensen die große Futterkiste leer. Hafer und Pellets wurden in wasserdichte blaue Plastiktonnen umgefüllt.
    Sobald die Kiste leer war, ruckelte der Stallbesitzer mit Gewalt an den Seitenwänden, aber nichts bewegte sich.
    »Kann die nicht stehen bleiben?«, erkundigte sich Jule, die mit drei Putzkästen auf dem Arm vorbeiging. »Was wollen Sie denn damit machen?«
    »Hochbocken«, knurrte Herr Jensen. »Auf Steine setzen. Wenn die Haferkiste von unten nass wird, ist sie hin. Der Boden fault mir weg. Los, beweg dich.« Mit aller Kraft stemmte er sich gegen das Holz.
    »Mach dich nicht unglücklich, Kai«, sagte Benno, der wie gerufen in der Futterkammer erschien. »Eine falsche Bewegung und du hast den schönsten Hexenschuss.« Der Feuerwehrmann warf grünes Gummizeug, das er mitgebracht hatte, auf den Boden und packte mit an. Mit vereinten Kräften zerrten die Männer das Futter-Monstrum ein Stück von der Wand weg, aber nicht weit genug.
    »Vergiss es«, sagte Benno und richtete sich auf. »Ich hole gleich

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