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Rendezvous im Hyde Park

Rendezvous im Hyde Park

Titel: Rendezvous im Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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heraus, der auf dem Platz ihm gegenüber stand, und setzte sich.
    „Möchtest du kein Frühstück?", erkundigte er sich milde.
    „Später. Zuerst..."
    „Ich würde dir sehr gern einen Teller zurechtmachen", bot er an. „In deinem Zustand solltest du auf ordentliche Ernährung achten, weißt du."
    „Mein Zustand ist im Moment nicht das Problem", er-klärte sie und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. „Setz dich."
    Sebastian legte schelmisch den Kopf schief. „Ich sitze doch schon."
    „Du wolltest aufstehen."
    Er wandte sich an Harry. „Wie hältst du es nur mit ihr aus?"
    Zum ersten Mal an diesem Morgen sah Harry von seiner Zeitung auf und grinste durchtrieben. „Es gibt gewisse Vorteile", murmelte er.
    „Harry!", quiekte Olivia.
    Erfreut nahm Sebastian zur Kenntnis, dass sie errötete.
    „Also gut", sagte er, „was habe ich jetzt wieder angestellt?"
    „Es geht um Miss Winslow."
    Miss Winslow. Sebastian versuchte, nicht allzu finster dreinzublicken, während er an sie dachte. Was irgendwie ironisch war, da er die letzten zwei Tage vor allem damit zugebracht hatte, finster dreinzublicken, während er versuchte, nicht an sie zu denken. „Was ist mit Miss Winslow?"
    „Du hast nicht erwähnt, dass dein Onkel ihr den Hof macht."
    „Ich wusste ja auch nicht, dass mein Onkel ihr den Hof macht." Klang er ein wenig angespannt? Das ging nicht an.
    Er musste seine Haltung, seine Miene besser in den Griff bekommen.
    Einen Moment sagte keiner ein Wort. Und dann: „Du musst sehr zornig auf sie sein."
    „Im Gegenteil", erwiderte Sebastian nonchalant.
    Olivia blieb der hübsche kleine Mund offen stehen. „Du bist nicht zornig auf sie?"
    Sebastian zuckte mit den Schultern. „Zornig zu sein er-fordert viel zu viel Energie." Er sah von seinem Teller auf und lächelte sie ausdruckslos an. „Ich weiß mit meiner Zeit Besseres anzufangen."
    „Wirklich? Also, natürlich hast du Besseres zu tun. Aber findest du nicht auch ...?"
    Sebastian fand, er müsse etwas gegen den Anflug von Ärger unternehmen, der ihn in die Seiten stach. Es war wirklich ziemlich unangenehm. Normalerweise fiel es ihm viel leichter, sich nicht davon berühren zu lassen und Beleidigungen einfach abzuschütteln. Aber wirklich, glaubte Olivia etwa, er saß den ganzen Tag herum und aß Bonbons?
    „Sebastian? Hörst du mir zu?"
    Er lächelte und log: „Natürlich."
    Olivia stieß ein Geräusch aus, das irgendwo zwischen einem Stöhnen und einem Knurren lag. Doch sie mühte sich weiter ab. „Also gut, du bist nicht zornig auf sie, obwohl du meiner Meinung nach jedes Recht dazu hättest.
    Trotzdem ..."
    „Wenn mein Onkel dir nachlaufen würde", unterbrach Sebastian sie, „würdest du dir dann nicht auch wünschen, noch ein paar letzte schöne Momente zu erleben? Ich sage das nicht, um anzugeben - obwohl es wirklich nett mit mir sein kann, wenn ich das anmerken darf -, ich halte es für eine unverrückbare Tatsache: Ich bin einfach wesentlich angenehmere Gesellschaft als Newbury."
    „Da hat er nicht ganz unrecht", meinte Harry.
    Olivia bedachte ihn mit einem finsteren Blick. „Ich dachte, du hörst gar nicht zu."
    „Tue ich auch nicht", erwiderte er. „Ich sitze einfach nur hier, während meine Ohren beschossen werden."
    „Wie hältst du es nur mit ihm aus?", murmelte Sebastian.
    Olivia knirschte mit den Zähnen. „Es gibt Vorteile", stieß sie hervor.
    Insgeheim war Sebastian der Ansicht, dass Harry an diesem Abend keine Vorteile genießen würde.
    „So sieht es aus", sagte Sebastian zu Olivia. „Ich vergebe ihr. Sie hätte etwas sagen sollen, aber ich verstehe, warum sie es nicht getan hat. Ich könnte mir vorstellen, dass wir in ihrer Lage dasselbe getan hätten."
    Es trat eine kurze Pause ein, und dann meinte Olivia: „Das ist sehr großzügig von dir."
    Er zuckte mit den Schultern. „Nachtragend zu sein ist nicht gut für die Konstitution. Schau dir doch nur Newbury an. Er wäre bei Weitem nicht so dick und rotgesichtig, wenn er mich nicht so hassen würde." Er widmete sich wieder seinem Frühstück und fragte sich, wie Olivia diese etwas an den Haaren herbeigezogene Weisheit aufnehmen würde.
    Sie hielt einen Moment inne und fuhr dann einfach fort:
    „Ich bin erleichtert, dass du ihr nichts nachträgst. Wie gesagt, sie braucht deine Hilfe. Nach deiner kleinen Szene bei White's ..."
    „Was?", fuhr Sebastian auf und hätte am liebsten mit der Faust auf den Tisch geschlagen. „Einen Moment. Es war nicht meine Szene. Wenn du jemanden

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