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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Stim­mung lan­ge ge­nug ge­wür­digt zu ha­ben, be­gann er über­gangs­los:
    »Sie ho­len sich hier oben einen Hitz­schlag.«
    »Um das fest­zu­stel­len, sind Sie doch nicht auf den Berg ge­klet­tert, Sa­my, oder?«
    Er wich mei­nem Blick aus. Sei­ne stroh­blon­den Haa­re weh­ten im schar­fen See­wind. Er kam vom At­lan­tik her.
    »Was gibt es, Sa­my? Un­an­nehm­lich­kei­ten?«
    »Oh, Sie ha­ben mich al­so nicht be­lauscht? Scha­de«, seufz­te er. »Das hät­te mir ei­ni­ge Er­klä­run­gen er­spart.«
    »Wel­che?«
    »Re­ling mein­te, ich soll­te Ih­nen das scho­nend bei­brin­gen. Wir ha­ben ei­ne Kul­tur die­ser so­ge­nann­ten To­des­schlä­fer aus der Ver gan­gen­heit mit­ge­nom­men und sie in den GWA-La­bors un­ter sucht. Mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht, ver­steht sich.«
    »Ver­steht sich«, äff­te Han­ni­bal nach. »Und …?«
    Sa­my wur­de sicht­lich ner­vös, aber wir be­lausch­ten ihn noch im­mer nicht.
    »Al­so schön, Sie sol­len es hö­ren«, leg­te er schließ­lich los. »Die art­frem­den Bak­te­ri­en kön­nen wir mit mar­sia­ni­schen Ge­rä­ten zum Le­ben er­we­cken. Sie sind für Mensch und Tier un­ge­fähr so ge­fähr­lich wie ein Schnup­fen­ba­zil­lus, Freun­de. Sie ha­ben sich da­hin­ge­hend um­sonst ge­schun­den! Sag­hon woll­te die Mensch­heit al­so doch nicht aus­rot­ten. De­ne­ber al­ler­dings ha­ben an­de­re Ge­hir­ne. Sie be­kom­men nach der In­fi­zie­rung die Ge­hirn­pest. Ob das ge­sche­hen ist, weiß nie­mand. Schließ­lich war der Reiz­sen­der falsch ein­ge­stellt. Viel­leicht – äh – ich mei­ne, viel­leicht kön­nen Sie Ih­re Mei­nung über den Mar­sia­ner Sag­hon doch noch und im nach­hin­ein et­was kor­ri­gie­ren. Es ist im­mer schlecht, mit so bö­sen Er­in­ne­run­gen zu le­ben.«
    Wir ver­ar­bei­te­ten die Er­öff­nung, oh­ne einen Ton zu sa­gen. Ich spür­te aber, daß Han­ni­bal krampf­haft um sei­ne Be­herr­schung kämpf­te.
    Sa­my war­te­te zehn Mi­nu­ten. Dann er­hob er sich.
    »Gut so, Sa­my«, sag­te ich lei­se und mit ge­preß­ter Stim­me. »Ver­schwin­den Sie ganz schnell. Und rich­ten Sie Re­ling einen schö­nen Gruß aus. Wenn ich das frü­her ge­wußt hät­te, wä­ren ei­ni ge Din­ge an­ders ab­ge­lau­fen.«
    »Da ir­ren Sie sich, Kon­nat«, stell­te er rich­tig. Sei­ne Stim­me klang plötz­lich fest und ent­schlos­sen.
    »Da ir­ren Sie sich aber ge­wal­tig! Sie hät­ten ge­nau das tun müs­sen, was Sie ge­tan ha­ben, oder Sag­hon wä­re zu­rück­ge­kom­men, um die Res­te der Mensch­heit bio­lo­gisch auf­zu­fors­ten. Das konn­te er aber nicht, weil der falsch jus­tier­te Reiz­sen­der zu vie­le De­ne­ber am Le­ben ließ. Und die ha­ben letzt­lich doch noch da­für ge­sorgt, daß die in et­li­chen Ge­heim­stütz­punk­ten war­ten­den Mar­sia­ner aus­ge­schal­tet wur­den. Wä­re dem nicht so, gä­be es kei­ne Mensch­heit in un­se­rem Sinn. Über­le­gen Sie das ein­mal, und kom­men Sie dann hin­un­ter ins Ho­tel. Ei­ni­ge Her­ren der afri­ka­ni­schen Re­gie­rung möch­ten Ih­nen die Hand drücken.«
    Er ging. Wir blie­ben noch lan­ge sit­zen und lie­ßen den Wind in un­se­ren Haa­ren spie­len. All­mäh­lich wur­den wir ru­hi­ger und aus­ge­gli­che­ner.
    »Was wohl aus He­dsche­nin ge­wor­den ist?« frag­te Han­ni­bal be­drückt. »Kannst du dir das vor­stel­len?«
    »Ja. Er hat ver­geb­lich auf zwei Freun­de ge­war­tet. Komm nun, es wird kühl.«
    Wir wink­ten noch ein­mal nach Wes­ten; dort­hin, wo einst­mals At­lan­tis ge­le­gen hat­te.
    Es wur­de für uns höchs­te Zeit, die Er­in­ne­rung ab­zu­schüt­teln. Die Rea­li­tä­ten un­se­rer Welt dul­de­ten kei­ne Träu­mer.
     
     
    EN­DE
     

 
    Als ZBV-Ta­schen­buch Nr. 44 er­scheint:
     
    Grö­ßen­ord­nung Göt­ter­wind
     
    von K. H. Scheer
     
    Der Ge­hei­mein­satz des Zeit­rei­se­teams hat ge­fähr­li­che Aus­wir­kun­gen auf das Ge­se­hen des Jah­res 2011.
    Schuld dar­an ist ei­ne Ba­zil­len­kul­tur vom Typ »To­des­schlä­fer«, die aus der At­lan­ti­schen Epo­che zu Un­ter­su­chungs­zwe­cken in die Real­zeit mit­ge­bracht wur­de.
    In in­for­mier­ten Krei­sen be­ginnt Pa­nik um sich zu grei­fen, als ein mit dem

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