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Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not

Titel: Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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umständlich, wie es den Hamburgern schien. Dann las er den Namen vor.
    »Dieser bildschöne braune Wallach heißt Deich ...«
    Er brach ab und rückte seine Brille zurecht. Imke stöhnte und auch die anderen waren starr vor Entsetzen. Alle, außer Al natürlich.
    » . . . heißt Deichseljunge, ein Brandenburger Warmblut ... «, fuhr der Auktionator fort.
    Den Rest wollten die Hamburger nicht mehr hören. »Lasst uns bloß hier verschwinden, sonst drehe ich durch«, flüsterte Imke den anderen zu. »Ich sehe ja schon Gespenster.«
    Die anderen waren einverstanden und zwängten sich hinter Imke durch die Menge nach draußen.
    Für einen Besuch bei Deichgraf war es schon zu spät. Imke nahm sich vor gleich morgen mit dem Bus hinzufahren.

4. Kapitel
    Schock auf dem Feldweg

    Ein glucksendes Geräusch ließ alle aufhorchen.
    »Was war das denn? Kam das aus der Musikanlage?«, erkundigte sich Bastian. Sie hatten das Ortsschild Bargteheide gerade hinter sich gelassen.
    Conny bog sich auf dem Rücksitz vor Lachen.
    »Nein, das war nicht die Welle Nord, das war mein Bauch«, klärte sie die Runde auf. »Ich habe mordsmäßigen Hunger. Warum halten wir nicht irgendwo und machen Picknick? Schließlich soll meine Mutter nicht umsonst gearbeitet haben.«
    Der Vorschlag kam gut an. Jeder dachte an die Käse-Baguettes und an die Brötchen mit doppelt gebackenen Spiegeleiern, die Frau Clasen mit Getränken in einer Kühlbox verstaut hatte.
    Albrecht Steinberg bremste den grünen Corsa ab und bog rechts in einen breiten Feldweg ein. Der Weg war nicht asphaltiert, sondern bestand aus gewalztem Sand und Schottersteinen. Die Reifen holperten durch so tiefe Schlaglöcher, dass alle kräftig durchgeschüttelt wurden. Nach etwa hundert Metern tauchte eine Reihe Holunderbüsche auf, hinter denen der Feldweg eine weite Schleife machte. »Perfekt für ein Picknick«, fand Imke. Ihr war ein Stein vom Herzen gefallen, seit sie aus der Auktionshalle heraus war. Bloß keine braunen Pferde mehr sehen! »Denkste«, stöhnte Jule auf. Sie zeigte auf ein rotes Hindernis, das durch die Zweige sichtbar wurde und ihnen den Weg versperrte. Bei näherem Hinsehen erkannten sie, dass es sich bei dem Ungetüm um einen großen Lastwagen handelte.
    »Komisch. Was macht der denn hier?«, flüsterte Conny. »Bestimmt ein Erntewagen. Mit dem Bauern drin, der uns gleich vertreiben wird«, meinte Bastian. »Ich schätze mal, wir sind auf seiner Privatstraße gelandet.«
    »Ein Bauer aus Schleswig-Holstein mit polnischem Lastwagen - sonst noch was?«
    Al, der jetzt nur noch Schritttempo fuhr, tippte gegen die Stirn. Als Erster hatte er die ausländischen Nummernschilder und das »PL« für Polen am Heck des Fahrzeugs erkannt.
    Gerade wollte Bastian aufbrausen und sich den arroganten Ton verbitten, da fühlte er Jules Hand auf seiner Schulter. Das bedeutete so viel wie »Fang jetzt bloß keinen Streit an!«.
    Seufzend sank Bastian in seinen Sitz zurück und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Laster.
    Der Wagen nahm nahezu die gesamte Breite des Feldweges ein. Er sah heruntergekommen aus und machte einen verlassenen Eindruck. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Vorsichtig, mit der linken Autoseite halb im Graben, bugsierte Al den Corsa an dem Ungetüm vorbei.
    Das LKW-Monster wollte gar kein Ende nehmen. An die riesige Zugmaschine war ein ebenso großer Anhänger gekoppelt. Überall blätterte Farbe ab und gab den Blick auf hässliche Roststellen frei. Während die beiden Flügeltüren am Heck des Anhängers dicht verschlossen waren, befanden sich an den Seitenwänden acht schmale Reihen mit jeweils drei eng vergitterten Fenstern. Was heißt Fenster? Die quadratischen Löcher hatten eher die Größe von Schießscharten in einer Burg. »Sieht aus wie ein Gefangenen-Transporter«, sagte Jule spontan, die insgeheim Als Fahrkünste bewunderte. Wie sicher er an dem Lastwagen vorbeisteuerte - alle Achtung. Das hätte ihr Vater nie geschafft. Oder nur mit wilden Verwünschungen und Schweißausbrüchen. »Mit Gefangenen-Transporter liegst du gar nicht so falsch«, sagte Albrecht Steinberg. »Aber nicht für Sträflinge, sondern für Pferde!«
    Einige Sekunden lang war es im Auto mucksmäus-chenstill. Jedem dämmerte, was Al meinte, aber keiner wollte das schreckliche Wort aussprechen.
    Jule fasste sich als Erste.
    »Für ... Pferde? Du meinst... für Schlachtpferde?«
    Sie brachte den ungeheuren Verdacht nur flüsternd über die Lippen.
    Für sein blödes Grinsen

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