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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihre Situation. Dann verfielen sie in Schweigen, da der Kellner mit der bestellten Flasche Wein an den Tisch kam. Er öffnete die Flasche und schenkte Harper einen kleinen Schluck ein. Nachdem dieser gekostet und zustimmend genickt hatte, füllte der Kellner ihre Gläser und versicherte ihnen noch, dass das Essen in Kürze serviert würde, bevor er sich zurückzog.
    »Also hat es dir keinen Spaß gemacht, Gladiatoren zu Brei zu schlagen. Du hast damit aufgehört und wurdest …« Er legte die Stirn in Falten. »… eine Konkubine, richtig?«
    Drina lachte leise, als er diesen Ausdruck benutzte. »Na ja, so schnell ging das nicht. Erst einmal verstrich eine ganze Weile.« Sie trank einen Schluck Wein und erfreute sich an dem angenehmen Geschmack. »Rückblickend muss ich sagen, dass die Sache mit der Konkubine wohl so was wie meine rebellische Phase war. Davor hatte ich eine ganze Zeit bei meiner Familie gelebt und die brave und pflichtbewusste Tochter gemimt. Aber das fiel mir sehr schwer. Nachdem ich einmal die Freiheit gekostet und mein eigenes Leben gelebt hatte, war es für mich sehr frustrierend, wieder das von den Eltern abhängige Kind zu sein.« Bei der Erinnerung daran stieß sie schnaubend den Atem aus.
    »Ah!« Harper hatte verstanden. »Ja, ich kann mir vorstellen, wie das sein muss.«
    »Hätte ich mein Leben in der Gesellschaft so begonnen und nie etwas anderes kennengelernt, wäre ich vielleicht besser damit zurechtgekommen«, sagte sie nachdenklich. »Aber so war es nicht, und deshalb widerstrebte es mir, dass mir ein Mann Vorschriften machen sollte. Jedenfalls, wenn Stephano diese Vorschriften machte.«
    »Dein Vater?«
    »Nein, mein ältester Bruder. Er hatte nur den gleichen Namen wie Vater. Unsere Eltern starben bei der ersten Invasion der Römer, und Stephano wurde damit das ›Oberhaupt der Familie‹.« Sie verzog verdrießlich das Gesicht. »Er und ich, wir sind wie Feuer und Wasser. Zumindest waren wir das mal. Heute kommen wir ganz gut miteinander aus. Jedenfalls bekam er einen richtigen Tobsuchtsanfall wegen meiner Konkubinennummer. Er wandte sich sogar an Onkel Lucian, damit er sich meiner annahm.«
    »Mich wundert, dass Lucian sich da eingemischt hat«, sagte Harper erstaunt.
    »Na ja, es ging nicht nur darum. Damals war ich schon einige hundert Jahre alt, und dass ich eine Konkubine war, hätte ihn vermutlich gar nicht gekümmert, wenn ich es nicht zu weit getrieben hätte.« Nach kurzem Zögern seufzte sie leise und fuhr fort: »Du weißt sicher aus eigener Erfahrung, dass Sterbliche als Liebhaber und Partner nach einiger Zeit langweilig werden.«
    »Ja, sie lassen sich problemlos lesen und kontrollieren, und es fällt einem zunehmend schwerer, nicht der Versuchung zu erliegen, genau das mit ihnen zu machen.«
    »Genau.« Drina grinste ihn schief an. »Es war wohl so, dass man mich für eine Konkubine hielt, ich in Wahrheit aber so etwas wie eine Puppenspielerin war und meinen Geliebten so kontrollierte, dass ich durch ihn mehr oder weniger ein ganzes Land nach meinen Vorstellungen regierte. Jedenfalls bis zu dem Moment, als Onkel Lucian Wind davon bekam und mir die Hölle heißmachte.«
    Harper begann zu lachen, dann fragte er: »Wer war dieser Geliebte?«
    Hastig schüttelte sie den Kopf. Es war ihr einfach zu peinlich, das zuzugeben. Mit ihrem Spiel hätte sie fast einen Bürgerkrieg ausgelöst, was wohl der eigentliche Grund für das Einschreiten ihres Onkels gewesen war. »Vielleicht verrate ich es dir irgendwann, aber nicht heute Abend.«
    »Hmm, ich werde dich bei Gelegenheit daran erinnern«, versicherte er ihr.
    Sie zuckte nur mit den Schultern.
    »Und dann war die Herzogin an der Reihe, richtig?«, fragte er.
    »Ja, die kam einige Zeit danach. Nach dem Konkubinenzwischenfall wurde mir so gehörig der Kopf gewaschen, dass ich mich für eine Weile wieder brav verhielt. In dieser Zeit siedelten wir nach Spanien über, aber die Spanier waren genauso übel wie die Römer, was die gesellschaftliche Stellung der Frau anbelangte. Trotzdem hatte ich nach einer Weile genug davon, mir von Stephano sagen zu lassen, was ich zu tun und zu lassen hatte. Und dann lernte ich diesen ausgesprochen attraktiven und charmanten Herzog kennen, für den ich sofort Feuer und Flamme war.«
    »Du hattest einen Lebensgefährten gefunden?«, fragte Harper überrascht.
    Aber Drina schüttelte den Kopf. »Nein. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen waren seine Gedanken genauso reizend und

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