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Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen

Titel: Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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die Überraschung kommt erst noch.«
    Conny beugte sich vor. »Bastian wollte kein Geld für die Fotos. Er hat sich gewünscht, dass Anna dir dafür eine Springstunde gibt. Ist das nicht cool? Na ja... er ist eben echt ein Basti fantasti.«
    Bastian hatte bisher geschwiegen. »Was glaubst du denn?«, fragte er Jule nun. »Dass ich bis Warendorf fahre, um Mädchen anzumachen?« Er schüttelte den Kopf. »Das hast du dir wohl im Fieber ausgedacht...«
    Jule sah zerknirscht in die Runde. »Dann ist ja alles noch peinlicher. Jetzt bin ich wohl die Lachnummer auf dem Ponyhof...«
    Die große Blonde schmunzelte.
    »Ach was. Das konntest du ja nicht ahnen. Tut mir Leid, dass der Fototermin so dumm gelaufen ist.«
    Als sie zurück zum Ausgang gingen, sprang der Zeiger der Uhr gerade auf sechs Uhr.
    »Um ein Haar wäre ich weg gewesen«, sagte Jule. »Mit dem ersten Zug nach Münster.«
    »Nee, wärst du nicht«, grinste Paul. »Sonntags geht der erste Zug um 9.14 Uhr. Du hättest heute Moos angesetzt auf deiner Bank.«

11. Kapitel
    Ponys im Nebel

    Reiterhofbesitzern eine nächtliche Flucht zu gestehen ist eine wenig lustige Vorstellung. Und dass man morgens um fünf das halbe Haus in Aufregung versetzt hat, macht die Sache nicht besser. Darum war Jule heilfroh, als Frau Zurmussen bei ihrer Rückkehr nur sagte: »Jetzt aber ab unter die warme Dusche«, und später ins Maiglöckchen-Zimmer rief: »In der Küche steht heißer Kakao.«
    Der Jule-Suchtrupp frühstückte bereits, als der Star der Nacht herunterkam.
    Die Küche war sonst Sperrgebiet. »Nur für Helferinnen« stand dick auf dem Schild an der Tür. Normalerweise erschienen die um sieben zum Frühstück. An diesem Morgen tappte aber Susan T. eine halbe Stunde früher herein. Barfuß. Im Halbschlaf nahm sie ein Mandelhörnchen und zwei Stück Streuselkuchen aus dem Vorratsschrank und verschwand wortlos damit.
    »Jetzt weiß ich endlich, wo der Kuchen bleibt«, sagte Frau Zurmussen. »Ich dachte schon, wir hätten hier nachts unheimliche Streuselmonster aus dem All.« Kurz darauf steckte der Bauer seinen Kopf durch die Tür.
    »Wenn ihr fertig seid, fahren wir nach Dülmen. Passt gut, dass ihr so früh auf den Beinen seid.«
    Jule sah angestrengt in ihren Becher. Würde der Bauer jetzt darauf herumkauen, warum alle so früh wach waren? Nämlich ihretwegen? Zum Glück sagte er aber nur: »Ich muss um elf wieder auf dem Hof sein.«
    So kam es, dass die vier Hamburger mit dem Bauern um sieben Uhr vom Reiterhof Georgenbruch aufbrachen. Im Kofferraum stand ein Korb mit Proviant. Frau Zurmussen hatte rasch Brötchen gestrichen und Früchtetee gekocht.
    Jule bekam von der Fahrt zu den Wildpferden nicht viel mit. Sie war total übermüdet und hatte das Gefühl, neben sich zu stehen. Ihre Augen brannten. Trotzdem war sie seltsam aufgedreht. Jule wusste nicht, worauf sie sich mehr freuen sollte - auf die Wildpferde oder auf die Springstunde, die Anna ihr versprochen hatte. Oder darüber, dass Bastian von seinem Beifahrersitz ab und zu verstohlen zu ihr herüberlinste?
    Durch eine Landschaft, flach wie ein Pfannkuchen, ging die Fahrt zum Ortsteil Merfelder Bruch. Dann der weiße Pfeil: »Wildpferdebahn links, 400 Meter«.
    Dicht am Straßengraben stellte der Bauer den Wagen ab. Sofort flogen die Türen auf und die Hamburger stürmten auf das breite Tor zu. Dahinter führte die Straße schnurgerade in den Wald.
    »Kein Pferd da«, rief Conny enttäuscht.
    »Und die Tür ist auch zu. Na toll«, stellte Bastian fest und rüttelte an den grauen Metallstäben.
    »Keine Panik, die Herde zieht ständig herum.« Der Bauer lachte und steckte seinen Autoschlüssel ein. »Die finden wir schon.«
    »Mensch, Bastian . . . die Fotos von Mäuschens Fohlen ... hast du die?«, fiel Jule plötzlich ein.
    »An meinem Herzen«, grinste Bastian und klopfte auf seine Brusttasche.
    »Hm . . . wird uns nur nichts helfen.« Luisa zeigte auf das Schild neben dem Tor. »Weil wir nicht reinkommen.« Sie stellte sich auf Zehenspitzen und las vor: »Geöffnet am Wochenende von 10-18 Uhr. Wir bitten Sie, das Ruhebedürfnis der Pferde zu respektieren. Herzog-von-Croy'sche Verwaltung.« Und dann die Telefonnummer.
    Ab zehn Uhr geöffnet. Und jetzt war es acht.
    »Verflixt«, knurrte der Bauer. »So viel Zeit habe ich nicht. Um elf muss ich zurück sein.«
    Enttäuscht sah Jule in die Runde. Waren sie die ganze Strecke von Hamburg umsonst gefahren? Ohne die Wildpferde zu sehen? Das durfte doch nicht wahr sein.

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