Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
konn­te.
    »Okay, die lin­ke Schlä­fen­par­tie nimmt wie­der die Nor­mal­far­be an. Jun­ge, wenn das ei­ne hal­be Stun­de spä­ter pas­siert wä­re, hät­test du dir den am tiefs­ten tau­chen­den Tief­see­maul­wurf von un­ten an­schau­en kön­nen.«
    »Seit wann sind Maul­wür­fe Tief­see­tau­cher«, woll­te ich wis­sen. Er wink­te ab.
    Ich rich­te­te mich auf, ord­ne­te die Uni­form und tas­te­te nach den ver­steck­ten Ein­satz­waf­fen.
    Un­se­re of­fi­zi­el­len Dienst­waf­fen hat­ten wir selbst­ver­ständ­lich ab­ge­ben müs­sen. Die Mar­sia­ner der An­den­ba­sis hiel­ten nichts von be­waff­ne­ten Men­schen. Sonst drück­te man den ir­di­schen Hilfs­kräf­ten schwe­re Hoch­ener­gie­strah­ler in die Hän­de, nicht aber in der Ba­sis. Hier soll­te schließ­lich nicht ge­kämpft und im In­ter­es­se des Ro­ten Pla­ne­ten ge­stor­ben wer­den.
    Wir rann­ten den lan­gen Gang hin­un­ter und fan­den einen der drei­räd­ri­gen Elek­tro­wa­gen. Mit ihm er­reich­ten wir die hö­her­lie­gen­de Soh­le über die wei­te Ser­pen­ti­nen­stra­ße, die man spe­zi­ell für Fahr­zeu­ge die­ser Art in den ge­wach­se­nen Fels ge­schmol­zen hat­te.
    Das war der Wohn­be­zirk der Mar­sia­ner. Mit Mark­has und Sag­hon wa­ren nun­mehr vierund­drei­ßig Frem­de an­we­send.
    Vor den Pan­zer­to­ren stan­den fünf Män­ner der Spio­na­ge­ab­wehr und drei mar­sia­ni­sche Kampfro­bo­ter.
    Trotz der Or­tungs­ge­fahr wa­ren sie voll ak­ti­viert. Ih­re schwenk­ba­ren Waf­fen­ar­me droh­ten. Vor den Trich­ter­mün­dun­gen flim­mer­ten die gleich­len­ken­den Hoch­ener­gie-Ab­strahl­fel­der. Schutz­schir­me tru­gen sie au­ßer­dem, die­se Un­ge­heu­er aus MA-Stahl und hoch­wer­ti­gen po­sitro­ni­schen Steu­er­ge­hir­n­en. Dies­mal ge­nüg­ten die Im­pul­se un­se­rer Ko­de­schlag-Pla­ket­ten. Auf ei­ne Herz­rhyth­mus-Steue­rung hät­te ich mich jetzt auch nicht mehr kon­zen­trie­ren kön­nen.
    »Ihr kommt spät, Lur­ca«, fuhr mich der Wa­ch­of­fi­zier an.
    »Ver­zeiht. Mir war übel. Kön­nen wir ein­tre­ten?«
    Er gab ein Hand­zei­chen. Die Au­ßen­to­re der Schleu­se glit­ten auf.
    »Der Whu­ro­la­ner hat sich zu­sam­men mit sei­nen bei­den Ge­fähr­ten ab­seits zu hal­ten«, for­der­te der At­lan­ter schroff. »Der Oko­lar-Schar­no wird über Eu­er ver­spä­te­tes Er­schei­nen nicht be­geis­tert sein. Ver­ant­wor­tet Euch, Me­tra­non.«
    Wir schrit­ten in die Schleu­se hin­ein. Als sich die In­nen­pfor­te öff­ne­te, be­merk­ten wir einen großen Saal.
    Ei­ne künst­li­che Son­ne leuch­te­te blaß. Sie schweb­te na­he der ge­wölb­ten De­cke in ei­nem Gra­vi­ta­ti­ons­feld und be­leuch­te­te ei­ne un­wirk­li­che Sze­ne­rie.
    Man hat­te Mut­ter­er­de in den Saal ge­bracht und dar­in ty­pisch mar­sia­ni­sche Pflan­zen ge­züch­tet. Sie brauch­ten Küh­le, we­nig Sau­er­stoff und ei­ne ge­rin­ge Schwer­kraft.
    Die fremd­ar­ti­gen Ver­hält­nis­se wa­ren weit­ge­hend nach­ge­ahmt, ob­wohl man zu un­se­ren Guns­ten den Sau­er­stoffan­teil der Luft an­ge­rei­chert hat­te. Die Luft­zu­sam­men­set­zung ent­sprach ei­ner Ge­birgs­la­ge von et­wa vier­tau­send Me­ter Hö­he.
    Die frem­den, künst­lich her­ge­stell­ten Um­welt­ver­hält­nis­se tra­fen uns wie ein Keu­len­schlag. Ich such­te un­will­kür­lich nach ei­nem Halt und rang nach Luft.
    »Rück­sichts­lo­ser geht es wohl nicht mehr, wie?« schimpf­te der Klei­ne. »Haupt­sa­che, die Kür­bis­zwer­ge füh­len sich wohl. Klar, daß die ih­rem Ober­bon­zen einen glän­zen­den Emp­fang be­rei­ten woll­ten.«
    He­dsche­nin kam auf uns zu. Er schi­en sich be­reits ak­kli­ma­ti­siert zu ha­ben.
    »Was war los?« er­kun­dig­te er sich oh­ne läs­ti­ge Vor­re­de. Als ich es ihm er­klärt hat­te, nick­te er.
    »Glück ge­habt. Sag­hon ist noch nicht er­schie­nen. Das hät­te pein­lich wer­den kön­nen.«
    »Miß­ach­tung des Ober­göt­zen, eh?« keuch­te Han­ni­bal.
    He­dsche­nin zeig­te kei­ne Re­gung. Nur schi­en es in sei­nen aus­drucks­vol­len Au­gen be­lus­tigt auf­zu­blit­zen.
    »Be­herr­schen Sie sich, MA-23. Sie ha­ben zur Sei­te zu tre­ten. Spre­chen

Weitere Kostenlose Bücher