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Rendezvous im Hyde Park

Rendezvous im Hyde Park

Titel: Rendezvous im Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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bestürzte ihn tatsächlich ein wenig.
    „Komm, gib dich geschlagen", sagte sie. „Meine Güte, sieh dich doch an. Wenn du dir eine Frau nimmst, wirst du das arme Ding wahrscheinlich totquetschen. Oder sie stirbt, während du auf ihr liegst. Und was euch zwei angeht...", sie fuhr zu Sebastian und Annabel herum, die beide mit dem Lachen zu kämpfen hatten, „...so ist das keineswegs lustig."
    „Hm, eigentlich schon ein bisschen", wandte Sebastian ein. Lady Vickers schüttelte den Kopf und sah aus, als wäre sie sie alle am liebsten losgeworden. „Raus hier", sagte sie zu Lord Newbury.
    Er ging hinaus, stieß dabei alle möglichen verärgerten Laute aus. Aber sie alle wussten, dass er am nächsten Morgen abreisen würde. Wahrscheinlich würde er auch weiterhin nach einer Frau Ausschau halten; so sehr ließ er sich von Lady Vickers nun auch wieder nicht einschüchtern.
    Doch zumindest war Sebastians und Annabels Heirat nicht länger in Gefahr.
    „Und ihr", erklärte Lady Vickers theatralisch, an Sebastian und Annabel gewandt. „Ihr zwei. Sie stieß einen weiteren bühnenreifen Seufzer aus und sagte dann zu Sebastian:
    „Sie werden sie heiraten, ja?"
    „Ja", versprach er feierlich.
    „ Gut", brummte sie. „Ich weiß nicht, ob ich einer weiteren Katastrophe gewachsen wäre." Sie fasste sich an die Brust.
    „Mein Herz, müssen Sie wissen."
    Annabel hatte den Verdacht, dass das Herz ihrer Großmutter sie noch alle überdauern würde.

    „Ich gehe jetzt zu Bett", verkündete Lady Vickers, „und möchte nicht gestört werden."
    „Natürlich nicht", murmelte Sebastian, und Annabel, die das Gefühl hatte, dass sie als Enkelin auch etwas sagen sollte, fügte hinzu: „Brauchst du irgendetwas?"
    „Stille. Ich brauche Stille." Lady Vickers sah noch einmal zu Sebastian, diesmal mit schmalen Augen. „Sie verstehen doch, was ich meine, nicht wahr?"
    Er nickte lächelnd.
    „Ich gehe jetzt in mein Zimmer", erklärte Lady Vickers. „Ihr beiden könnt von mir aus machen, was ihr wollt. Solange ihr mich nicht aufweckt."
    Und damit verließ sie das Zimmer und schloss die Verbindungstür hinter sich.
    Annabel starrte auf die Tür und fragte Sebastian dann ziemlich benommen: „Ich glaube, meine Großmutter hat mir gerade erlaubt, mich zu ruinieren."
    „Das Ruinieren übernehme heute Nacht ich", erwiderte er grinsend. „Wenn du nichts dagegen hast."
    Annabel sah noch einmal zur Tür und dann wieder zu ihm. Ihr stand der Mund ein Stückchen offen. „Möglich, dass sie verrückt ist", sagte sie schließlich.
    „Au contraire", entgegnete er und stellte sich hinter sie.
    „Heute Abend hat sie sich mit Leichtigkeit als die Geistesstärkste von uns allen erwiesen." Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie auf den Nacken. „Ich glaube, wir sind allein."
    Annabel drehte sich in seinen Armen um. „Ich fühle mich aber nicht allein", sagte sie und nickte zur Verbindungstür hinüber, die ins Zimmer ihrer Großmutter führte.
    Er drückte sie fester an sich und ließ die Lippen zu der Kuhle oberhalb ihres Schlüsselbeins wandern. Einen Augenblick dachte Annabel, er täte ihre Sorge ab und versuchte sie zu verführen, aber dann erkannte sie, dass er lachte. Oder sich sehr anstrengte, es nicht zu tun. „Was denn?", fragte sie.
    „Ich stelle mir andauernd vor, wie sie an der Tür lauscht", antwortete er erstickt.
    „Und das ist komisch?"
    „Ja." Er klang allerdings nicht so, als wüsste er, warum.

    „Sie hatte eine Affäre mit deinem Onkel", sagte Annabel.
    Sebastian wurde auf einmal ganz still. „Beschwöre nur dieses Bild herauf, wenn du unbedingt alle Leidenschaft abtöten willst."
    „Ich wusste, dass mein Onkel Thomas und mein Onkel Arthur nicht von meinem Großvater sind, aber Percy ..."
    Annabel schüttelte den Kopf. Sie konnte immer noch nicht ganz fassen, was an diesem Abend vorgefallen war. „Ich hatte keine Ahnung." Sie begann zu seufzen und schmiegte sich mit dem Rücken an seine Vorderseite, doch dann fuhr sie plötzlich kerzengerade auf.
    „Was ist denn?"
    „Meine Mutter. Ich habe keine Ahnimg ..."
    „Sie war eine Vickers", sagte Sebastian entschieden. „Du hast die Augen deines Großvaters."
    „Wirklich?"
    „Nicht die Farbe, aber die Form." Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie sanft herum, bis sie sich Auge in Auge gegenüberstanden. „Da", sagte er und berührte den äußeren Augenwinkel. „Derselbe Schwung."
    Er legte den Kopf schief und betrachtete ihr Gesicht mit

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