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Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not

Titel: Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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ein texanischer Ranchbesitzer mit seinen spitzen Cowboystiefeln zum Auto.
    Die muss er gleich ausziehen, dachte Jule schadenfroh. Sie erinnerte sich an Kai Jensens entgeistertes Gesicht, als er Al beim Ausmisten in diesen Westernstiefeln sah. »Die Dinger will ich hier nicht sehen«, raunzte der Chef ihn gleich nach seiner Ankunft an; eine Woche war das jetzt her. »Jedenfalls nicht bei der Arbeit. Hier wird mit Reitstiefeln geritten und mit Sicherheitsschuhen gearbeitet. Mit Stahlkappe.«
    »Warum?«, begehrte AI auf.
    Jensen überlegte kurz und behauptete dann: »Die Versicherung verlangt es.«
    Dagegen konnte Al nichts sagen. Zähneknirschend fügte er sich. Die klobigen Sicherheitsschuhe sahen natürlich ziemlich uncool aus zu seiner Lederhose. Albrecht Steinberg fürchtete um sein Ansehen bei den Killerbienen, die bis jetzt noch um ihn herumschwirrten wie Fliegen um einen Haufen Pferdeäpfel.
    Warum nun auch Imke Zavelstein?
    Jule lehnte sich an ihr Rad und wartete mit verschränkten Armen auf Imke.
    »Hast du Lederfett geschluckt?«, fragte Jule anzüglich, als die kleine Schwarzhaarige hinter dem Müllwagen auftauchte. »Oder warum redest du so schmierig? Was findest du plötzlich an diesem Al?«
    Imke lief rot an. Musste Jule ausgerechnet jetzt hier auftauchen? Morgens um sieben Uhr?
    Sie hatte schon eine patzige Antwort auf der Zunge, besann sich dann aber, Jule reinen Wein einzuschenken. »Ehrlich gesagt, Al soll mich nach Bargteheide fahren, zu Deichgraf.« Verlegen spielte Imke an dem Gummiband, das ihre schwarzen Locken im Nacken zusammenhielt. »Das ist alles. Immerhin ist er der Einzige, der ein Auto hat.«
    »Hoffentlich stimmt das mit Deichgraf«, sagte Jule zweifelnd.
    »Na hör mal. Klar doch.« Imke wurde plötzlich ganz eifrig. »Herr Jensen schickt Al am Freitag zu einer Pferde-Versteigerung irgendwo bei Bargteheide. Die soll er sich angucken. >Gehört auch zur Ausbildung<, sagt der Chef.«
    Eine Versteigerung .. .
    Jule überlegte. Sollte sie mitfahren? Mit AI in einem Auto, das behagte ihr natürlich nicht. Andererseits - möglicherweise konnte sie in Bargteheide doch noch etwas für Deichgraf tun? Vielleicht ließ sich die neue Besitzerin, Frau Decker, überreden, Imkes Pferd wieder in eine Box auf Birkenhain zu stellen? Frau Decker wohnte im Süden von Bargteheide, das war schon Richtung Hamburg.
    Imke fand den Vorschlag klasse, obwohl er von Jule kam.
    »Gemacht«, sagte sie und klatschte ihre Handfläche gegen Jules.
    Die gute Stimmung hielt nicht lange an, als die Mädchen im Stall angekommen waren. Schnell sickerte bei den anderen durch, dass Jule und Imke mit Al zur Pfer-de-Auktion fahren wollten.
    Bastian kochte. Er suchte Jule im ganzen Reitstall und fand sie schließlich vor Sallys Box, wo sie ihren Striegel reinigte. Wütend stellte er sie zur Rede.
    »Wieso steigst du bei diesem irren Raser ein? Spinnst du?«
    Jule blickte von ihrem Putzkasten auf und zog ärgerlich die Augenbrauen hoch. »Ganz einfach, wir wollen Deichgraf besuchen.«
    Was fiel Bastian ein?
    »Seit wann bist du denn verrückt nach Deichgraf? Gibt doch zu, du findest es einfach gut, dass dieser Steinberg ein Auto hat.«
    »Du hast doch eine Meise«, protestierte Jule und warf den Plastikstriegel nach Bastian.
    Conny, die hinter einem Silageballen Rockys Sattel einfettete, kam mit dem Lappen näher. So ein heftiger Wortwechsel?
    Zwischen Jule und Bastian, dem heimlichen »Traumpaar« auf Birkenhain? Das war neu.
    Als beide gerade mal Luft holten, mischte Conny sich von hinten ein. »Okay, ich bin nicht da. Tut einfach so, als ob ich nicht da wäre.« Das hellblonde Mädchen hielt sich den Putzlappen vors Gesicht, als ob sie sich dahinter unsichtbar machen könnte. Die Streithähne drehten sich um.
    »Wie gesagt, ich bin nicht da«, sagte Conny. »Aber wenn ich da wäre, dann würde ich sagen: >Müsst ihr euch benehmen wie zwei durchgeknallte Affen? Könnt ihr euch vielleicht endlich unterhalten wie Lebewesen mit einer Mindestmasse Hirn?<«
    »Halt dich raus, Mücke!«, sagte Bastian finster. »Du kannst nicht mitreden. Es sei denn, du willst auch mit dieser Ratte nach Bargteheide fahren.«
    »Genau das habe ich vor«, hörte Conny sich sagen. Zwar stimmte das gar nicht, aber sie merkte, dass die Lage durch ihre Behauptung entschärft wurde. Conny zuckte die Schultern. »Je mehr wir sind, desto besser. Warum fährst du nicht auch mit, Bastian? Dann kriegen wir den Angeber schneller klein.«
    Logisch eigentlich.
    Jule

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