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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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»Das ist die Soh le, auf der wir in un­se­rer Zeit die de­ne­bi­schen Kon­ser­ven ge­fun­den und ver­nich­tet ha­ben.«
    »Ex­akt. Nur des­halb bin ich ei­ni­ger­ma­ßen zu­frie­den. Was aber wä­re ge­sche­hen, wenn wir we­gen des Ko­de­schlags nicht ins Jahr 1190 ge­reist wä­ren, um dort ZON­TA auf­zu­su­chen? Dann wä­re AC-HOD­NOCK nicht zum größ­ten Teil still­ge­legt wor­den. Das be­deu­tet an­de­rer­seits, daß wir im Jah­re 2004 nie­mals in die lu­na­re Mars­fes­tung hin­ein­ge­kom­men wä­ren. Da­mals ver­füg­te ich näm­lich noch nicht über mei­nen Ko­da­tor. Se­hen Sie die Ver­wor­ren­heit der par­al­lel­zeit­li­chen Er­eig­nis­se? Eins be­dingt das an­de­re.«
    Er wisch­te sich mit dem Handrücken über die Stirn und mein­te un­ver­mit­telt:
    »Nun schal­ten Sie end­lich Ih­ren ge­mein­ge­fähr­li­chen Schutz schirm ab. Ich glau­be Ih­nen, daß Sie Thor Kon­nat sind. Ih­re Leu te sol­len aus dem Ge­rät her­vor­kom­men. Wir ha­ben kei­ne Zeit zu ver­lie­ren.«
    »Warum das Thea­ter?« woll­te ich wis­sen.
    Hin­ter den De­ckun­gen tauch­ten uni­for­mier­te Män­ner auf. Si­che­run­gen schnapp­ten vor, Pan­zer­mo­to­ren spran­gen an. Han­ni­bal kam aus dem Ge­rät und schlen­der­te auf uns zu. Plötz­lich wur­den wir von den füh­ren­den Män­nern und Frau­en des Zeit­un­ter­neh­mens um­ge­ben.
    »Warum? Sie soll­ten wis­sen, daß sich die Er­eig­nis­se nach der de­ne­bi­schen Groß­of­fen­si­ve über­stür­zen. Was den­ken Sie wohl, wie in­halts­voll in ei­nem sol­chen Sta­di­um vier­und­zwan­zig Stun­den sein kön­nen? Der Mars ist be­reits tot. Al­les Le­ben ist dort durch das Ro­te Leuch­ten der De­ne­ber er­lo­schen. Hun­dert Mil­lio­nen Mar­sia­ner sind auf der Er­de ein­ge­trof­fen. Die Fluchtraum­schif­fe sind von den ver­zwei­fel­ten Kom­man­dan­ten nicht nur auf den Raum­hä­fen ge­lan­det wor­den, son­dern auf je­dem Fleck­chen Er­de, das aus der Luft be­trach­tet wie ein fes­ter Un­ter­grund aus­sah. Das ist meis­tens ein Irr­tum ge­we­sen. Über­all auf der Welt spie­len sich Sze­nen des Grau­ens ab. Die Mar­sia­ner kön­nen nicht in den Schif­fen blei­ben, um dort die ge­wohn­te Luft zu at­men und die ge­rin­ge Schwer­kraft zu ge­nie­ßen. Sie müs­sen aus den Raum­fahr­zeu­gen her­aus, denn die Kom­man­dan­ten ha­ben Be­fehl, so­fort wie­der zu star­ten. Sie wer­den ge­braucht. Die Trans­port­ka­pa­zi­tät des Mars ist ge­schrumpft. Je­des Schiff wird für den Nach­schub­be­darf der noch kämp­fen­den Mars­flot­te be­nö­tigt, und nicht nur hier, im ei­ge­nen Son­nen­sys­tem.«
    Ich fühl­te, daß ich blaß ge­wor­den war. In mei­ner Er­in­ne­rung wa­ren wie­der die Sze­nen von Pa­tra­nas auf­ge­stie­gen.
    »Soll das hei­ßen, daß die Flücht­lin­ge ge­walt­sam aus den Schif­fen ge­trie­ben wer­den?«
    »Das ist der rich­ti­ge Aus­druck, Kon­nat. Her­aus­ge­trie­ben im Sin­ne des Wor­tes. Auf der Er­de herrscht aber die letz­te Eis­zeit. Im Nor­den und Sü­den ra­gen gi­gan­ti­sche Glet­scher­ge­bir­ge in den Him­mel. Eis­stür­me to­ben. Nur Nord­land­wil­de, wie Sie einen dar­ge­stellt ha­ben, kön­nen sich dort hal­ten.«
    »Sind in dem Ge­biet eben­falls Fluchtraum­schif­fe ge­lan­det?« fiel Han­ni­bal ein.
    »Was dach­ten Sie! Die Hä­fen des Erd­teils At­lan­tis sind längst über­füllt. Die mar­sia­ni­sche Bo­den­ab­wehr er­öff­net neu­er­dings das Wir­kungs­feu­er, so­bald noch ein Kom­man­dant ein­schwebt. Dort ist die Höl­le los. Die­se hun­dert Mil­lio­nen Mar­sia­ner wa­ren für an­de­re Son­nen­sys­te­me vor­ge­se­hen. Dort steht al­les be­reit, aber hier hat man nur für ei­ne Mil­li­on Flücht­lin­ge schwer­kraft­neu­tra­li­sie­ren­de Ge­rä­te und Kli­ma­kam­mern zur Ver­fü­gung. In den Eis­wüs­ten müs­sen die klei­nen Leu­te ster­ben. Auf At­lan­tis und den eis­frei­en afri­ka­ni­schen Sa­van­nen eben­falls. Dort kön­nen sie die viel zu di­cke Luft nicht ein­mal at­men, auch wenn sie Neu­tra­li­sa­to­ren hät­ten. Au­ßer­dem ist es dort zu heiß. Die Hoch­ge­bir­ge mit ih­rer sau­er­stoff­ar­men Nie­der­druck­luft wä­ren bes­ser

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