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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­ni­ge Ma­le ma­chen, aber dann war es vor­bei mit der Mas­ke­ra­de.
    Die Ein­sti­che wa­ren schmerz­haft. Bei der Su­che nach dem un­te­ren En­de der Bio­pol­plast-Lei­ter be­rühr­te die Na­del nicht nur die bei­den an­ge­zapf­ten Hals­schlag­adern. Han­ni­bal muß­te auch die dar­über­lie­gen­de Haut und Mus­kel­schicht per­fo­rie­ren.
    Er mach­te sei­ne Sa­che ge­schickt und rou­ti­niert. Für einen Au­gen­blick brann­te es auf mei­ner Zun­ge. Ein Bruch­teil des zel­lauf­fri­schen­den De­pot-Me­di­ka­ments war in mei­nen Kör­per­kreis­lauf ein­ge­drun­gen.
    »Übel­keit?« frag­te er be­sorgt.
    »Nein. Nur der üb­li­che Am­mo­niak­ge­schmack. Es ist schon vor­bei.«
    »Mann, das hät­te uns noch ge­fehlt. Die Nar­be war schon weiß und in­nen gelb­lich. Und ge­ra­de die wirst du gleich vor­zei­gen müs­sen.«
    Ich ant­wor­te­te nicht. Seit­dem wir in der Ba­sis wa­ren, hat­ten wir un­se­re Ge­sprä­che mit den nor­ma­lakus­ti­schen Stim­men ge­führt. Je­de Te­le­pa­thie­ver­bin­dung konn­te töd­lich wer­den.
    Die kur­z­en Fra­gen an Ki­ny wa­ren of­fen­bar nicht be­merkt wor­den, ob­wohl ich vor ei­ner Stun­de – es war ge­gen sie­ben Uhr früh ge­we­sen – noch­mals ei­ne Nach­richt an Ki­ny hat­te ab­set­zen müs­sen.
    He­dsche­nin hat­te einen der­art groß­ar­ti­gen Vor­schlag ge­macht, daß wir die Ge­fahr ei­ner Or­tung auf uns ge­nom­men hat­ten.
    Er woll­te Han­ni­bal und mich auf dem Trans­mit­ter­weg zu un­se­rem ma­rok­ka­ni­schen Zeit­stütz­punkt ab­strah­len. Vor­aus­set­zung da­für war, daß un­se­re Ex­per­ten den dort vor­han­de­nen Trans­mit­ter haar­ge­nau auf die Sen­de­fre­quenz des Ba­sis­ge­räts ab­stimm­ten. Das war nicht ein­fach, weil un­ser Stütz­punkt­trans­mit­ter ein de­ne­bi­sches Er­zeug­nis war. Im­mer­hin, so hat­te mir He­dsche­nin ver­si­chert, muß­te es zu schaf­fen sein. Ein Trans­mit­ter war nun ein­mal ein Trans­mit­ter.
    Ob wir vor dem ent­schei­den­den Zeit­punkt zu ei­ner Test­sen­dung kom­men wür­den, war frag­lich. Aber wir wa­ren be­reit, die­sen blitz­schnel­len Weg ein­zu­schla­gen, wenn wir nur ei­ne gu­te Aus­sicht hat­ten, heil aus dem Emp­fän­ger zu klet­tern.
    Zur Zeit wa­ren un­se­re GWA-Spe­zia­lis­ten da­mit be­schäf­tigt, die de­ne­bi­sche Kon­struk­ti­on ab­zu­stim­men. Ki­ny hat­te sich noch nicht ge­mel­det. Al­so ar­bei­te­te man noch dar­an. He­dschen­ins Jus­tie­rungs­da­ten wa­ren aber so ein­deu­tig ge­nau, daß es an sich nicht zu ei­nem Feh­ler kom­men konn­te. Da­für wür­de schon Al­li­son sor­gen; das heißt – erst muß­te er ein­mal den Stütz­punkt er­reicht ha­ben! Zur Zeit braus­te er mit der HU­RON noch durch die Tief­see gen Nor­den.
    He­dsche­nin hat­te noch ei­ne zwei­te Nach­richt für uns ge­habt, die mich tief be­trübt hat­te.
    Nar­pha, der pho­ro­si­sche Raum­jagd-Kom­man­deur, war bei der Ab­wehr der de­ne­bi­schen Schif­fe ge­fal­len. Wie­der hat­te ein wert­vol­ler Mensch sein Le­ben für die mar­sia­ni­schen In­ter­es­sen op­fern müs­sen.
    Vor ei­ner Vier­tel­stun­de, kurz vor acht Uhr, wa­ren al­le mensch­li­chen Mit­ar­bei­ter der An­den­ba­sis an­ge­ru­fen wor­den. Sag­hon woll­te sie se­hen!
    Er war um 5:49 Uhr aus dem Trans­mit­ter ge­kom­men. Das große Spek­ta­ku­lum des Emp­fangs hat­ten wir nur am Rand mit­er­lebt. He­dsche­nin war als ein­zi­ger Mensch da­bei ge­we­sen. Seit­dem hat­te er sich ge­wan­delt.
    Die Ner­vo­si­tät war von ihm ge­wi­chen. Er war zu ei­nem ro­bo­ter­haft wir­ken­den Mann mit un­be­weg­ter Mie­ne und ver­steck­tem Haß in den Au­gen ge­wor­den. Uns ge­gen­über ver­hielt er sich na­he­zu herz­lich. Oh­ne ihn wä­ren wir längst ver­lo­ren ge­we­sen, be­son­ders wenn er noch un­ser Geg­ner ge­we­sen wä­re.
    Und nun, als wir ge­ra­de los­fah­ren woll­ten, um Sag­hons Be­fehl zu be­fol­gen, zeig­te mei­ne Bio­mas­ke Zer­falls­er­schei­nun­gen. Ich muß­te noch ei­ni­ge Mi­nu­ten war­ten.
    Han­ni­bal schritt un­ru­hig auf und ab. Ich blieb still lie­gen, da­mit das Me­di­ka­ment ziel­si­cher sei­ne Diens­te ver­rich­ten

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