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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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wie ich deinen süßen Traber kenne, nutzt er die Gelegenheit, um herumzuzicken. Mit der Trense hast du ihn wenigstens im Griff.«
    »Phh«, machte Conny und zog ab.
    »Ach so - danke für dein Geschenk«, rief Jensen hinter ihr her.
    Besen-Polo hieß das Reiterspiel, das man auch ohne Sattel spielen konnte. Killerbiene Ilona hatte die Idee dazu aus England mitgebracht, wo sie als Austauschschülerin war.
    Endlich verließen die Erwachsenen die Reithalle. Ilona ging mit Herrn Jensen hinein, um die Vorbereitungen zu treffen. Gemeinsam wuchteten sie acht rot-weiße Hindernisstangen aus der Wandhalterung. Daraus legten sie eine lange, schmale Gasse auf den Hallenboden.
    Das Zubehör für »Besen-Polo« hatte Ilona gekauft. Jeder im Stall wusste, warum sie so spendabel war: als Buße dafür, dass sie am Halloween-Abend eine Kerze auf dem Heuboden angezündet hatte. Ilona brachte den flachen Besen aus Reisstroh und einen roten Ball mit weißen Punkten in die Halle.
    »Kann losgehen«, rief Kai Jensen laut in den Stall. »Pferde herein.«
    Jule führte zuerst Sally in die Halle und marschierte mit ihr in der Mitte auf, vor der Gasse aus Hindernisstangen.
    »Na, Mäuschen, was sagst du zu unserem Spielfeld?«, fragte Jule. Sally schielte in Richtung der Stangengasse, interessierte sich aber nicht weiter dafür.
    Die Pferde der nächsten fünf Reiter machten einen Bogen um die rot-weißen Stangen.
    Rocky trabte sofort an, nachdem Conny sich auf seinen Rücken geschwungen hatte, und blieb in der Ecke stehen. Misstrauisch beäugte er den ungewohnten Aufbau. Man sah dem schwarzen Traber an, was er dachte: Ich hasse Veränderungen. Zuerst das neue Zaumzeug. Dann diese Balken in der Halle! Und der rote Ball da - was soll das? Jetzt kommt der Chef auch noch mit einem Besen ...
    »Ihr nehmt eure Zügel oder Stricke in eine Hand, den Besen in die andere. Dann schiebt ihr den Ball mit dem Besen durch diese Gasse.« Herr Jensen baute sich vor den Reitern auf und erklärte das Spiel. »Es geht nach Zeit. Wer den Ball zuerst durch die Gasse geschoben hat, gewinnt. Wenn er über die Stangen nach außen rollt, gibt es drei Strafsekunden.«
    Jensen holte seine Stoppuhr aus der Tasche und hielt sie hoch. »Zuerst Jule auf Sally. Auf die Plätze, fertig, los!« »Halt, noch nicht.«
    Jule setzte sich gerade auf Sallys Rücken, ordnete die verknoteten Stricke in der linken Hand und nahm den Besenstiel fest in die rechte Hand. »Schritt oder Trab?« »Egal, wenn du Trab schaffst, umso besser. Dann bist du natürlich schneller.«
    Bald erfüllte prustendes Gelächter die Reithalle. Ein Reiter nach dem anderen versuchte sein Glück und schubste und stieß den Ball vorwärts. Meistens blieb der dabei sogar in der Gasse und rollte nicht über die Stangen. Dafür fiel den Reitern immer wieder der Besen hin. Und Jule flog einmal von Sally, als sie sich zu weit nach rechts beugen musste.
    Überraschend schnell fanden die Pferde Geschmack an dem Spiel.
    Selbst Traber Rocky, der zu Beginn äußerst skeptisch geguckt hatte, ging bei jeder Runde eifriger zur Sache. Die Krönung war der letzte Durchgang. Da griff Rocky selbst ins Spiel ein. Mit den Vorderhufen schlug der Traber nach dem Ball und beförderte ihn mit einem kräftigen Tritt ins Ziel. Dafür erteilte Kai Jensen aber Punktabzug. »Rockys Schuss war unerlaubtes Hufspiel«, bemängelte er, »und keine Geschicklichkeitsleistung von Conny.« Conny maulte zwar, sie sei es schließlich gewesen, die ihren klugen Traber zu dem Zauberschuss veranlasst habe, aber auf dem Ohr war Herr Jensen taub. Gewinner wurde schließlich Bastian auf dem alten King Louis.
    »Unserem schlauen Herdenchef«, sagte Herr Jensen ankennend, »kann man eben nichts vormachen.«
    Mit erhitzten Gesichtern sprangen die Reiter von den Pferden und führten sie zurück in die Boxen.
    »Hat riesig Spaß gemacht«, sagte Conny im Vorbeigehen zu Kai Jensen, und Jule fügte hinzu: »Mal ehrlich, Herr Jensen: Eigentlich verdanken wir der Sattelbande, dass wir dieses Superspiel gemacht haben. Wären die Sättel nicht weg, hätten Sie heute eine normale Reitstunde geben müssen.«
    Kai Jensen sah Jule an, als ob er an ihrem Verstand zweifelte. Auf diese Erfahrung hätte er gern verzichtet.
    »Für kurze Zeit geht das zwar mit solchen Spielen«, sagte er und räumte Besen und Ball in die Kammer unter der Bodentreppe. »Aber irgendwann werden eure Eltern wieder anständige Reitstunden verlangen.« Mit eingezogenem Kopf kroch er aus dem

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