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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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unser Hebekissen aus dem Einsatzwagen. Das wird mit Pressluft aufgepumpt und unter deine Haferkiste geschoben. Wenn das Ding voll ist, hebt es die Futterkiste von allein an.«
    Er langte nach den Gummiteilen neben sich. »Du kannst dir inzwischen mal deine Wiesen am Fluss ansehen. Hier, zieh das über.«
    Benno rollte eine riesenhafte grüne Gummihose aus, die unten in fest angesetzte Stiefel überging.
    Conny kam näher und nickte. »Ah, eine Wathose. Kenne ich.«
    »Woher?« Kai Jensen staunte.
    »Mein Vater hat auch eine. Die Naturschützer brauchen die Hosen, wenn sie durch Flüsse waten müssen. Geht ganz hoch, bis unter die Arme.«
    »Hier, Mücke, ich hab noch eine, willst du?« Einladend schwenkte der Wehrführer das grüne Ungetüm vor Connys Nase herum.
    »Ja, klar«, rief Conny.
    Schnell schlüpfte sie hinein, bevor Herr Jensen etwas einwenden konnte. Wer weiß, was sich auf dem Gelände des Reiterhofs tat? Besser, sie ging mit. Vielleicht stolperte Jensen unterwegs über den blinden Maulwurf, der vor dem Wasser flüchtete. Dann wollte sie lieber dabei sein...
    Die anderen Mädchen hielten sich den Bauch vor Lachen, als Conny in ihrer viel zu weiten, grünen Hose hinter Herrn Jensen herstolzierte. Sie hatte rasch noch Bastians kleine Kamera umgehängt.
    »Der erste Frosch mit Fotoapparat«, kreischte Imke Za-velstein aus der Dachbodenluke, als sie Conny entdeckte.
    Leider fiel Conny keine passende Antwort ein. Darum zog sie es vor, sich nicht umzudrehen und mit erhobenem Kopf hoheitsvoll weiterzuschreiten.
    Die Feuerwehrmänner schwärmten gerade mit Eimern und Schaufeln aus, »um verstopfte Abflüsse zu reinigen«, wie sie sagten.
    Ihr roter Einsatzwagen war der einzige Lichtblick in dem grauen Unwetter. Wenigstens ein schöner Farbtupfer. Man hätte sonst trübsinnig werden können. Besonders, wenn man daran dachte, dass die Holzenden, die aus dem Wasser ragten, die Zaunpfosten waren.
    »Mir kommt die Galle hoch«, sagte Herr Jensen auf dem Weg zum Lottbach, als er den ersten Schritt auf seine überflutete Wiese tat, »wenn ich daran denke, dass wir das alles diesem Makler Markmann zu verdanken haben. Kannst deinem Vater ausrichten, bei seiner Unterschriftenaktion, da bin ich als Erster dabei.«
    Probeweise wippte er mit der Stiefelspitze im Wasser, um den Boden zu testen.
    »Noch geht es«, sagte Kai Jensen, »aber lass das Wasser noch zwei, drei Tage stehen bleiben, dann ist das hier ein einziger Morast.«
    Je näher Conny und Kai Jensen zum Lottbach kamen, desto deutlicher verbreiteten die nassen Sandsäcke ihren dumpfen Geruch. Der gestern aufgeschichtete Damm war überflutet. Nur an wenigen Stellen ragten noch ein paar Sandsäcke aus dem Wasser. Und auf einem davon...
    »Der Maulwurf, Herr Jensen, gucken Sie doch! Da drüben, auf dem Sandsack.«
    Mit großen Schritten strebte Conny dem Damm zu. Das Wasser schwappte um ihre Knie. Darum kam sie nur im Zeitlupentempo vorwärts. Endlich stand sie vor dem Sandsack und beugte sich herunter. »Oh, ist der süüüß. Wie Rocky in klein.«
    Auch ein Hochwasser-Schicksal! Grabowski war aus seinen überschwemmten Gängen geflohen und hatte sich auf einen Sandsack gerettet. Erschöpft kauerte der schwarze Maulwurf da, die Schaufelpfoten in die Jute gekrallt, den Kopf zwischen den Schultern eingezogen, hilflos blinzelnd. Sein Plüschfell war völlig durchnässt.
    »Rocky in klein, du spinnst wohl«, brummte Herr Jensen. Widerwillig gestand er sich ein, dass der Anblick des kleinen Burschen auch ihn rührte.
    »Sie tun ihm doch nichts?« Connys Augen weiteten sich ängstlich. »Ich meine, weil Sie wegen der Maulwurfshaufen sauer sind?«
    Herr Jensen murmelte etwas Unverständliches. Wer konnte schon an Rache denken, wenn der Feind einem so machtlos ausgeliefert war?
    Was tat Herr Jensen also? Er stiefelte durch das Wasser zurück zum Feuerwehrwagen, holte einen Eimer mit Erde und kam damit zurück.
    Conny fotografierte inzwischen Grabowski auf dem Sandsack. Mit einem geschickten Griff packte Herr Jensen den Maulwurf und setzte ihn in den Eimer, wo er sich sofort einbuddelte.
    »Ich bin zu gut«, schimpfte Jensen mit sich selber, während er den Eimer vorsichtig zum Stall zurücktrug. »Ich bin einfach zu gut.«
    Auf dem Hof übergab er Conny den Eimer.
    »Bring den Kerl ins Trockene«, sagte er, »aber weit weg von hier. Am besten in euren Garten.«
    Während Conny am Sonntagabend ihren Maulwurf im Sandkasten des Kinderspielplatzes aussetzte, wo er sofort das

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