Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition)
eines Hauscomputers lassen sich auch manipulieren, sie steht also quasi ohne Alibi da!“
Brenson sah Alicia an. „Und was ist Ihre Meinung, Stone?“
Alicia sah in die Runde. „Also ich glaube ihr!“
„ Hm“, machte Brenson. „Na lassen Sie uns erst einmal abwarten, was wir von der zweiten Dame zu hören bekommen. Lassen Sie sie rein bringen“.
Trisha Burton trug ein schickes, dunkelblaues Kostüm und hatte ihre Haare hochgesteckt. Die langen Fingernägel waren schwarz lackiert und Trisha hatte kunstvoll weiße Halbmode darauf gemalt.
Alicia konnte sich nicht vorstellen, was eine Prostituierte für ein Motiv haben könnte, Norton umzubringen, aber es interessierte sie, aus welchem Grund er sie wohl engagiert haben könnte.
Auch sie befragte Alicia mit Sonia gemeinsam.
„ Woher kennen Sie Robert Norton?“, begann Sonia wieder.
„ Na, was glauben Sie denn?“, gab Trisha genervt zurück. „Er hat mich im Onlinekatalog ausgesucht und über meine Agentur gebucht“.
„ Und wie oft hat er sie gebucht?“, fragte Sonia weiter.
„ Drei oder vier Mal“.
„ Und wie sahen diese Treffen aus?“, wollte Sonia wissen.
„ Er hat mich bei mir zu Hause abgeholt und ist mit mir ins Riverhouse gegangen“, erklärte Trisha. „Anschließend waren wir dann in meinem Appartement“.
„ Mr. Norton war wohl ein sehr begehrter Mann, können Sie sich vorstellen, warum er sich auf einmal eine professionelle Begleiterin engagiert?“
„ Möglicherweise war er ja von Amateuren gelangweilt“, gab Trisha kühl zurück und hob schnippisch ihr Kinn.
„ Wussten Sie, dass er verlobt war?“
„ Nein. Aber wenn er tatsächlich eine Verlobte hatte, dann hat die ja nun ein Problem weniger, nicht wahr? Wer will schon einen untreuen Ehemann?“, Trisha verschränkte die Arme.
„ Sicher“, meinte Sonia. „Wie hat Norton sie bezahlt?“
„ Er hat sich von mir immer im Voraus scannen lassen, er war sehr gewissenhaft, zumindest was das betraf“. Sie grinste höhnisch.
Alicia und Sonia merkten, dass sie auch hier nicht weiterkommen würden, also ließen sie auch Trisha Burton kurz darauf gehen.
„ Ich fasse es nicht“, ärgerte sich Sonia. „Wir stehen immer noch genauso da wie am Anfang!“
„ Immerhin wissen wir nun, dass es durchaus möglich war, dass Nortons Verlobte von seinen Bettgeschichten wusste und ihn aus diesem Grund töten wollte“, meinte Brenson.
Kurz nachdem alle wieder zu ihren Schreibtischen zurück gekehrt waren, kam Brenson plötzlich voller Enthusiasmus und in gewohnt geschäftiger Weise aus seinem Büro gelaufen, die Dienstwaffe ins Holster schiebend, das Jacket in der Hand.
„ Auf geht’s Leute! Wir haben einen neuen Hinweis auf Olivia Johnsons Aufenthalt! Gerade hat eine ehemalige Arbeitskollegin angerufen. Sie konnte sich erinnern, wie Olivia öfters mit einer gewissen Marisa Thomas telefonierte. Sie wohnt zusammen mit ihrem Mann zwanzig Meilen von hier in Richfield! Die Chancen stehen gut, dass sie sich dorthin verkrochen hat“.
Mike, Alicia und Sonia sprangen sofort auf, erleichtert, dass es endlich eine neue Spur gab und steckten ihre Marken und Pistolen ein.
*
Das Farmgebäude von Olivias Freundin in Richfield schien wirklich ein gutes Versteck zu sein. Es lag etwas außerhalb und war schwer einzusehen, da es von vielen Bäumen und Büschen umgeben war.
Ringsherum war alles voller Getreidefelder. Es roch wunderbar nach Heu. Die Farm bestand aus einem Haupt- und zwei kleineren Nebengebäuden.
Die Agents parkten an der Straße und stiegen aus Ihren Autos.
„ Harrison, Stone, Sie beide gehen hinten rum!“, befahl Philipp Brenson.
Alicia nickte Mike zu und beide schlichen sich um das Haupthaus herum, während Brenson und Rodriguez zur Haustür gingen.
Hinten gab es eine weitere Tür. Sie führte auf einen kleinen Hof, dem gegenüber eine Scheune stand. Dahinter lag ein Manolamaisfeld. Die roten Auberginenförmigen Früchte leuchteten zwischen den hohen Halmen hervor. Alicia mochte die hier heimische Frucht. Sie schmeckte frisch und so ähnlich wie Gurke oder Paprika. Doch so gut der Manolamais auch schmeckte, so beißend rochen die Pflanzen. Mache mochten diesen herben Duft, doch Alicia wurde es beinahe schlecht, als sie hinüber zu der Scheune ging. Sie stellte sich seitlich an die Wand, ihre Dienstwaffe in der Hand. Mike blieb neben der Tür und zog ebenfalls seine Pistole.
Sie hörte wie drinnen die Hausglocke klingelte. Sekunden später flog die Tür neben Mike
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