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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Wasser wimmelt von Krankheitskeimen.«
    Benno hielt wieder sein Fernglas vor die Augen.
    »Wir setzen euch jetzt auf dem Hof ab, basta. Da!« Plötzlich wurde seine Stimme lauter. »Drüben am Lott-bach. Ein Reh, da schwimmt ein Reh.«
    Alle Blicke folgten Bennos ausgestrecktem Arm. Tatsächlich: In weiter Entfernung sah man ungenau einen kleinen, braunen Kopf. Ringsherum bewegte sich das Wasser, als ob das Tier darin um sein Leben strampelte. »Aber erst müsst ihr zurück.« Das empörte Protestgeschrei der Mädchen ließ Benno kalt. Zumindest tat er so. Er setzte die vier auf dem Paddock ab, wo das Wasser ihnen gerade bis an die Waden reichte. Kai Jensen blieb an Bord. »Merle und Sophie - fegt schon mal die Einstreu aus den Boxen zusammen«, rief er den Mädchen nach, während das Boot gedreht wurde. »Alles raus. Beide Boxenreihen. Backbord und steuerbord.«
    Dann paddelte die verkleinerte Crew zurück zum Lott-bach. Vielleicht gab es Hoffnung für das Reh?

9. Kapitel
    Extremsport

    »Sie kommen!«
    Conny war in der letzten halben Stunde immer wieder aus dem Stall nach draußen gelaufen, um nach dem roten Schlauchboot Ausschau zu halten. Der Gedanke an das Reh machte sie ganz kribbelig. Dass sie nicht dabei sein konnte!
    Aber jetzt näherte sich das Boot. Wie es aussah, hielten zwei Männer etwas auf dem Boden fest, während die anderen die Paddel betätigten.
    »Liegt noch Stroh in einer der Boxen?«, rief Kai Jensen zu Conny hinüber.
    »Ja. In Sallys.«
    »Prima. Macht die Tür auf. Aber weit. Wir bringen das Reh erst mal dort unter.«
    »Hurra«, brüllte Conny aus Leibeskräften und lief zurück, um den anderen Bescheid zu sagen.
    Auf der Stallgasse war kaum mehr ein Durchkommen. Die Mädchen und Bastian hatten schnell gearbeitet. Auf dem Gang häufte sich das herausgekehrte Stroh aus den leeren Pferdeboxen. Gut so, dann konnte das gerettete Reh sich nicht verletzen. Vielleicht würde es ja in Panik auf der Stallgasse herumspringen?
    Dafür bestand aber keine Gefahr, denn Benno hatte das Reh an den Vorder- und Hinterläufen gepackt und trug es mit dem Rücken nach unten herein. Das Tier schien am Ende seiner Kräfte zu sein. Trotzdem versuchte es ständig, den Kopf zu heben.
    Behutsam legte Benno das Reh ins trockene Stroh und schloss schnell die Tür. Sofort richtete sich das Reh auf, konnte sich aber kaum auf den dünnen Beinen halten und ließ sich zurück in die weiche Einstreu fallen. »Hier kann es natürlich nicht bleiben«, sagte Benno und betastete vorsichtig die Wunden auf seinen Händen. »Wusste gar nicht, dass Rehe so scharfkantige Hufe haben. Hat mir ganz schön zugesetzt.«
    Er wickelte notdürftig ein Papiertaschentuch um die linke Hand, das sich rasch rot färbte. »Besser, ich gehe kurz zu Dr. Völker«, sagte Benno mit einem Blick auf das Taschentuch. »Eine Blutvergiftung hätte ich nicht so gerne.«
    Das Reh sprang auf, reckte den Kopf und schnupperte an Sallys gefüllter Automatik-Tränke. Gierig trank es das saubere Wasser.
    Benno machte sich auf den Weg zu Dr. Völker. Vorher wollte er bei Familie Löwe reingucken. Er hoffte, dass Dankwart für das Reh seinen Geräteschuppen frei räumte und ein Stück Rasen einzäunte. Nur für diese Nacht. Morgen sollte das Reh wieder in den Wald gebracht werden. Löwes Garten war als Einziger am Birkenweg noch trocken.
    »Wenn ich zurückkomme, machen wir den Stall dicht«, kündigte der Feuerwehrmann an. »Danach wird der Strom abgestellt. Bevor jemand einen elektrischen Schlag bekommt.«
    Während die Mädchen mit Kai Jensen das Stroh aus den Boxen auf einen Anhänger schaufelten, war im Nachbargarten Dankwart Löwe fleißig. Er baute die Tür seines Schuppens aus, streute den Fußboden mit Stroh aus und umzäunte auf dem Rasen einen Auslauf mit Maschendraht.
    Als Benno mit verbundenen Händen vom Arzt zurückkam, hatte Feuerwehrmann A. Weiß das Reh bereits zu Löwes hinübergetragen.
    Der Pferdestall war leer. Nun musste der letzte Schritt getan werden. Die Feuerwehr schloss die Tür zum Hof und verbarrikadierte sie von außen mit schweren Holzbohlen. Davor schichteten die Männer Sandsäcke auf. Für diese Nacht rechnete man damit, dass das Wasser noch weiter anstieg.
    Am frühen Abend kam jemand von den Hamburger Elektrizitätswerken und schaltete oben am Birkenweg den Strom ab. Für die gesamte Straße.
    »Wie soll man denn im Stall etwas sehen?« Luisa beschwerte sich bei Benno. »Wenn die das Licht abstellen?« »Schon mal was von

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