Reizimpuls Todesschläfer
überprüfen.«
»Ha …!«
»Natürlich, daß weiß er von Ihnen, Sie Wunderknabe«, spöttelte der Alte. Er wurde wieder bissig und unausstehlich. »Sie sind ja auch der Retter der neuen Menschheit. Wollen wir es wenigstens hoffen. Wenn Sie Ihre Schuldigkeit getan haben, sehen wir weiter. Vielleicht bekommen Sie eine Urkunde mit Goldrand. Was haben Sie denn? Wird Ihnen übel?«
Hannibal ergriff meine Partei, beleidigte den Alten in ungehöriger Weise und legte dann meinen Arm um seine Schultern. Er übersah dabei allerdings, daß die obere Wölbung seines Eierkopfes unter meine Achselhöhle geriet. Das hatte zur Folge, daß er bei meiner nächsten Reflexbewegung, etwas eingeengt wurde. Seiner Art entsprechend, behauptete der Kleine sofort, einen Schädelbruch erlitten zu haben.
»Dann müssen Sie erst einmal einen Schädel vorweisen«, belehrte ihn der Alte. »Es reicht, meine Herren. Sie starten so schnell wie möglich. Vorher ruhen Sie aus. Der Schwere Raumjäger des phorosischen Piloten liegt noch unversehrt im Hangar. Eigentlich ist das erstaunlich, denn Sie wollen ja mit der Maschi ne im Erdmittelalter zum Mond geflogen sein. Der Teufel soll dieses Zeitunternehmen holen. Ich komme bald nicht mehr mit. Aber Sie sind Realitäten. Doktor Kulot, kümmern Sie sich um die beiden außerordentlichen Exemplare der GWA. Wir brauchen sie noch.«
Wir gingen. Die Männer unseres Begleitteams, voran Allison und Nishimura, begannen bereits mit dem detaillierten Bericht, ehe wir den flachen Elektrowagen bestiegen hatten.
Als ich gerade einen Platz für meine langen Beine gefunden hatte, ließ Arnold G. Reling die nächste Bombe los. Es geschah fast beiläufig; so, als wäre es eine Alltäglichkeit.
»Konnat, was ich noch sagen wollte: Wir empfangen seit über zwanzig Stunden hochwertig verschlüsselte Hyperfunknachrichten aus dem Weltraum. Sie werden von einem marsianischen Großkampfschiff der neuen PORCUPA-Klasse abgestrahlt. Das sind kugelförmige Giganten von neunhundert Meter Durchmes ser, wissen Sie!«
»Was Sie nicht sagen! Mit einem dieser Typen habe ich die Hypnos abgewehrt.«
»Klar«, bestätigte Hannibal, »so war es. Was sind schon einige Millionen Tonnen MA-Stahl in meinen gewaltigen Händen.«
Er reckte seine dürre Kinderfaust und betrachtete sie liebevoll. Jetzt ging der Giftzwerg mir auch noch auf die Nerven.
»Kulot, wenn Sie einen Mord verhindern wollen, dann geben Sie dem Zwerg eine Spritze«, flehte ich den Mediziner an, der sich daraufhin ein Lächeln nicht versagen konnte.
»Was ist mit den Funksprüchen?« schrie ich anschließend zum Alten hinüber. »Was?«
»Nun, was soll damit sein? Der Riesenkasten kommt aus den Tiefen des Alls, wo er auf einem bislang unbekannten Planeten gelandet ist, um eine vorm marsianischen Geheimdienst vorbereitete Ladung zu übernehmen. Das geschah, und jetzt ist der Superraumer hier im Sonnensystem. Er hat einen Geleitschutz von über tausend Großkampfschiffen, modernen Kreuzern und etwa fünftausend Schweren Jägern der TOROFT-Klasse erhalten. Daraus kann man folgern, daß seine Ladung wichtig ist.«
»Der Verdacht keimt auch in mir«, äußerte ich, beinahe die letzte Kontrolle verlierend. »Was hat er geladen? Die rettende Waffe für den Mars? Neue Kanonen? Oder was sonst?«
»Nichts dergleichen. Der Kommandant ist dabei, mit größter Genauigkeit die Planeten und Monde unseres Sonnensystems anzufliegen, um sie mit geheimnisvollen Viren oder Bazillen zu verseuchen. Die Erde ist schon besprüht worden!«
Vor meinen Augen kreisten rote Ringe. Der Alte faßte sich nun kurz. Er wußte, daß er mir nicht noch mehr zumuten
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