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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Blonde saß, hing das Streckennetz der U-Bahn. Conny tat so, als ob sie den Plan studierte.
    Aus den Augenwinkeln suchte sie bei dem Verdächtigen nach den drei Ohrringen und der Tätowierung. Ohrringe trug er zwar nicht, aber im linken Ohrläppchen erkannte man drei Löcher. Conny linste auf seine Hände - und da wurde ihr fast schlecht vor Aufregung. Denn über dem linken Handgelenk erspähte sie einen blauen Drachen, der auf dem Schwanz stand. Jetzt fehlte noch die letzte Probe, um jeden Zweifel auszuräumen ...
    Conny drehte sich um und trat dem Blonden absichtlich auf die Füße, mit aller Kraft.
    »Himmiheagood, bisd bläd?«, fuhr der Mann sie an. Connys Herz schlug bis zum Hals. Er sprach Bayerisch! Der letzte Beweis!
    Hastig murmelte sie: »Entschuldigung, tut mir Leid«, und machte, dass sie ans andere Ende des Wagens kam.
    In den nächsten Minuten überstürzen sich die Ereignisse. Conny setzt sich nicht wieder zu ihrer Freundin auf die Bank, sondern lehnt sich an die Glaswand hinter Luisas Sitz. Conny steht direkt an der Tür mit der Notbremse. Sie blinzelt Luisa zu. Sagen muss sie nichts. Dafür kennen die beiden sich zu lange. Luisa weiß, dass Connys Blick bedeutet: »Er ist es.«
    Angespannt starren die Freundinnen in den U-Bahn-Tunnel. Fahle Lichter huschen vorbei, sonst sieht man nichts. Ab und zu tauchen dicke Kabelbündel an der Wand auf und man erkennt graue Schottersteine neben den Gleisen.
    »Nächste Haltestelle: Wandsbek-Markt«, schnarrt es aus dem Lautsprecher.
    Conny wartet, bis sie Licht am Ende des Tunnels sieht. Der Bahnsteig kommt näher. Dann zieht sie den roten Griff der Notbremse ...
    In diesem Moment ertönt beim Zugführer der Ul, der soeben in die Station Wandsbek-Markt einfährt, eine Tonbandstimme: »Notbremse in Wagen vier«.
    Durch das Fenster hinter sich, durch das er bis ans Ende des Zuges sehen kann, erkennt der Fahrer nichts Verdächtiges. Keine Rangelei, kein Feuer, keinen Rauch. Aber er informiert sofort die Leitstelle.
    Als der Zug am Bahnsteig steht, steigt er rasch aus und geht zu Wagen vier, an dem eine gelbe Lampe aufleuchtet.
    »Nicht einsteigen«, ruft die Frau auf dem Abfertigungspodest den Wartenden zu. Die Menschen zucken von den Türen zurück und recken die Köpfe.
    Da schießt ein blonder Mann aus Wagen vier, rennt den Zugführer fast um und stürmt zur Treppe.
    Die zweite Tür des Wagens fliegt auf und Conny und Luisa springen auf den Bahnsteig.
    »Haltet ihn!«, brüllt Luisa. »Das ist ein Verbrecher.« Zwei ältere Schüler, beide so groß wie der Satteldieb, machen dem Blonden verdutzt Platz, statt ihn festzuhalten.
    »Los, hinterher«, schreit Conny die Jungen an. »Seid ihr blöd oder was?«
    Endlich reagieren die beiden. Sie werfen ihre Schulsachen auf die Wartebank und verfolgen den Blonden. Mit seiner schweren Sporttasche kommt er nicht sehr schnell voran. Er stolpert die Rolltreppe zur Wandsbeker Allee hinauf. Sein unförmiges Gepäck ist ihm dabei im Wege. Die lange Sporttasche eckt an Schaukästen und Automaten an. Das hält auf. Aber er lässt sie nicht fallen.
    Der Blonde flüchtet jetzt zum Ausgang. Nur noch ein paar Schritte und er wird zwischen den Fußgängern auf der belebten Wandsbeker Allee verschwinden. Doch da sind die beiden Schüler hinter ihm. Einer bekommt seine Kapuze zu fassen. Der Mann schlägt wild um sich. »Loslassen!«, brüllt er.
    Statt zu helfen, drücken sich die hereinkommenden Leute an die gekachelten Wände und gucken zu. Gut,
    dass die beiden Schüler groß und sportlich sind. Einer dreht dem Blonden einen Arm auf den Rücken. Mit vereinten Kräften halten sie ihn fest. Lange dauert die Rangelei nicht, da taucht die Polizei auf. Ein Segen, dass die U-Bahn-Angestellten sie sofort alarmiert haben - und dass die Dienststelle so nahe liegt.
    Zwei Polizisten überprüfen die Sporttasche. Sie ist voll gestopft mit elektronischen Geräten aus Fitnessstudios. Teure Spezialcomputer für Laufbänder, Rudergeräte und Fitnessfahrräder.
    »Diebesgut«, vermutet ein Polizist.
    Der Blonde soll seinen Ausweis zeigen. Er zuckt nur die Schultern. Angeblich liegt der bei ihm zu Hause, am Friedrich-Ebert-Damm.
    »Wir fahren Sie hin und überprüfen Ihre Angaben.« Luisa und Conny, die inzwischen auch eingetroffen sind, müssen berichten, warum sie die Notbremse gezogen haben. Luisa klärt die Polizisten über die gestohlenen Sättel von Birkenhain auf. Uber ihren Besuch bei der Lichtbildkartei. Dass sie die »Eidechse« im Computer

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