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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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konn­te.
    »Fas­sung, Kon­nat. Bis jetzt ist nichts ge­sche­hen. Die Er­de wim­melt von den Er­re­gern – das heißt, wenn es Er­re­ger im Sin­ne des Wor­tes sind! Wir ha­ben schon ei­ne Kul­tur in den La­bors, denn auch der Dsche­bel Mu­sa wur­de ge­hö­rig ein­ge­deckt.«
    »Sa­gen Sie mir, daß ich träu­me.«
    »Sie träu­men nicht! Die Mi­kro­or­ga­nis­men sind un­we­sent­lich klei­ner als un­se­re Vi­ren, al­so gut sicht­bar zu ma­chen. Sie las­sen sich so­gar ta­del­los ein­fär­ben und weh­ren sich auch nicht ge­gen Elek­tro­nen­mi­kro­sko­pe. Ver­suchs­tie­re rea­gie­ren über­haupt nicht auf die bak­te­rio­lo­gi­schen Fremd­lin­ge. Un­se­re Fach­wis­sen­schaft ler be­zeich­nen sie da­her als Schlä­fer.«
    »To­des­schlä­fer!« kor­ri­gier­te ich ah­nungs­voll.
    »Viel­leicht! Das wis­sen wir noch nicht. Wenn man je­doch da­von aus­geht, daß die Mar­sia­ner kein Wort dar­über ver­lie­ren, dann ha­ben die Maß­nah­men einen ge­wis­sen Zweck. Viel­leicht den­ken Sie mal dar­über nach. Oder ha­ben Sie tat­säch­lich an­ge­nom­men, die Lang­zeit­waf­fe des Sag­hon wä­re ei­ne Bom­be mit Zeit­zün­der?«
    Un­se­re Bli­cke tra­fen sich. Er lä­chel­te un­per­sön­lich, ir­gend­wie geis­tes­ab­we­send.
    Nein, ich hat­te nie­mals an ei­ne Bom­be im Sin­ne des Wor­tes ge­glaubt. So pri­mi­tiv wür­den wah­re Kön­ner wie die Mar­sia­ner auf kei­nen Fall vor­ge­hen.
    Und nun wur­den plötz­lich die­se art­frem­den Mi­kro­or­ga­nis­men ab­ge­reg­net. Sie ka­men von ei­ner fer­nen, un­be­kann­ten Welt. Nie­mand konn­te wis­sen, wie sie sich in un­se­rer Luft­hül­le, un­se­ren Tem­pe­ra­tu­ren, Gra­vi­ta­ti­ons- und Strah­lungs­ver­hält­nis­sen und un­ter tau­send an­de­ren Ge­ge­ben­hei­ten ver­hal­ten wür­den.
    Sie konn­ten ewig »schla­fen«; sie konn­ten aber auch ak­tiv wer­den und al­les Le­ben in der Form ei­ner grau­en­haf­ten Seu­che da­hin­raf­fen. Mir war jetzt be­reits klar, daß wir da­ge­gen kei­ne Heil­mit­tel hat­ten.
    Wir hat­ten auf ei­nem Sa­turn­mond Er­re­ger ge­fun­den, die von kei­nem un­se­rer An­ti­bio­ti­ka an­ge­grif­fen wur­den. Wir wuß­ten da­her nur zu gut, wie ge­fähr­lich ein­ge­schlepp­te Mi­kro­or­ga­nis­men für Mensch und Tier wer­den konn­ten.
    Wir selbst wa­ren bei al­len Lan­dun­gen auf frem­den Him­mels­kör­pern so ver­ant­wor­tungs­be­wußt, daß wir noch vor dem Start je­den Ba­zil­lus ver­nich­te­ten. Schon ein Schnup­fen hät­te an­de­re Völ­ker aus­ster­ben las­sen kön­nen.
    Die Mar­sia­ner wa­ren viel bes­se­re Bio­lo­gen als wir. Wenn sie ge­zielt fremd­ar­ti­ges Mi­kro­le­ben ab­reg­ne­ten, dann muß­ten sie si­cher sein, daß nichts ge­sche­hen konn­te.
    Wel­chen Zweck das aber ha­ben soll­te, war ei­ne an­de­re Fra­ge.
    Was, um al­les in der Welt, soll­te die plan­mä­ßi­ge Ver­seu­chung be­deu­ten? War es über­haupt ei­ne Ver­seu­chung?
    »Mir kommt da ei­ne Klas­se-Idee«, mein­te Han­ni­bal. »Was wä­re, wenn auf der Er­de oh­ne die­se klei­nen Din­ger nie­mals Kar­tof­feln ge­wach­sen wä­ren? Das sind viel­leicht wert­vol­le Bo­den bak­te­ri­en. Mann, die Mensch­heit hät­te nie Kar­tof­feln es­sen kön nen, egal in wel­cher Form. Na, was meinst du?«
    Er stieß mir sei­nen spit­zen El­len­bo­gen zwi­schen die Rip­pen und ver­lang­te ei­ne ernst­haf­te Ant­wort. Da­zu war ich nicht mehr fä­hig; nicht ein­mal zu ei­nem Witz.
    Sa­my griff wort­los zur Me­di­ka­men­ten­ta­sche. Ehe der Zwerg op­po­nie­ren konn­te, zisch­te es über sei­nem Nacken. Er schlief auf der Stel­le ein. Sa­my mein­te sach­lich, ei­ne Schlaf­pe­ri­ode sei oh ne­hin vor­ge­se­hen.
    Ich hat­te al­len Grund, dem Schöp­fer des Uni­ver­sums zu dan­ken. Die Kar­tof­fel­theo­rie war das Letz­te ge­we­sen!
     
     
3.
     
    Der ab­ge­schal­te­te Bild­schirm er­setz­te einen Spie­gel. Ein letz­ter Blick über­zeug­te mich vom kor­rek­ten Sitz mei­ner Ein­satz­mas­ke.
    Sie war von Dr. Mir­nams Bio­lo­gen, Bio­che­mi­kern und Bio­chir­ur­gen noch­mals ge­tes­tet und auf­ge­frischt wor­den.
    Die aus ech­tem, künst­lich ge­züch­te­tem

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