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Rendezvous in Kentucky

Titel: Rendezvous in Kentucky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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für hilflos hält, aber ich muß zugeben, daß ich es genieße.«
    »Miss Linnet, Sie sind das hübscheste Mädchen, das ich je gesehen habe.«
    Sie lachte. »Ich danke Ihnen! Nicht nur für Ihre freund-liche Hilfe, sondern auch für das nette Kompliment. Lassen Sie mich den Eimer nehmen. Mein Fußboden muß dringend gescheuert werden.«
    Worth überließ ihr den Eimer nicht, sondern trug ihn in die Hütte, stellte ihn ab und sah sich prüfend um. Dann ging er wieder hinaus. Ein paar Augenblicke später bemerkte Linnet zu ihrer Überraschung, daß er aufs Dach geklettert war, wo er das Loch zunagelte. Sie winkte ihm lächelnd zu, bevor sie sich dem schmutzverkrusteten Fußboden zuwandte.
    »Hallo Mac. Hast du schon gesehen, was in der Hütte dieses Mädchens vorgeht? Da ist fast die ganze Stadt versammelt. Alle helfen ihr«, rief Doll Stark von seinem Lieblingsplatz am Kamin herüber.
    »Ja, ich hab’s bemerkt«, kam Macs widerwillige Antwort.
    Gaylon hörte auf, einen Stock mit seinem Messer zu bearbeiten. »Worth Jamieson dichtet ihr Dach ab.«
    »Worth?« fragte Doll. »Aber der Junge ist doch so scheu wie ein drei Tage altes Fohlen! Wie hat sie ihn dazu gebracht, sie nicht nur anzuschauen, sondern auch für sie zu arbeiten?«
    Gaylons Mundwinkel zuckten. »Sie hat so was ganz Bestimmtes. Sogar der alte Mac hat einen Zweikampf mit einem von Crazy Bears Leuten ausgefochten, um sie zu retten. Und ich kann dir sagen — das, was er gesehen hat, war nicht so eine gutriechende Schönheit, wie sie es heute morgen ist!«
    »Könnt ihr zwei nicht mal über was anderes als über Linnet reden?« fragte Mac, der hinter der Ladentheke an seinen Abrechnungen saß.
    Gaylon und Doll wechselten einen bedeutungsvollen Blick.
    »Wir könnten natürlich über das Wetter reden, aber das ist nicht halb so interessant wie das kleine Ding, das du mitgebracht hast«, gab Gaylon zurück.
    »Also, Mac, du solltest deiner Sache sicher sein, bevor Cord zurückkommt.«
    »Cord?« fragte Devon begriffsstutzig.
    »Ja, Cord«, erwiderte Gaylon. »Tu nicht so, als würdest du ihn nicht kennen. Der hat dir doch im letzten Winter das Trulock-Mädel ausgespannt.«
    »Das war ganz anders! Außerdem — bloß weil ich Linnet hierhergebracht habe, gehört sie noch lange nicht zu mir!«
    Dolls Mund verzog sich zu einem Grinsen. »Natürlich nicht. Sie hat viel zuviel damit zu tun, jeden Mann von sieben bis siebzig in unserer Gegend verrückt zu machen!«
    Devon knallte das Rechnungsbuch zu. »Wenn das so ist, warum vergeudet ihr zwei hier eure Zeit? Geht doch zu ihr!«
    »Das würde ich ja tun, aber ich hab’ Angst, daß sie mir eine Arbeit zuteilt wie den anderen Hohlköpfen... Weißt du, ich bin aus dem Alter raus, in dem man einer Frau den Hof macht, und wenn ich Arbeit aus dem Weg gehen kann, dann tue ich es!« Doll blinzelte Gaylon vielsagend zu.
    Mac ging mit langen Schritten zur Tür. »Gut, wenn ihr bleibt, dann gehe ich! Draußen atme ich wenigstens saubere Luft und niemand bläst mir die Ohren mit irgendwelchem Geschwätz voll!«
    »Tu das ruhig, Junge. Aber nimm besser ein paar Nägel mit. Ich hab’ gehört, daß sie da oben dringend Nägel brauchen!« rief Doll ihm noch hinterher, als er die Tür zuknallte.
    Devon holte zuerst einmal tief Luft. Er lächelte, als er sich an die Worte der beiden alten Männer erinnerte. Die Sonne ging bald unter, und er mußte noch Wildbret für das Abendessen jagen. Der Gedanke an einen Abend allein mit Linnet zauberte ein breites Strahlen auf sein Gesicht...
    Zwei Stunden später klopfte Devon an Linnets Tür. Er hielt zwei Kaninchen in der Hand. Sie öffnete sofort und begrüßte ihn freundlich. Ihre Wangen waren schmutzig.
    »Wir sind gerade fertig geworden«, verkündete sie und griff mit zitternden Händen nach den Kaninchen.
    Er bemerkte ihre Erschöpfung und führte sie zu einer Bank, die vor dem Kamin stand. »Setz dich hin und ruh dich aus. Ich werde für uns kochen.«
    »Das ist aber gegen unsere Abmachung, Devon.«
    »Ich denke, sie wollten dir helfen? Na, wahrscheinlich hast du den ganzen Tag geschuftet, und diese neugierigen Schwätzer haben dich ausgefragt. Dann sind sie alle brav nach Hause gegangen, um ihr Abendessen zu genießen.«
    Sie lächelte ihm müde zu.
    »Darüber darfst du nicht böse sein. Sie denken sich gar nichts dabei — sind einfach nicht dran gewöhnt, anderen zu helfen. Sie sorgen nur für sich selbst.«
    »Nur ich kann das nicht. Ich bin eine große Belastung für dich,

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